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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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ich, überzeugt davon, dass ich recht hatte. » Und der Besitz von Kanonen wird abschreckend wirken und Kriege verhindern. Wenn wir deutlich stärker sind als alle anderen, wer könnte uns dann noch bedrohen? Kanonen bedeuten Frieden und nicht den Tod.«
    » Dunkelmeister haben uns bedroht, obwohl es so aussah, als wären wir die Stärkeren. Genauso wird es mit den Kanonen sein. Andere werden lernen, die Waffen zu benutzen. Oder sie werden lernen, das Schwarzpulver auf andere Weise einzusetzen. Wir werden einen hohen Preis für die Dummheiten des Wahrer-Rates zahlen.«
    Ich hörte nur noch halb zu. Ich musste mit Jesenda reden. Dazu musste ich nur rauspaddeln und die Wahrer-Schiffe abfangen, wenn sie Tenkor erreichten… Aber vorher musste ich noch mehr erfahren. » Wenn Ihr wollt, dass ich Euch helfe, müsst Ihr mir gegenüber ehrlich sein. Ansonsten will ich verflucht sein, wenn ich Euch noch weiter unterstütze.«
    » Der Junge hat nich ganz unrecht«, sagte Garwin.
    Reyder beruhigte sich und zuckte mit den Schultern. » Ich glaube nicht, dass er noch mehr Schaden anrichten kann. Schließlich ist die Flotte der Wahrer bereits unterwegs. Gilfeder, sagt ihm alles, was Ihr glaubt, dass er wissen muss. Ich habe eine Verabredung mit dem Hohepatriarchen.« Und damit machte er auf dem Absatz kehrt und verließ das Zimmer.
    Garwin und Kelwyn sahen einander an. » Glaubst du, er hat mich gemeint?«, fragte Kelwyn.
    » Du bist derjenige, den er Gilfeder nennt, Junge.« Garwin richtete seinen Blick auf mich; seinen scharfen Augen schien aber auch gar nichts zu entgehen. Ich versuchte, dem Blick standzuhalten, ohne zusammenzuzucken, aber ich hatte das schreckliche Gefühl, als gäbe es nichts, das er über mich nicht wüsste. » Ich bezweifle, dass sich der Junge in meiner Gegenwart entspannen kann, Kel. Geht, ihr beiden, während ich an dieser neuen Probe arbeite, die du heute mitgebracht hast. Ich werde das Wundwasser absondern…«
    » Kommt, Elarn«, sagte Kelwyn. » Gehen wir in mein Zimmer. Dort sin wir ungestört.«
    Als ich mich ein paar Minuten später in seinem Zimmer umsah, fragte ich mich, was für ein Leben er eigentlich führte. Er verlieh seiner Umgebung nicht die geringste persönliche Note. Es gab keinen Zierrat, und ich konnte keinerlei persönliche Gegenstände sehen, abgesehen von seinem Kamm und einer Schere auf dem Nachttisch. Ich vermutete, dass er seine Kleidung unter dem Bett aufbewahrte, aber er konnte ohnehin nicht viele Dinge gehabt haben, denn ich hatte ihn noch nie etwas anderes tragen sehen als seine weißen Hemden, die Hose und den Tagaird. Er hatte keine Waffe bis auf den Dolch, den er sich manchmal in den Hosenbund schob. Bei dem einzigen anderen persönlichen Gegenstand, den ich in seinen Händen gesehen hatte, handelte es sich um seine Wasserhaut.
    » Ihr reist mit leichtem Gepäck«, bemerkte ich. » Abgesehen von Eurer Medizinkiste natürlich.«
    » Ja. So is es Brauch bei den Hochländern. Wir glauben, dass wir nich das Recht haben, das Land auszuplündern, in dem wir leben. Wir nehmen uns nur, was wir brauchen, nich mehr, und ich habe nich viele Bedürfnisse. Und die Medizinkiste gehört Garwin, nich mir. Möchtet Ihr eine Tasse Tee? Ich könnte den Diener kommen lassen.«
    » Nein, danke. Glaubt Ihr nicht an…«, ich machte eine Geste mit der Hand, die das Zimmer umfasste, » …ich weiß nicht, vielleicht an Schönheit? Ein Gemälde an der Wand, oder eine Schüssel auf dem Tisch. Etwas für den Geist. Oder die Seele.« Ich wunderte mich über mich selbst, noch während ich sprach. Marten hätte mich ausgelacht, dass ich über so etwas auch nur nachdachte.
    Er lächelte. » Oh. Ganz im Gegenteil. Ich habe sogar ein großes Bedürfnis nach Schönheit. Nach dem Frieden und der Erneuerung, die mit der Schönheit einhergehen. Und wenn ich dieses Bedürfnis verspüre, geh ich hinunter ans Meer und sehe den Wellen zu, oder ich schlüpfe in den Garten des Hohepatriarchen, wenn er mit seinen Gebeten beschäftigt is, und lausche den Vögeln oder rieche an den Blumen.«
    Er meinte das ernst. Ich fühlte mich unbehaglich, als hätte er mich wegen meiner Extravaganz gescholten. » Also«, fragte ich, » ist das Burgfräulein Lyssal nun zufälligerweise Eure Freundin Flamme?«
    » Ja. Flamme Windreiter. Den Namen hat sie sich selbst ausgesucht.«
    Ich hatte es vermutet, und dennoch erschütterte mich sein Eingeständnis. » Und sie ist jetzt eine Dunkelmagierin. Die Thronerbin von Cirkase setzt

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