Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke

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wirken häufig ziemlich lächerlich.
    » Sollen sie kommen und uns suchen«, sagte Dek. » Syr-Silbin Trysis kann uns mit Illusion verbergen.«
    » Nicht vor einem Wissenden«, sagte ich. » Wenn dieser Mann noch am Leben ist und sich diesem Schiff irgendwie nähert, wird er wissen, dass jemand hier an Bord nach Dunkelmagie stinkt. Mehr muss er nicht wissen. Und keine Illusion wird es verbergen können…«
    » Was sollen wir dann also tun?«, fragte Dek. Seine Augen weiteten sich, als er begriff, dass unsere Lage wirklich noch genauso übel war wie zu dem Zeitpunkt, als wir über den Seetang gestapft waren.
    » Nun, wir könnten darauf setzen, dass der Wissende tot ist, vermute ich. Was gewiss sein kann– es ist sogar wahrscheinlich. Sicherer wäre es allerdings, wenn der Kapitän hier mit uns aus dem Bottich segelt. Irgendwie. Nun. Das ist seine Aufgabe. Ich bin mir ganz sicher, dass Glut in ihren Anweisungen ihm gegenüber irgendwie auch angedeutet hat, dass wir sie möglicherweise zurücklassen.«
    Sabeston sagte nichts darauf.
    » Also noch einmal«, wiederholte ich und starrte ihn an. » Bevor die Wahrer es sich anders überlegen. Ich bin mir sicher, dass der Kapitän ein fähiger Seemann ist, der weiß, wie er sein Schiff von hier wegbekommt, Seetang hin oder her. Vielleicht kann er versuchen, mehr Segel zu setzen.«
    » Bei Winden, die uns nur noch weiter in die Bucht treiben würden?«
    » Also schön, dann könnte er es mit Wappen versuchen.«
    » Warpen«, knurrte er. » Wenn Ihr schon Begriffe der Seefahrt benutzt, dann sprecht sie wenigstens richtig aus.«
    Ich dachte, das hätte ich getan, aber ich enthielt mich einer entsprechenden Bemerkung.
    Wie zu erwarten gewesen war, fragte Dek: » Was ist Warpen?«
    » Es bedeutet, man bringt einen speziellen Wurfanker, einen Warp, in einem kleinen Boot ein Stück weiter weg und lässt ihn fallen, um das Schiff dann zum Anker hinzuziehen. Anschließend holt man den Anker hoch und wiederholt das Ganze. Es ist eine langsame Art und Weise, sich fortzubewegen, aber es könnte funktionieren.« Sabeston grunzte widerstrebend seine Zustimmung und verließ uns, um seiner Mannschaft entsprechende Befehle zu erteilen.
    Dek grinste mich an. » Wo hast du so viel über das Segeln gelernt?«
    » Als ich in deinem Alter war, bin ich eine Menge gereist, indem ich mich in die Takelage der Schiffe gesetzt habe, die zwischen den Inseln verkehrten.« Flamme hatte es allerdings gehasst, wenn ich das getan hatte, weil sie nie irgendwo hingekommen war.
    Fünfzehn Minuten später fingen sie mit dem Warpen an, und die Sturmvogel bewegte sich, etwa mit der Geschwindigkeit einer beinlosen Ente. Aber sie bewegte sich, immerhin. Es war noch dunkel, und ich bezweifelte, dass irgendeines der Wahrer-Schiffe unseren Aufbruch bereits bemerkt hatte.
    Ich lehnte mich an die Reling. Dek stand neben mir. Der Ozean vor uns war immer noch nicht zu erkennen; die Klippen von Brethbastei waren gesprenkelt mit hüpfenden Lichtern, von denen viele Silbblau schimmerten. Während wir uns langsam durch den Höllenbottich bewegten, standen wir schweigend da. Wir dachten beide an Glut. Wir warteten beide auf irgendeine Reaktion der Wahrer-Schiffe, jene schwarzen Schemen in der Düsternis, die immer noch vor uns waren. Allmählich nahmen die Schiffe Gestalt an, wurden erkennbare Silhouetten, dann schlanke Schiffe, die vom ersten Tageslicht eingefangen wurden. Und langsam, sehr, sehr langsam, blieben sie hinter uns zurück.
    » Ich verstehe das nicht«, sagte Dek schließlich. Seine Stimme verriet seinen unglücklichen Zustand. » Wieso konnte Glut nicht mit uns kommen? Sie hat die Wahrer nicht sehr lange aufgehalten. Wie hätte sie das auch tun können? Sie ist nur ein Mensch, und sobald sie erst einmal die Tür durchbrochen hatten…« Er schüttelte den Kopf, als spürte er das Gewicht seiner Trauer.
    » Das ist nicht der Grund, warum sie zurückgeblieben ist«, erklärte ich ihm. Ich hatte es von Anfang an gewusst.
    » Warum dann?«
    » Sie musste den Wissenden töten.«
    Ich hörte, wie er unwillkürlich nach Luft schnappte. Ich spürte sein Entsetzen.
    » Aber… Wissende sind Verwandte. So eine Art. Du weißt das. Du spürst das auch, oder zumindest hast du es mal gespürt.« Sein Schock war greifbar; das hier passte nicht zu Deks Vorstellungen von Ehre.
    Ich nickte. » Ja, das habe ich. Aber wenn der Wissende den Palast verlassen hätte, hätte er uns folgen können, so wie ein Hund einer Spur folgt. Und