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Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Titel: Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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treibenden Insel gab es keinen Schutzzauber. Alles, was wir tun mussten, war, tief genug zu tauchen, dass wir uns durch das Gewirr von Pandana-Wurzeln hindurchschlängeln konnten.
    Ich kehrte nach oben zurück. » Es ist leicht«, sagte ich und strahlte in dem Bemühen, zuversichtlicher zu wirken, als ich mich fühlte. Ich konnte die grauen Schemen nicht vergessen. » Lass das Licht da unten, Flamme.«
    Sie schnaubte.
    Ich lächelte sie an. » Du kannst deine Augen geschlossen halten.«
    » Wenn du mich nicht festhältst, kriegst du von mir eine Illusion, die du den Rest deines Lebens nicht mehr vergessen wirst!«
    Ich fragte nicht, an was sie dabei gedacht hatte – bei ihrer Art von Humor war es wahrscheinlich eine Warze an meiner Nasenspitze oder so was Ähnliches.
    Sie ließ sich zögernd ins Wasser hinunter, und ich packte sie, ehe sie untertauchte. » Ich zähle«, sagte ich. » Bei drei holst du tief Luft, und dann gehen wir runter.«
    Sie nickte unglücklich, und ich begann zu zählen.

17
    k
    Erzählerin: Glut
    Zwei pulsierende Lichtsäulen, die wie die Torpfosten zu einem unbekannten Reich wirkten, hielten den filigranen Vorhang an Ort und Stelle, aus dem der Schutzzauber bestand. Das Gewebe aus Dunkelmagie erstreckte sich über die freie Wasserfläche und reichte bis hinauf in den schwarzen Nachthimmel, bevor es sich irgendwo dort oben im Nichts verlor. Dek, auf dessen Schulter Ruarth hockte, holte tief Luft und stieß das Boot mit seiner Stake weiter. Er zuckte zusammen, als er sich durch die Barriere bewegte, tauchte aber unverletzt aus seiner ersten Begegnung mit einem Schutzzauber aus Dunkelmagie auf der anderen Seite wieder auf.
    Flamme packte meine Haare so fest mit der Faust, dass sie sie mir fast ausriss, als ich mit ihr auf meinem Rücken nach unten auf das glühende Silblicht zutauchte. In dem Moment, da wir die tiefste Stelle unseres Tauchgangs erreicht hatten, fand ich einige graue Schemen im Wasser vor mir. Genau in diesem Augenblick erlosch das Silblicht. Flamme, zu entsetzt angesichts der Vorstellung, unter Wasser zu sein, hatte den Zugriff auf ihre Magie verloren. Da sie die Augen geschlossen hielt, hatte sie keine Ahnung, dass sie uns in die rote Düsternis einer von Dunkelmagie beleuchteten Unterwelt geschickt hatte.
    Ich fluchte. Ich konnte die dunklen Schemen in der Düsternis nicht mehr sehen und hatte keine Ahnung, wo sie waren. Ich blinzelte nach oben und sah das schwache Licht unserer Bootslampe. Ich hatte keine andere Wahl. Ich hielt auf die Lampe zu und schoss zur Wasseroberfläche hoch, zog Flamme dabei hinter mir her. Sucher folgte mir dicht auf den Fersen, als würde er sich im Wasser ebenso zu Hause fühlen wie an Land. Etwas strich kratzend an meinem Arm entlang. Pandana? Etwas stieß in uns hinein und drückte uns zur Seite. Und dann durchbrachen unsere Köpfe die Wasseroberfläche.
    » Krabbenverflucht, Flamme! Würdest du bitte endlich meine Haare loslassen?«, knurrte ich.
    Dek grinste mich an. » Puh«, sagte er. » Fühlt sich so Dunkelmagie an? Das war ganz schön heftig, da durchzugehen! Aber, Himmel, es stinkt wie vergammelter Fisch. Geht es Euch gut? Ihr wärt fast in dem Haufen Pandana da rausgekommen.«
    » Das habe ich bemerkt«, erwiderte ich mit einiger Schärfe. » Irgendwer hat das Licht ausgehen lassen.«
    Ich hatte das Gefühl, als hätte ich eine Handvoll Haare verloren, und mein Arm blutete, und in ihm steckten immer noch unzählige abgebrochene Pandana-Dornen. Ich kletterte über den Bug und zog Flamme ebenfalls hoch, dann auch Sucher. Sucher schüttelte sich augenblicklich, wodurch Dek einen Schauer aus Wassertropfen abbekam.
    Flamme atmete jetzt langsamer und ruhiger. » Tut mir leid wegen der Haare. Aber das kann so schlimm nicht sein; immerhin hast du noch genug davon.«
    » War mir ganz neu, dass du so wild auf sie bist«, sagte ich und rieb mir den Schädel. Tatsächlich war ich erleichtert, dass sie immer noch versuchte, humorvoll zu sein, auch wenn es kaum mehr als ein Versuch war.
    » Wenn du mich losgelassen hättest, wärst du einen Augenblick später kahl gewesen. Glaubst du, der Bastard hat noch mehr Schutzzauber auf der Insel?«
    » Das bezweifle ich. Es strengt ihn zu sehr an«, sagte ich. Dabei warf ich einen besorgten Blick über die Schulter und sah ganz in der Nähe einen großen Schatten unter der Wasseroberfläche dahingleiten. Selbst in dem gespiegelten roten Licht des Schutzzaubers konnte ich nicht erkennen, was es war, aber es

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