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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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das strategisch dort platzierte Außen-Tenkor wie der Stein eines unsichtbaren Ringes, und an der Fingerspitze der Nabe die Hauptstadt dieses Inselreichs. Ich würde sie bei Einbruch der Nacht erreichen.
    Es hieß, dass die Gezeitenreiter die Wellen zähmten, indem sie sie ritten, und dass der Wasserschwall ansonsten– wenn sie oder die Langboote das nicht taten– mit solcher Wucht bis zur Nabe vordringen würde, dass er sämtliche Schiffe an den Liegeplätzen zum Kentern bringen, alle Lagerhäuser entlang der Kais überspülen und die reizenden Häuser im Hafenviertel unter Wasser setzen würde. Noch immer wird darüber gestritten, selbst jetzt noch, nach dem Vorfall.
    Und ich bin einer der wenigen heute noch lebenden Menschen, die die ganze Geschichte kennen und wissen, was an diesem Tag wirklich geschehen ist, als die Gezeitenreiter Angst davor hatten, die Welle zu reiten.
    Aber ich schweife ab.
    Ihr werdet mir vergeben müssen. Ich bin ein alter Mann und nicht mehr so scharfsinnig wie früher einmal.
    Man hört die Flutwelle immer, bevor man sie sieht: tosendes Wasser, das die Ohren mit einem unvorstellbaren Geräusch erfüllt. Selbst ein Kleiner Fisch birst vor Lärm. Hört man dagegen eine Dunkelmond-Flutwelle auch nur aus der Ferne– also jene, die wir den Walkönig nennen–, hat man das Gefühl, als würde ein Berg in seinen Grundfesten erschüttert werden und ins Wasser rutschen.
    Es ist das aufregendste Geräusch, das es gibt. Selbst jetzt erzittere ich bei dem Getöse; es hat nach wie vor die Macht, in mir die Sehnsucht zu wecken, noch einmal einen Gezeitengleiter unter mir zu spüren. Noch einmal zu spüren, wie sich die Welle unter den Gleiter schiebt und ich auf den höchsten Punkt gehoben werde, um mit dem Wind zu reiten…
    Ich erreichte die Nabe vor Sonnenuntergang. Wie immer war ich müde. Meine Schultern schmerzten, meine Oberschenkel taten weh– im Grunde tat mir so gut wie alles weh. Das war nichts Neues. Häufig war es notwendig, kräftig zu paddeln, um die Welle nicht zu verlieren, wenn sie plötzlich unter einem erstarb, oder um nicht in Rückstauwasser abgetrieben zu werden oder auf einen Stein oder irgendwelche Trümmer zu stoßen, die von der Ebbe auf den Sandbänken zurückgelassen worden waren. Man musste ununterbrochen wachsam sein, bereit, schnell wie der Wind zu paddeln, über eine Welle zu gleiten und dadurch die Position zu verbessern. Man musste ununterbrochen auf alles gefasst sein, und das stundenlang… So etwas hatte seinen Preis. Immer.
    Ich lenkte den Gleiter von der Welle weg und ins Nabenbecken, das durch eine Mole vor der größten Wucht der Flut geschützt war. Der Kleine Fisch wirbelte weiter in den Nabenfluss, um etwas später über die nach unten gelassene Barriere des Nabenwehrs zu schwappen und schließlich seine Kraft weiter flussaufwärts zu verlieren. Nachdem die Welle dann das Wehr passiert hatte, würde man die Tore hinter ihr hochziehen, wodurch sie gefangen war. Wenn sich genügend Wasser gesammelt hatte, um bei Ebbe eine neue Welle erzeugen zu können, würde man die Tore wieder öffnen und sie freilassen.
    Ich paddelte an den Pier, der zu unserer Gilde gehörte. Der diensthabende Gildenmann kam heraus, aber ansonsten war niemand zu sehen, weder irgendwelche Bewunderer noch müßige Zuschauer. Nicht einmal am Pier des Wahrer-Rates, wo die Herz der Wahrer, die Stolz der Wahrer und einige andere Schiffe der Wahrer lagen, konnte ich viel Bewegung ausmachen.
    » Hallo Maris«, sagte ich, mir müde bewusst, dass ich schon bald wieder ins Wasser zurückmusste. » Bedeutet diese Ruhe, dass es hier heute Morgen auch Menschen vom Himmel geregnet hat?«
    Er nickte. Sein Gesicht blieb ernst, als er mein Paddel nahm und mir half, den Gezeitengleiter aus dem Wasser zu ziehen. » Das ist nicht witzig«, sagte er.
    » Ich finde es auch nicht witzig, das kannst du mir glauben. Was ist hier passiert?«
    » Einige sagen, dass Vögel sich in Menschen verwandelt haben und dass diejenigen, die zu dem Zeitpunkt geflogen sind, auf die Erde gestürzt sind. Es gibt alle möglichen Gerüchte. Alle sind angespannt und blicken sich ständig um, weil sie glauben, dass Dunkelmagier hier sind. Der Rat hat eine Erklärung herausgegeben, aber wer in der Gilde glaubt schon jemals dem Rat? Was ist in Tenkor passiert?«
    » Ziemlich das Gleiche. Maris, ich werde mich jetzt kurz waschen und meine Sachen wechseln, dann muss ich den Wahrerherrn aufsuchen. Ich habe zwei Briefe für ihn.«
    Er

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