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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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er verbittert. » Ich gleiche nur das Ungleichgewicht auf dem Schlachtfeld aus. Ein bisschen.«
    » Wir sollten eigentlich auf der gleichen Seite stehen! Es sollte kein Schlachtfeld sein.«
    » Richtig. Aber genau das werden die Wahrer draus machen, wenn man ihnen die Gelegenheit dazu gibt.«
    Er half mir auf die Beine, und in diesem Moment trat Reyder mit zwei Wachen im Schlepptau ein. » Ich hoffe, Ihr habt einen guten Grund, Gilfeder.«
    Der Hochländer strich seinen Tagaird glatt. » Elarn und ich hatten ne Unterhaltung. Unglücklicherweise verspürt er immer noch den Drang, die Schiffe der Wahrer zu erwischen, die die Rinne runterkommen. Er möchte mit Dasricks Tochter sprechen.«
    » Oh.« Reyder wandte sich an mich. » Ist das wahr?«
    » Spielt es eine Rolle, was ich sage?«, fragte ich.
    » Nein. Es tut mir leid, Elarn, aber das tut es nicht«, sagte er. » Wir wissen, dass Gilfeder sich niemals irrt, wenn es darum geht, eine Lüge auszuschnüffeln. Ihr erinnert Euch sicher. Ich hatte Euch gewarnt.«
    Das hatte er, ja. Ich hatte nur nicht zugehört.

19
    k
    Erzähler: Ruarth
    Wenn ich morgens wach wurde, fühlte ich mich häufig hilflos. Gelähmt. Wie jemand, der die Geschichte aus der Ferne verfolgt, machte ich mir im Kopf Notizen, aber ich tat nichts, um etwas von dem zu ändern, das geschah. Natürlich war das auch mein Schicksal gewesen, als ich noch ein Dunstigen-Vogel gewesen war. Ein Vogel, der nicht größer war als die Handfläche eines Menschen, konnte nicht viel zur Veränderung der Welt beitragen.
    Jetzt allerdings war ich ein Mensch. Kein sehr großer, und sicherlich kein gutaussehender, aber trotzdem ein Mensch. Und ich wusste etwas, das– abgesehen von Lyssal– niemand sonst am Hof von Breth wusste. Ich hatte Macht; die Macht des Wissens. Ich hatte den Körper, um etwas zu tun, ich hatte die Sprache, um darüber zu sprechen. Und doch unternahm ich nichts. Ich sah zu, wie die Silbbegabten kamen und umgewandelt ins Gefängnis gesteckt wurden. Ich wartete, während die Wachen und die Höflinge und auch der Basteiherr selbst zu absolutem Gehorsam oder lustloser Gleichgültigkeit gezwungen wurden. Ich hielt meinen Mund und bewahrte meine Ansichten für mich.
    Der Graben weiß, worauf ich wartete. Getötet zu werden, wenn Lyssal sich dazu entschloss? Das war schließlich nur eine Frage der Zeit. Darauf, dass das Kind geboren wurde und die Chance bestand, dass Flamme sich von seinem Bann befreien konnte? Das war unwahrscheinlich– ich würde vermutlich gar nicht lange genug am Leben bleiben, um die Geburt überhaupt zu erleben! Darauf, dass Glut kam? Auch diese Ausrede hatte ich nicht mehr; es war inzwischen offensichtlich, dass sie nicht kommen würde. Irgendetwas hatte sie daran gehindert. Vielleicht hatte sie das, was auf Xolchas geschehen war, nicht überlebt. Vielleicht war sie gar nicht auf die Idee gekommen, dass Flamme nach Breth gegangen sein könnte. Vielleicht suchte sie woanders nach ihr.
    Als die Schuldgefühle wegen meiner Passivität unerträglich wurden, dachte ich daran, mich dem Silbheiler Keren anzuvertrauen. Er machte auf mich den Eindruck eines mitfühlenden, nachdenklichen Mannes. Ich sah ihn und seine Frau zu den anderen Ebenen hinuntergehen, wo sie die Kranken versorgten. Er war zu allen sehr freundlich, und er erfreute sich wachsender Beliebtheit bei den Höflingen. Die Leute bekräftigten immer wieder, wie gut es wäre, wieder einen Silbheiler am Hof zu haben– ihre Gicht wäre schon viel besser geworden, ihre Arthritis würde nicht mehr so stören, ihre Verdauungsprobleme hätten sich gebessert. Auch die Wachen mochten das Paar. Keren und Trysis besuchten häufig die Ebene unter uns; sie behaupteten, dass Lyssal die kostenlose Behandlung der Soldaten angeordnet hätte. Ich bezweifelte das, aber es warf ein interessantes Licht auf den Charakter des Heilers und seiner Frau. Noch mehr faszinierte es mich, als ich herausfand, dass sie auch die Gefangenen behandelten. Keren hatte offenbar die Palastwachen hochmütig darüber belehrt, dass » Krankheiten, die in den Zellen ihren Ursprung haben, sich auf die Höflinge ausbreiten können«, und einfach weiter daran gearbeitet, den trockenen Husten einer Reihe von eingesperrten Gesetzesbrechern zu kurieren.
    Als ich das hörte, ging ich selbst zu den Zellen hinunter und sprach mit dem diensthabenden Wachmann. » Brethherrin Lyssal würde gern wissen, ob Ihr dem Heiler erlaubt habt, die eingesperrten Silben zu sehen«, fragte ich

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