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Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Titel: Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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Schutzzauber wirken, der auch dann aufrechterhalten bleibt, wenn sie schläft.«
    » Und wenn jemand in den Schutzzauber läuft, dann macht das genug Lärm, so dass uns noch Zeit bleibt, richtig wach zu werden«, sagte Flamme zuversichtlich. Sie schien wieder ganz normal zu sein. » Es würde Morthred natürlich nicht aufhalten, aber ich würde es merken, wenn er ihn durchbricht. Ich errichte ihn ein paar hundert Schritt weit weg, damit wir genug Zeit haben, wenn wir gewarnt werden. Meine Illusion wird es fast unmöglich machen, uns überhaupt zu sehen. Mach dir keine Sorgen, Dek, ich bin sehr gut in Schutzzaubern, und meine Illusionen sind gut genug, um sogar Morthred zu täuschen – ich weiß das, denn ich habe es schon einmal gemacht.«
    » Oh.« Er wirkte enttäuscht und beeindruckt zugleich. Er sah zu, wie sie wegging und in einiger Entfernung die Schutzzauber errichtete, einfach durch reine, zielgerichtete Konzentration. » Wieso haben sie diese komische Farbe?«, fragte er. » Silbische Schutzzauber müssten doch eigentlich Silberblau sein! Das hat Flamme zumindest in Amkabraig gesagt.«
    Ich warf einen Blick auf die Schutzzauber. Die Säulen aus Magie hatten einen purpurnen Ton, und das Netz bestand aus einer Mischung aus Silber, Pink und Lila. » Das sind sie gewöhnlich auch«, sagte ich etwas unbehaglich. » Auf dieser Insel scheint alles von Dunkelmagie befleckt zu sein.«
    Dek wirkte beunruhigt. » Was passiert morgen?« Und dann, während er im Schimmer des Silblichts seine Bettstatt herrichtete, fügte er hinzu: » Ich habe kein Schwert, nur mein Ausweidemesser.«
    » Niemand verlangt von dir, dass du kämpfst«, sagte ich. » Dek, wir sind nur zu dritt, ohne Ruarth; es wäre eine kolossale Dummheit, eine ganze Enklave von Dunkelmagiern anzugreifen. Wir müssen erst herausfinden, was da vor sich geht. Stell dir vor, dass wir morgen so etwas tun wie … Informationen zu sammeln.«
    Sein Gesicht erhellte sich. » Wir spionieren?«
    » Wenn du so willst.«
    » Und was ist, wenn sie uns erwischen? Ihr habt wenigstens ein Schwert!«
    » Du hast sogar noch eine viel bessere Waffe als ein Schwert«, sagte ich zu ihm. » Du hast dein Weißbewusstsein. Und wir haben etwas noch Besseres als das Weißbewusstsein. Wir haben Flammes Silbmacht. Morgen früh werden wir das Dorf unter die Lupe nehmen, während Flamme uns mit Illusionen verhüllt. Wenn es uns möglich ist, werden wir Morthred im Schutz dieser Illusion töten. Wenn sich keine Gelegenheit dazu bietet, werden wir versuchen, so viel wie möglich zu erfahren, uns zurückziehen und Pläne schmieden.«
    Jetzt kehrte seine Aufregung zurück. » Ihr habt so etwas schon früher gemacht, oder? Ihr und ein Silbmagier, ranschleichen und angreifen, und dann wieder wegschleichen …«
    » Ja, ich habe so etwas schon getan.« Arnado und ich hatten es getan. Zu viele Male. Eine Wissende, die die Dunkelmagie fand, und ein Silbbegabter, der die Illusion erschuf. Zwei Schwerter, die töteten. » Merke dir eines, Dek, wenn du jemals von einem Dunkelmagier gefangen genommen werden solltest, wird er – oder sie – dir als Erstes einen Bann auferlegen. Er wird dir sagen, dass du in seiner Macht stehst und tun musst, was immer er dir befiehlt. Da du ein Wissender bist, spürst du natürlich nichts davon. Aber du spielst mit; du tust so, als würdest du wirklich tun müssen, was immer er dir befiehlt. Und dann, sobald du deine Chance gekommen siehst, fliehst du.«
    » Klingt leicht, wie Ihr das sagt.« Er sah mich zweifelnd an und auch aufgeregt, aber er war klug genug, um zu wissen, dass die Dinge niemals so leicht waren.
    » Manchmal … manchmal ist der Dunkelmagier schlau genug, einen zu prüfen, um herauszufinden, ob man über Weißbewusstsein verfügt. Und das, was man von dir verlangt, könnte sich als gar nicht so einfach erweisen. Zum Beispiel jemand anderen zu verletzen.«
    Er dachte darüber nach, dann sah er mich beunruhigt an. » Was soll ich dann tun?«
    » Du wirst eine Entscheidung treffen müssen. Eine Entscheidung, die nur du selbst treffen kannst. Du wägst alle Vorteile ab, entscheidest und gehst weiter. Welche Entscheidung du auch fällst, blicke nie zurück.«
    Man dachte nie darüber nach, was man manchmal anderen Leuten angetan hatte. Was man manchmal tun musste. Bei Leuten wie Niamor zum Beispiel … oder zumindest versuchte man, nicht daran zu denken.
    Dek dachte auch über dieses nach und wirkte noch verstörter.
    Flamme kehrte mit Ruarth zurück.

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