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Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Titel: Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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mich vor dem, was sie sagen würde.
    Wir arbeiteten uns weiter voran. Wenn Dek müde war, übernahm ich seine Arbeit für eine Weile. Die seltsame Melodie drang weiter aus der uns umgebenden Schwärze zu uns heran, so traurig und wunderschön, dass man eine Gänsehaut bekam.
    Etwa zweieinhalb Stunden, nachdem wir vom Dorf aufgebrochen waren, kam Ruarth zum Boot zurückgeflogen; er war eine ganze Weile weg gewesen. Schlechte Nachrichten, sagte er. Sie haben jeden einzelnen Weg vom offenen Wasser um die Insel herum abgesichert. Alle Zugänge sind verschlossen.
    » Bist du ganz um die Insel herumgeflogen?«, fragte ich.
    Nein. Das hätte zu lange gedauert. Aber ich bin nach rechts und nach links geflogen, und nirgendwo konnte ich eine Öffnung finden, die nicht blockiert gewesen wäre. Ich bin sicher, ich hätte eine gefunden, wenn es eine gegeben hätte. Es herrscht dort so viel Dunkelmagie, dass man eine ganze Stadt damit erhellen könnte. Glut, er ist schon jetzt wieder sehr viel stärker, als wir angenommen hatten.
    Ich dachte nach. Dek und Ruarth und ich würden von dem Schutzzauber nicht behelligt werden. Flamme konnte Schutzzauber zerstören, aber nur, wenn die Kräfte des Dunkelmagiers, von dem sie stammten, schwächer waren als ihre. Wenn dieser Schutz von einem Dunkelmeister erzeugt worden war, den andere Dunkelmagier unterstützt hatten …
    Ich seufzte. Er war schlau gewesen; er musste nicht ganz so viel Macht benutzen, denn er konnte sich auch darauf verlassen, dass das Pandana ihn an vielen Stellen schützte; so brauchte er sich nur auf das offene Wasser dazwischen zu konzentrieren.
    » Wir können nicht über die Pandana-Inseln gehen. Wir würden genauso aufgeschlitzt, wie wenn wir mit bloßen Füßen über Rankenfußkrebse laufen. Heißt das, wir müssen aufgeben?«, fragte Dek enttäuscht.
    » Wer hat von aufgeben gesprochen?«, fragte ich. » Wenn Flamme da nicht durchgehen kann, wird sie eben drunter durchmüssen. Auf jeden Fall sollte sie besser nicht versuchen, den Schutzzauber zu zerbrechen. Morthred würde es merken.«
    Sie sah mich entsetzt an. » Ich soll drunter durch ? Unter Wasser? Bist du salzwasserverrückt? Hast du vergessen, dass ich nicht schwimmen kann?«
    » Ich verlange nicht von dir, dass du schwimmst«, sagte ich. » Tatsächlich möchte ich nur, dass du sinkst. Unter dem Schutzzauber hindurch.«
    Sie wirkte immer noch ganz entsetzt und murmelte etwas von Mischlingen, denen die Hälfte ihres Hirns fehlte. Selbst Dek blickte zweifelnd drein. Wir alle erinnerten uns an die Schemen im Wasser.
    » Ich werde mit dir gehen, Flamme«, sagte ich und klang sehr viel fröhlicher, als ich mich fühlte. » Und auch Sucher. Ruarth, zeig uns den Weg zum Schutzzauber.«
    Er führte uns einen dunklen, wogenden Tunnel entlang, wo das Pandana ein niedriges, gewölbtes Dach über unseren Köpfen bildete. Flamme zuckte zusammen, als die Dornen an den Bootsseiten entlangschrammten. Am Ende des Tunnels konnte ich die dunkelrote Farbe des Schutzzaubers sehen. Ich hielt das Boot kurz davor an.
    » Sind wir da?«, fragte Flamme.
    Ich nickte. Ich konnte es sehen, im Gegensatz zu ihr. » Dek, du bringst das Boot hindurch und wartest auf der anderen Seite auf uns.«
    Er sah zweifelnd auf den schimmernden roten Vorhang. » Wird es wehtun?«, fragte er.
    » Nein. Für uns Wissende fühlt es sich nur an wie Nebel.«
    » Was ist mit diesen … diesen Dingern im Wasser?«, fragte er.
    Wir wären auch gut ohne diese Frage ausgekommen. Ich antwortete nicht, sondern schickte Sucher herzlos über Bord. Dann zog ich meine Stiefel und den größten Teil meiner Kleidung aus und folgte ihm. Ich klammerte mich an das Dollbord und neigte meinen Kopf zu Flamme. » Ich sehe zuerst nach. Kannst du dieses Silblicht etwa zwei Schritt vor dem Boot ins Wasser lassen? Ich möchte gern sehen, wie tief der Schutzzauber nach unten reicht.«
    Sie nickte, aber ihr Gesicht wirkte angespannt.
    Das Licht glitt ohne das leiseste Flackern in die Tiefe und brannte dann hell weiter. Ich folgte ihm, als sie es noch tiefer sinken ließ. Der Schutzzauber glitzerte in meine Richtung, bis ich unten angekommen war. Ich stieß mich wieder zur Oberfläche hoch. » Kannst du das Licht unter das Pandana schicken, ein bisschen nach links?«
    Wortlos tat sie, worum ich gebeten hatte. Diesmal tauchte ich unter das Pandana, und Sucher folgte mir. Seine Augen waren weit aufgerissen, die Nase geschlossen. Es war so, wie ich es mir gedacht hatte: Unter der

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