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Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Titel: Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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zu stellen wie: » Warum fragt Ihr?« Aber ich wusste, dass es absurd war. Warum auch immer sie hier waren, sicher nicht, um Glut etwas zu tun. Ich schluckte und sagte, während ich zum Strand deutete: » Ja, sie is in Schwierigkeiten. Sie is in dieser Scheune da. In dem großen Gebäude.« Hoffnung flackerte auf, und ich fügte eilig weitere Informationen hinzu, für den Fall, dass sie helfen wollten. » Der Mann in Schwarz versucht, sie zu retten. Und da is ein Junge, der ebenfalls in Schwierigkeiten steckt. Er is etwa vierzehn.«
    Zwei Pfeile trafen das Floß, einer davon flog so dicht an mir vorbei, dass er mir die Tunika an der Schulter aufriss. Ich legte mich jetzt noch flacher hin, wie ein verängstigtes Hündchen, und versuchte so zu tun, als wäre ich nicht da.
    Das Ghemf ließ sich wieder ins Wasser sinken und geriet außer Sicht. Und dann hörte ich erneut diese unheimliche Pfeifmelodie, nur war sie diesmal so nahe, dass ich eine Gänsehaut bekam und mir den Nacken rieb. Süße Schöpfung, dachte ich, auf diese Weise unterhalten sie sich unter Wasser. Sie singen einander etwas zu. Und der Wissenschaftler in mir war wieder einmal entsetzt, wie wenig wir eigentlich wirklich über diese Wesen wussten, mit denen wir gemeinsam auf diesen Inseln lebten und deren Fähigkeiten wir so gedankenlos benutzten, um unsere närrischen Ideen durchzusetzen.
    Nach nur wenigen Sekunden wuchs das Geräusch an, wurde zu einer Vibration, die die Wasseroberfläche zum Wogen brachte und von allen Seiten her zu kommen schien. Als ich gerade zu dem Schluss gelangt war, dass ich im Wasser sicherer wäre, begann mein Floß sich zu bewegen, und zwar überaus schnell. Es wurde geschoben, beinahe hochgehoben, und raste auf das Ufer zu, weit schneller, als ich jemals hätte rudern können. Vorsichtig hob ich den Kopf. Die Dunkelmagier, die mir ihre sogenannte Magie entgegengeschleudert hatten, die umgewandelten Silbbegabten, die mir im eigenen Boot hatten folgen wollen, und jene, die die Pfeile abgeschossen hatten – sie alle standen mit offenem Mund und vollkommen fassungslos am Strand. Dann zogen sie sich nach und nach zurück. Ich setzte mich auf, jetzt ein bisschen mutiger. Ich zitterte allerdings immer noch und fragte mich, ob ich das alles wohl überleben würde. Sofern das überhaupt jemand von uns tat.
    Kurz bevor ich den Strand erreichte, kam Ruarth zu mir geflogen. Wir waren so schnell, dass er kaum landen konnte. » Ghemfe«, krächzte ich unnötigerweise. » Ich glaube, sie sind gekommen, um uns zu helfen. Ruarth, du musst Flamme folgen. Ich komme nach. Sobald ich kann, ich verspreche es dir.«
    Er starrte mich mit seitlich geneigtem Kopf an. Sein blaues Auge blickte vorwurfsvoll drein. Und dann erhob er sich ohne ein weiteres Wort in die Lüfte und war verschwunden. Das Floß prallte auf den Strand, und ich lag wieder ausgestreckt auf dem Boden.
    Ich taumelte vom Floß weg und sah mich um. Der Sand zwischen dem Ufer und der Scheune hatte sich in eine chaotische Masse aus kämpfenden Leibern verwandelt. Überall waren Ghemfe, deren Angriffe brutal, aber auch wirkungsvoll waren. Sie gingen in Zweier- oder Dreiergruppen vor, sprangen die anvisierten Silbbegabten an und rissen ihn oder sie zu Boden. Wenn sie dies geschafft hatten, hielten einige von ihnen das Opfer am Boden fest, während ein anderes ihm mit der Fußkralle die Kehle durchtrennte. Rote Flecken bedeckten den Sand, einzelne Lachen vereinigten sich zu immer breiter werdenden Strömen. Ich wusste nicht, was schlimmer war: Menschen so sterben zu sehen oder zu wissen, dass es die Ghemfe waren, die das taten, diese sonst so sanften und freundlichen Wesen.
    Ich zögerte kurz und sah mich auf der Suche nach Glut um. Als ich sie – offenbar noch in einem Stück – aus der Scheune treten sah, spürte ich, wie ein Teil der Spannung zwischen meinen Schulterblättern nachließ. Und dann sah ich Thor. Er wurde von vier oder fünf noch lebenden Silbmagiern angegriffen und auch von einigen Sklaven. Sie waren so damit beschäftigt, den Versprengten zu Fall zu bringen, dass keiner von ihnen etwas von dem Gemetzel hinter ihnen mitbekommen hatte. Ich rannte zu ihm, obwohl ich unbewaffnet war und nicht einmal daran gedacht hatte, das Paddel mitzunehmen. Als ich schließlich ankam, hatte Glut sich bereits ins Gewühl gestürzt und arbeitete sich mit der rasanten Wirksamkeit eines Strohfeuers hindurch. Es war beängstigend, ihr zuzusehen; sie war von einer unbändigen Kampfeslust

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