Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin
Bord haben, dass sie eingesetzt werden können. Die Herz der Wahrer, die Stolz und die Gerechtigkeit. Und ich gehe mit ihnen. Ich habe ein Kommando.«
Ich war benommen. » Du hast ein Kommando?«
Sie nickte. » Wie ich dir schon gesagt habe, muss er jemanden schicken, dem er vertraut, und er kann sich bei niemandem sicher sein, außer bei mir.«
» Aber… du bist nicht mal ein Mitglied des Rates! Er wird dir doch sicher nicht den Oberbefehl geben!«
» Na ja, nicht den Oberbefehl über die Schiffe, das natürlich nicht. Aber ich habe seine Befehle erhalten. Und die Befehle, die ich anderen gebe… diese Befehle müssen befolgt werden, weil sie der Wille des Rates sind. So gesehen habe ich in gewisser Weise den Befehl.«
» Wohin gehst du?«
» Nach Breth. Vater hat von seinem Spion in Brethbastei einige beunruhigende Berichte erhalten. Es gibt Gerüchte, dass Silbmagier nach Brethbastei gerufen werden, obwohl wir seit langem wissen, dass der Basteiherr– der nie dumm genug war, Silben irgendwelchen Schaden zuzufügen– sie sonst nicht an seinen Hof oder in seine Stadt einlädt. Wir mussten als Botschafter der Wahrer sogar jemanden hinschicken, der kein Silbmagier ist, kannst du dir das vorstellen? Es geht also etwas Seltsames vor. Und dann ist da noch die Tatsache, dass der Basteiherr das Burgfräulein geheiratet hat. Und davor haben wir gehört, dass das Burgfräulein auf Xolchaspfeiler in Begleitung von diesem Dunkelmeister Morthred gewesen ist. Vater glaubt, dass Gethelred vielleicht der Gleiche ist wie Morthred. Und er glaubt auch, dass ich vielleicht in der Lage bin, den Basteiherrn dazu zu bringen, uns das Schwarzpulver zu verkaufen. Außerdem soll ich überprüfen, ob das Burgfräulein nicht womöglich umgewandelt worden ist. Was natürlich nicht sehr wahrscheinlich ist. Aber seltsam ist trotzdem, dass die Wissenden entweder gestorben oder verschwunden sind, kaum dass das Burgfräulein am Hof von Breth angekommen ist.«
Es waren zu viele Information, um sie alle auf einmal verdauen zu können. Ich griff also nach dem ersten Aspekt, der mich beschäftigte, und der meinen Verstand rasen ließ. » Wie heißt sie?«, fragte ich.
» Das Burgfräulein? Lyssal.«
» Sie ist nie als Flamme bezeichnet worden, oder?«
» Nicht, dass ich wüsste. Sie kann bestimmt nicht die gleiche Person sein, von der die Gilfeders und Reyder gesprochen haben!« Sie starrte mich entsetzt an. » Sie würde Morthreds Kind austragen? Das Burgfräulein?«
» Nein, nein, sicher nicht. War eine dumme Idee. Das Burgfräulein kann wohl kaum eine Silbin sein, oder?«
» Aber das ist es ja, Elarn. Sie ist eine! Mein Vater hat es herausgefunden, als er auf Gorthen-Nehrung war. Ich werde ihn fragen, ob er den Namen Flamme kennt.«
Die Kehle schnürte sich mir zu. » Sei vorsichtig, Jesenda. Du nimmst doch Wissende mit, oder?«
» Ja, natürlich. Aber nur einen. Einen Mann namens Satrick Matergon. Ich kenne ihn nicht. Himmel, ich wünschte, es würden mehr Wissende in unseren Diensten stehen! Aber anscheinend wollen sie lieber Menoden-Patriarchen sein oder den Kaufmannsfamilien dienen. Wie auch immer, wirklich, Elarn, es ist unmöglich, dass der Basteiherr eine Dunkelmagierin geheiratet haben könnte. Die Wissenden waren noch am Leben, als das Burgfräulein ankam, und sie hätten den Inselherrn doch sicherlich gewarnt.«
Ich dachte: nicht, wenn sie seit einer Weile keine Magie mehr angewandt hat… Aber die ganze Vorstellung kam mir so absurd vor, dass ich diese Worte nicht laut aussprach. » Ja, das nehme ich an. Jesenda, ich werde dich vermissen«, fügte ich hinzu, und ich meinte es auch so. Ich war so überwältigt von dem Gedanken, dass sie nicht da sein würde– wochenlang, vielleicht sogar monatelang–, dass ich überhaupt nicht an die Dinge dachte, an die ich stattdessen hätte denken sollen.
Ich war verblüfft über die Ironie, die darin lag, dass Dasrick ihr so sehr vertraute. Es kam mir nie in den Sinn, dass ich es verkehrt herum sehen könnte. Ich hätte mein Vertrauen in sie hinterfragen sollen.
18
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Erzähler: Elarn
Den letzten Blick auf Jesenda erhaschte ich am Tag darauf, als sie an Deck der Herz der Wahrer stand. Ebenso wie die drei Schiffe des Wahrer-Rates wollte ich die Nabe mit der Ebbwoge verlassen. Das erste Stück, das sich einige Meilen lang vom Hafendamm bis zu Brentons Biegung erstreckte, blieben wir gleich schnell. Ich saß auf meinem Gezeitengleiter und hielt mein Paddel in der Hand, während ich
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