Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)
Conradth und Strongfort das neue Schiff abholen, ist letztlich gleichgültig. Sollte aber nicht allzu lange dauern, der Flug dorthin.«
»Schon verstanden«, antwortete Siccine. »Ich dachte die ganze Zeit, Teane Tweet würde mit dir Seite an Seite in der höllischen Einsamkeit jagen wollen?«
Peet schüttelte den Kopf, dann brach er in lautes Lachen aus. »Du musst noch viel lernen, o Künstler«, sagte er schließlich und tat, als würde er das Grand Cru-Etikett der Flasche studieren. »Als ich in meiner Gestalt als verwahrloster, aber mächtiger Jäger landete, war ich für sie mehr als interessant. Begehrenswert! Jetzt, nachdem ich den Bart schor und die stinkenden Kleidungsstücke gegen modisches Zeug getauscht habe, ist sie wieder Siccines brave Sekretärin.« Er füllte vorsichtig die Gläser und seufzte. »So ist das Leben, so ist die Jagd: Ich bin wie wild hinter Clarity Mestrellet-Aga her. Sie will nichts von mir wissen. Teanes anfallartige Wildheit füllt mich nicht aus. Und für mich ist Actres der zuverlässige Kumpel bei der Jagd. Sie will es nicht anders.«
»Wir armen Geschöpfe«, antwortete Siccine und zuckte mit den Schultern, »verstehen die Gesetzmäßigkeiten des Universums, aber nicht die unseres Zusammenlebens.«
»Das, wiederum, zählt unverändert zu den Wundern der Galaxis.«
Das Goldene Haus roch noch immer nach dem Parfum; die Mischung schien wirklich von herausragender, zumindest durchdringender Qualität.
»Wann startet ihr?«
»In einer Woche. Bis dahin ist das Schiff teilüberholt, frisch verproviantisiert und so weiter. Und stinkt nicht mehr so. Dein Freund Coly will mitfliegen, und sein Freund, Derrald Satio Bazoka – ein Expeditionsfilmer, der gerade unsere vielen Aufnahmen bearbeitet und schneidet, für die Siccine-Produktionsstudios –, er will auch mitfliegen.«
»Das trifft sich gut«, antwortete Siccine. »Dann könnt ihr alle herkommen und mir und Teane beim Einpacken und Verschicken helfen.«
»Ich werde deine drängenden Bitten weiterleiten«, versprach Peet mit schrägem Grinsen. »Aber ob du viel Erfolg haben wirst ...«
»Gerade habe ich mit Coly gesprochen«, sagte Actres Suntide Nycaura. »Coly, dem Vielinteressierten. Er bat uns, zum Atelier Bazokas zu kommen. Dort können wir die Vorbereitungen unseres Tourismus-Safari-Projekts besprechen.«
»Heute Nachmittag. Wie stehen die Bestellungen?«
Teane las vom Bildschirm eine Zahl ab und nickte Actres zu.
»Eben lief die viertausendvierte Bestellung ein.«
»Das heißt, dass die Rohfelle langsam zur Neige gehen«, antwortete Wilyam Siccine. »Wir haben Wartelisten wie eine Raumschiffswerft. Vergesst nicht, die Größen und den Typ des Kräuseleffekts an Stayp weiterzuleiten.«
»Das erfolgt inzwischen über eine Standleitung, Chef«, meinte Teane Tweet. »Alles, was Routine ist, erledigt die Technik. Wir sind nur noch kreativ.«
»Das sollten wir auch bleiben.« Siccine sah zu, wie sich ein mächtiger Stapel Versandkartons neigte, wie noch mehr Schachteln rutschten, und wie der Stapel zusammenbrach. » Vivere militare est! Leben heißt kämpfen. Leben wir weiter!«
Später bestiegen sie den Leihgleiter, gaben dem Autopilot das Ziel vor und schwebten aus dem Zentrum der Stadt. Die Adresse lag jenseits der kleinen Vororte, vor den ersten Häusern eines Grüngürtels. Sie glitten über ein blühendes Moor, über schmale Brücken und entlang eines Flusses, auf halb abgestorbene Zedern und Schraubenbäume zu. Dahinter wurde ein Bauernhof aus prähistorischer Zeit sichtbar, durch Betoninjektionen vor dem Einsturz bewahrt. Man hörte Hundegebell aus dem Zwinger. Coly begrüßte die Freunde, hinter ihm tauchte ein drahtiger Mann mit Cäsarenkopf auf und bat sie ins Haus.
Das Haus war sorgfältig entkernt worden; man sah die uralte Balkenkonstruktion, in der sich verschiedene Wohnebenen zeigten, miteinander durch Brücken aus Tauwerk verbunden. Actres kletterte inmitten der gewagten Konstruktionen in eine Kugel aus Rohrgeflecht, die von der Decke hing. Derrald reichte gefüllte Gläser herum und sagte:
»Was Sie wollen, Wilyam, weiß ich inzwischen dank umfänglicher Erklärungen Ihres Freundes ganz gut. Aber ich weiß nicht, wie Sie es wollen.«
»Die Interstellaren Händler wollen dreierlei: Aus dem Material, das Sie bearbeiten, einen Streifen über die Jagd, den Planeten, die Felle. Damit wollen wir verdienen. Der nächste Film soll für die Safari werben, für Tourismus, der den weinanbauenden Siedlern
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