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Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Titel: Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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Nacht entschieden haben, hinter uns herzusegeln, um uns – wie sie hoffen – den Weg abzuschneiden.«
    Flamme fluchte; sie benutzte einen unzüchtigen Ausdruck, der mich vor Überraschung blinzeln ließ. Sie bemerkte meine Reaktion nicht und fügte einfach nur hinzu: » Das ist dann wirklich übel. Es tut mir leid.«
    » Aber sie können unmöglich gewusst haben, dass wir in dem Dorf der Ghemfe waren, oder?«, wandte Glut ein.
    » Nein, natürlich nich. Das Dorf is nur einfach dasjenige, das von allen am nächsten an dem Pfad liegt, der nach oben führt. Ganz sicher suchen andere Wachen an anderen Stellen ebenfalls nach uns.«
    Flammes Schoßvögelchen, das jetzt auf ihrem Knie hockte, zwitscherte. » Ruarth möchte wissen, was Ihr jetzt tun werdet«, sagte sie. » Werden Eure Leute Euch verstecken?«
    » Ich weiß es nich. Und verlangt nich von mir, dass ich an sprechende Vögel glaube«, sagte ich leicht angewidert. » Nur weil ich von einem Hirtenvolk abstamme, heißt das nich, dass ich dumm bin oder ungebildet oder leichtgläubig.«
    Einen Moment lang herrschte Schweigen. Dann sagte Flamme mit einer Stimme, die gefährlich angespannt klang: » Und nur, weil ich mit einem Vogel spreche, heißt das nicht, dass ich eine Lügnerin oder wahnsinnig bin. Vielleicht ist es schwer für mich zu beweisen, dass ich mit Ruarth spreche, aber ich kann beweisen, dass er Euch versteht.« Der Geruch ihrer Wut prallte heftig gegen mich.
    » Pass auf, Flamme«, sagte Glut, und ich spürte ihre Erheiterung. » Vor kurzem hast du noch nicht einmal gewollt, dass er von den Dunstigen überhaupt erfährt.«
    Aber ich hatte die Cirkasin gereizt, und sie ließ sich nicht mehr stoppen. » Nun, es ist an der Zeit, dass er es tut. Immerhin reisen wir zusammen.«
    » Oh nein, das werden wir nich tun!«, sagte ich.
    Sie ließ sich davon nicht beirren, aber jetzt sprach sie zu Glut, nicht zu mir. » Glut, wir haben sein Leben zerstört. Es wird ihm gar nichts anderes übrig bleiben, als mit uns zu kommen. Was könnte er auch anderes tun? Wir müssen ihm helfen, und vielleicht kann er uns helfen. Immerhin ist er gegen Silbmagie gefeit. Vielleicht gilt das ja auch für Dunkelmagie.« Sie wandte sich wieder an mich. » Sagt Ruarth, dass er irgendetwas tun soll. Etwas, das ein Vogel grundsätzlich tun kann, natürlich. Irgendwas.«
    Ich sah den Vogel wieder an. Die Sonne war noch nicht ganz untergegangen, und ich konnte ihn sehr deutlich sehen. Er betrachtete mich mit einem strahlend blauen Auge und legte den Kopf schief. » Also schön«, sagte ich, ohne im Mindesten daran zu zweifeln, dass ich jeden Trick vereiteln konnte, den sie im Schilde führte. » Flamme, schließt die Augen und bleibt absolut still und reglos sitzen. Und Ihr auch, Glut.« Flamme zuckte mit den Schultern und tat, worum ich sie gebeten hatte. Glut grinste in Anerkennung der Vorsichtsmaßnahme und tat das Gleiche. » Ruarth«, sagte ich. » Flieg auf meine linke Hand und picke mich fünfmal mit dem Schnabel.«
    Er ließ keine Zeit verstreichen. Und er hielt sich auch nicht zurück. Meine linke Hand ruhte auf meinem Knie, und er pickte wüst darauf. Fünfmal. Dann stand er da und sah mich an, während mir meine sorgfältig durchdachte Welt zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen um die Ohren flog.
    » Oje«, sagte Flamme zerknirscht, als sie die Augen öffnete und sah, wie viel Blut er verursacht hatte. » Ruarth, das war nicht nett.« Sie sah mich entschuldigend an.
    Glut neben mir begann zu lachen.

5
    k
    Erzähler: Kelwyn
    Um ehrlich zu sein, ich versuchte, jeden Gedanken an Ruarth zu vermeiden. Oder an Silbmagie. Oder Dunkelmagie.
    Ich schlief unruhig, und als wir uns am nächsten Morgen wieder auf den Weg nach oben machten, ging ich den beiden Frauen voraus, zog Skandor hinter mir her und wartete nicht, als sie hinter mir zurückblieben. Glut hätte natürlich leicht mit mir Schritt halten können, aber sie passte sich Flammes Tempo an. Ich zog es vor, auf ihrer beider Gesellschaft zu verzichten. Gelegentlich sprang ihr Hund Sucher um mich herum, ein einziger Wust aus Füßen und heraushängender Zunge, um sich zu vergewissern, dass ich da war, aber ansonsten war ich mit meinen Gedanken allein. War ich mit Jastriá allein. Mit dem letzten Blick, den sie mir zugeworfen hatte.
    Ich kam im Laufe des Vormittags oben an. Es war immer noch neblig, aber das war hier oben in der Himmelsebene normal. Der Nebel hatte sich auch dann noch nicht aufgelöst, als Glut und Flamme zu

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