Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin
Gemahlin des Herrn von Breth, aber sie würden es tun, wenn es sich als nötig erweisen sollte.
Und wenn ich die Menoden benachrichtigte, was würde das nützen? Ich wusste, dass Reyder von einem Heilmittel für Magie träumte, aber es war immer noch nichts weiter als ein Traum. Einstweilen war es wahrscheinlicher, dass die Menoden es für besser hielten, wenn sie tot wäre– besser, ihre Seele zu befreien, als zuzulassen, dass sie gegen ihren Willen vergiftet wurde.
Ich stand auf, damit sie mich besser verstehen konnte. Ich werde dich niemals an die Menoden verraten. Oder an die Wahrer. Oder an sonst jemanden, der dich töten will.
Sie runzelte die Stirn und setzte sich auf. » Da ist etwas, das ich nicht verstehe. Was ist es?«
Es war schwer, Worte zu finden, die ich mit menschlichen Gesten, mit menschlichen Pfiffen ausdrücken konnte, aber ich musste es versuchen. Mein Leben konnte davon abhängen. Wir Dunstigen, wir hatten nur wenig Schutz vor den Bedrohungen der Welt, als wir noch Vögel waren. Selbst eine verfluchte Elster konnte unseren Tod bedeuten. Das Einzige, das wir hatten, war unsere Loyalität. Gegenüber unseren Familien, gegenüber unseren Freunden, unserem Schwarm, unserem Volk. Sonst zählte nichts. Für uns war Loyalität Ehrensache. Aufgrund unserer gegenseitigen Loyalität konnten wir überleben. Und du, Flamme, du bist bei mir geblieben, obwohl ich nur ein Dunstigen-Vogel war. Du hast nie geschwankt, obwohl es keinerlei Anlass gegeben hat, daran zu glauben, dass ich jemals ein Mensch werden würde. Wie könnte ich jetzt von dir weggehen, auch wenn du vielleicht niemals mehr eine Silbin werden wirst? Ich bin hier, bis einer von uns beiden stirbt. Und ich werde dir keinen Schaden zufügen und dich auch nicht anderen Menschen übergeben, durch die du Schaden erleiden wirst.« Ich zuckte mit den Schultern. » Wenn das meinen Tod bedeutet, dann ist das eben so.«
» Und was ist mit meinem Kind, Ruarth? Wie ich sehe, hast du nicht von ihm gesprochen.« Sie stand auf und trat zu mir. Ihre Haare waren immer noch zerzaust, ihre Augen schlaftrunken. » Ich glaube dir. Aber ich glaube auch deinem Schweigen, dem, was du nicht gesagt hast. Du wirst meinen Sohn töten, bei der erstbesten Gelegenheit.«
Ich schüttelte den Kopf, aber sie ging an mir vorbei und stellte sich in den Türrahmen, von wo aus sie auf den Ozean blickte. Ein versonnener Blick trat in ihre Augen. Das Rot der Dunkelmagie, das hin und wieder mit Silber gesprenkelt war wie die Sterne am Himmel, spielte immer noch über ihre Haut. Jetzt war es matter und verbarg die Einzelheiten und Feinheiten ihrer Miene nicht mehr so sehr.
» Der Tag, an dem mein Kind geboren wird, ist der Tag, an dem du stirbst, Ruarth. Das verspreche ich dir. Bis dahin werde ich mich weiter an deinem Elend ergötzen.«
Mir fiel nichts ein, das ich darauf hätte sagen können.
Sie blickte immer noch aufs Meer hinaus und sagte leise: » Du glaubst, dass Glut kommen wird, nicht wahr?«
Ich antwortete nicht.
» Aber das wird sie nicht, und das weißt du auch. Sie weiß nicht, wohin wir gegangen sind. Sie würde nie darauf kommen, dass ich den Basteiherrn freiwillig heiraten könnte. Oh, sie wird es schließlich erfahren, natürlich, aber dann wird es bereits zu spät sein.« Sie sah mich jetzt wieder an und lächelte. » Weißt du, Morthred hat mir erklärt, wie man Silbmagier umwandelt. Wenn Glut hier ankommt und die Wahrer erfahren, was auf Breth geschehen ist, wird es viel zu spät sein. Ich werde so viel Macht haben, dass Morthreds Bemühungen auf Kredo im Vergleich dazu kümmerlich erscheinen.«
Wie kommst du darauf, dass du besser sein wirst als er?, gestikulierte ich.
Ihr Lächeln wurde breiter. » Weil ich eine bereits bestehende Macht übernehme, Ruarth. Die weltliche Macht des Basteiherrn. Oh, dank deiner Einmischung wird es ein bisschen länger dauern, als ich ursprünglich geplant hatte. Zusammen mit Gabania und Stracey und einem Schiff voller unterworfener Sklaven wäre es leichter gewesen. Wir hätten unseren Angriff mit Dunkelmagie irgendwie… äh… frontaler durchführen können. Aber du musstest diese zwei Miststücke ja unbedingt umbringen, und ich stelle fest, dass es schwer ist, so viele Leute ganz allein zu kontrollieren. Also habe ich meine Pläne geändert… aber das ist unwichtig. Vielleicht erreiche ich mit ein bisschen Raffinesse ohnehin bessere Ergebnisse.« Und dann fing sie an, den Plan vor mir auszubreiten, wie sie die
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