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Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Titel: Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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hatten, wie es uns klug erschien, war die Dunkelheit längst hereingebrochen, und es kam uns dumm vor, unter diesen Umständen über den See zu einem Ort zu reisen, den wir nicht kannten. Ich denke, wenn ich Thor das wahre Ausmaß meiner Riechfähigkeiten verraten hätte, hätte er darauf bestanden, dass wir auf der Stelle aufbrachen, aber ich sagte ihm nichts davon. Das war mein Fehler, aber ich konnte nicht wissen, dass wir so dicht hinter Glut und Flamme waren und sie Gillsie erst an diesem Nachmittag verlassen hatten, um zur Insel zu fahren. Vielleicht fehlte mir auch die Erfahrung mit Dunkelmagiern, wodurch ich weniger getrieben war als Reyder, mir weniger der Tatsache bewusst war, dass jeder Augenblick einen Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten konnte, zwischen geistiger Gesundheit und Wahnsinn.

19
    k
    Erzähler: Kelwyn
    Reyder weckte mich am nächsten Tag lange vor der Morgendämmerung. Am Himmel zeigte sich nur ein schwacher Schimmer von Licht, aber er entschuldigte sich nicht für diesen frühen Aufbruch.
    Wir hatten auf dem Floß geschlafen und verließen das Dorf nach einem eiligen Frühstück, das aus Brot bestanden hatte. Es dauerte nur wenige Augenblicke, das Floß ins Wasser zu schieben und unsere Reise über den See zu beginnen; offensichtlich waren wir die einzigen Lebewesen weit und breit, die bereits wach waren. Reyder stieß uns mit anmutiger Behändigkeit mit der Stake voran, so dass ich mich mürrisch fragte, ob es wohl irgendetwas gab, das dieser Mann nicht gut konnte. Ich hatte die Aufgabe übernommen, mit dem Paddel dafür zu sorgen, dass wir den Pandana-Pflanzen und ihren Dornen nicht zu nahe kamen. Mir wurde rasch klar, dass ich die Aufgabe mehr schlecht als recht bewältigte. Es gab auf dem Dach von Mekaté keine Flüsse, die auch nur für ein kleines Lederboot ausgereicht hätten, ganz zu schweigen von einem Wasserfahrzeug wie dem hier. Ich fühlte mich schwerfällig und ganz und gar nicht anmutig. Reyder war natürlich viel zu höflich, um etwas zu sagen.
    Wir hatten beschlossen, zuerst Gillsie aufzusuchen, wo die Straße endete. Wir wollten wissen, ob Glut und die anderen angekommen waren; es schien ein logischer Anfang zu sein. Während wir uns dem Ort näherten, sah ich mich einem unmittelbaren Problem gegenüber: Ich wusste nicht, ob ich Reyder von meiner Riechfähigkeit erzählen sollte oder nicht. Es war schwer zu entscheiden, genauso schwer, wie es mir bei Glut und Flamme gefallen war. Wir Hochländer haben nur wenige Waffen, und Generationen unseres Volkes waren darin übereingekommen, dass es dumm wäre, die einzige Waffe preiszugeben, die wir besaßen. Ich fühlte mich nicht wohl dabei, jetzt darüber zu sprechen, und doch zog ich genau das in Erwägung: einer anderen Person davon zu berichten.
    » Da ist etwas, das ich Euch sagen muss«, erklärte ich also, » auch wenn ich es sehr schätzen würde, wenn Ihr es für Euch behalten könntet.«
    Er neigte den Kopf fragend in meine Richtung. » Ich bin ein Priester, Gilfeder. Wir sind daran gewöhnt, Geheimnisse zu bewahren.«
    » Ich, äh, nehme Gerüche mit einer ungewöhnlichen Intensität wahr.«
    Er war überrascht. Eine seiner Augenbrauen zuckte. » Wirklich? Ist mir noch gar nicht aufgefallen.«
    Ich errötete, wurde knallrot wie immer, von den Spitzen meiner Ohren über mein Gesicht bis zu meinem Nacken. Ich holte tief Luft. » Ich meine, ich kann mit ungewöhnlicher … äh … Schärfe die Aromen von Leuten oder anderem riechen. Ich kann erkennen, dass Glut und die anderen gestern in diesem Dorf waren, aber noch vor Einbruch der Nacht in Richtung Treibsee aufgebrochen sind.«
    Er sagte nichts, aber der Blick, den er mir zuwarf, war eigentümlich. Und dann bewegte er das Floß weiter in das Dorf hinein, was für sich gesehen Bände sprach. Die Sonne war noch nicht aufgegangen, aber das Dorf war bereits erwacht; ich konnte Rauch aus den Kaminen aufsteigen sehen.
    » Es kann eine sehr nützliche Fähigkeit sein«, sagte ich zu meiner Verteidigung.
    » Da bin ich mir sicher«, stimmte er mir zu. Er bemerkte meine leichte Abneigung ihm gegenüber, und es verwirrte ihn. Mich verwirrte es ebenfalls. Er hatte nichts getan, womit er sich meinen Argwohn oder meine Abneigung verdient hätte.
    Als er uns später, nachdem er mit den Dorfbewohnern gesprochen hatte, von Gillsie wegstakte, schwieg er eine Weile. Dann fragte er: » Woher wisst Ihr all das – wann genau sie aufgebrochen sind?«
    » Ich erkenne es an der Stärke

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