Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)
hilft und eine bestimmte Personengruppe anspricht: potentielle Jäger. An ihnen wollen wir verdienen, gleichzeitig – weil sie die Beute an uns verkaufen können – wollen sich meine Freunde aus der Jagd zurückziehen. Sie sind Händler, keine Jäger.«
»Habe ich richtig verstanden: Sie wollen keine Massen-Schlächterei, sondern Jahr um Jahr eine bestimmte Menge wertvoller Pelze.« Bazoka setzte sich auf die Kante eines riesigen Spezialtisches, mit dessen hochkomplizierter Einrichtung er die gespeicherten Bilder bearbeitete. »Sozusagen milder Tourismus.«
»Sofern Jagd dazu zu rechnen ist«, warf Teane ein. »Hin- und Rückflug in unserem Schiff, Wohnen in wohleingerichteten Iglus oder Kunststoff-Container-Häusern, jagen nur in Gleitern, Genuss planetarer Weine ...« Sie kicherte.
Bazoka nickte verständnisvoll. Er deutete auf sein Instrumentarium und sagte: »Vom Planeten und den näheren Umständen habe ich mir durch die Aufnahmen Ihrer Freunde ein Bild machen können. Ich würde gern mit der Swan-Mountain mitfliegen. Meine Idee sieht etwa folgendermaßen aus:
Vielleicht fünfundzwanzig, höchstens fünfzig Jäger. Sie leben an Bord in ihren Iglus, die in den Laderäumen befestigt und angeschlossen sind. Abwegig romantisch; Sie sparen Kabinen samt Personal. Gekocht, gereinigt und abgespült wird in der neu bestückten Schiffskombüse. Die Jäger bauen ihre Lager selbst, werden verpflegt, betreut. Denken Sie an einen Expeditionsarzt! Wahlweise können sie die Beute – denken Sie an Tierpräparatoren in Queytzinga Market! – mit zurücknehmen oder das Rohfell an die Händler verkaufen. Auf jeder Safari schießt jeder Jäger durchschnittlich zehn Goldfellbären. Ist das in Ihrem Sinn?«
Actres und Siccine brauchten nicht lange zu überlegen; sie hatten mit den jagenden Freunden endlose Nächte der Diskussionen darüber verbracht.
»Fast identisch mit unseren Überlegungen. Wir denken an einen Preis von 50 000 Ecum pro Jäger und Safari. Alles inklusive. Für ein Fell vergüten wir 5000 Ecum.« Siccine hob warnend die Hand. »Wir denken aber nicht daran, diese Aktion endlos lange weiterzuführen. Wir wollen weder Ma’Stoghams Planet leerschießen noch unsere Kunden betrügen – wir haben eine begrenzte Anzahl von Pelzmänteln versprochen. Und die Händler halten ihre Versprechungen.«
»Ich habe nichts anderes erwartet. Sehen Sie, dort.«
Auf der untersten Ebene stand ein gebrauchter, überaus gepflegter, zweisitziger Spezialgleiter mit einem stählernen Geländer um die Ladefläche, auf der das Stativ mit einer schweren Holo-TriâViso-Kamera montiert war. Fächer für Filmmaterial und Ausrüstung sowie ein Generator für Regen-, Schatten- und Schutzfelder waren eingebaut.
»Mein Arbeitsgerät. Dazu Handkameras und schwebende Einheiten. Coly ist mein bester Pilot – das Ding nehmen wir mit.«
»Willkommen an Bord«, sagte Actres. »Erwarten Sie von uns und der lebensgefährlichen Jagdwelt das größte Entgegenkommen.«
»Peet, Actres oder der Fürst rufen Sie an, bevor unser plumper Frachter der Nebula-Klasse abhebt, technisch einwandfrei, aber veraltet, dafür mit vollen Versorgungslasten. Kannst du deine Frau drei Normmonate lang allein lassen, Coly?« Siccine schob Bazoka den unterschriftsreifen Vertrag über ein Stück freier Tischplatte und fragte:
»Sie sind nicht verheiratet, hinterlassen keinen trauernden Anhang?«
»Ich bitte Sie!« Bazoka lachte verständnislos. »Ich bin Künstler, brauche stündlich neue Eindrücke – kann ich mir gestatten, zu heiraten?«
»Ein Mann nach meinem Geschmack«, knurrte Siccine. »Unterschreiben Sie endlich.«
Sie verabschiedeten sich herzlich, brachten Actres zum Raumhafen und zum Schiff, schwebten zum Goldenen Haus und nahmen die Kontrolle des Pelzversands wieder in eigene Hände. In drei Monaten erwarteten sie die Little Swan-Mountain wieder zurück; mit der ersten Gruppe safaribegeisterter Fremder sollte sie etwa zwei Wochen später wieder starten.
Auf eine einzige Werbeeinschaltung im TriâVisonetz unter dem Titel La Chasse intrestellaire hatten sich 345 Männer und 13 Frauen gemeldet. Siccine und Teane hatten mithilfe eines Werbeprofis der Swinger Company einen Informationschip entworfen, der jede nur denkbare Kleinigkeit über das Safariprojekt und die Bedingungen enthielt, daran teilzunehmen. Es gab nur noch ein Problem:
Die Kosten waren haargenau zu kalkulieren. Während der Pelz- und Parfumversand störungsfrei lief, versuchten Teane
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