Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

viele seiner Unternehmungen zu retten.
    »Hören Sie«, sagte er drängend. »Das ist kein Scherz? Wenn’s so war, nehmen Sie den Zaster und verschwinden. Wenn nicht, bleiben Sie hier und helfen mir. Für weitere tausend Ecum, ja?«
    »Ich schwör’s! Sie werden’s erleben. Wenn es dunkel ist, steht die Raumgarde vor der Tür, mitsamt dem Finanzstaatsanwalt. Muss ich für das Geld arbeiten?«
    »Und wie! Geld ist anders nicht zu verdienen. Hören Sie gut zu, dann wissen Sie, was Sie zu tun haben.«
    Siccine sprang zum TriâViso, tastete die Nummer der Swinger Company und sagte, als er Stayp als Gegenüber hatte:
    »Fragen Sie nichts, Amadanus! Managen Sie wie nie zuvor in ihrem Leben. Alle Rohfelle mit unbekanntem Ziel auslagern! Alle fertigen Produkte augenblicklich zu mir, ins Goldene Haus. Meine letzten Zahlungen bar abheben und verstecken! Ich brauche ein Dutzend Leute, die mir beim Verpacken helfen, und zwei Ihrer Gleiter für den Versand. Sofort! Alles klärt sich binnen weniger Tage – arbeiten Sie so schnell wie nie zuvor in Ihrem Leben. Klar?«
    Stayp gehörte zu den Leuten, die bisweilen über sich hinauswuchsen. Er grinste wie ein Pirat und rief:
    »Wer auch immer – sie werden nur rostige Robots, karge Kassen und viele Fellabfälle finden.«
    »Und allfällige Alliterationen«, sagte Siccine, schaltete ab, rief Bazoka an und sagte scharf:
    »Fragen Sie nicht. Tun Sie’s sofort! Schicken Sie Teane und ein Dutzend unserer Packerinnen ins Goldene Haus! Verstecken Sie alles, was mit unseren Projekten zu tun hat! Holen Sie das Geld vom Konto. Die Steuer-Geier sind hinter uns allen her! Rufen Sie nicht zurück! Bei mir lagern fast 400 Pelze – ich muss sie bis heute Abend verschickt und jedes Mal die Kontonummer geändert haben. Klar? Verstanden?«
    Bazoka hob beide Hände und brüllte:
    »Wäre nicht das erste Mal. Ich tu alles, wie Sie’s wollen. Viel Glück, Howard!«
    Siccine zeigte dem Schauspieler den Versandkarton, die verschiedenen Typen und Größen der Mäntel, die Begleitpapiere und nach einem kurzen Gespräch mit der Bank die zu ändernde Kontonummer. Pauer fing sofort an; als Stayps Mannschaft kam, öffnete ihnen Siccine das Portal, und ein aufgeregtes Wettpacken, Stapeln und Adressieren begann. Siccine rief Coly Imposimato an und beschwor ihn, den besten Rechtsanwalt augenblicklich zu alarmieren, den er kannte. Die Zeit begann plötzlich zu rasen; Minuten vergingen schnell wie Sekunden. Teane und ihr Pack- und Verkaufsteam trafen ein und packten Pelz um Pelz ein. Der erste Gleiter raste, hochbeladen, zum Hauptversandamt der Stadt und lud knapp 200 Pakete auf deren Versandterminal. Der Vorrat an Versandkartons nahm rasend schnell ab. Noch 75 Dreivierteljacken und circa 100 Stolen. Der Computerprinter warf Etikett um Etikett aus. Die Camanámaschine arbeitete ununterbrochen; man trat auf leere und halbvolle Cabromin-Becher. Als abzusehen war, dass der zweite und dritte Gleiter das Haus rechtzeitig verlassen würden, wickelte Siccine dünne Bändchen um die Geldscheine, zahlte die Teams großzügig aus und sank erschöpft zusammen, als die Gleiter durch das Portal fuhren. Er gab Teane das Geld und sagte:
    »Nimm dieses kleine Vermögen und mache dich unsichtbar. Verbindung nur über Coly. Ich stehe die Aktion allein durch.«
    Sie verstaute die Geldbündel und fragte:
    »Was ist eigentlich los?«
    Siccine erzählte es ihr. Vermutlich waren die Funkbojen ausgefallen, oder die Konkurrenz hatte die Geräte an den Polen Ma’Stoghams Planet manipuliert und daraufhin die Anzeige erstattet. Mit einer geschenkten Stola und 1000 Ecum verließ, fast als letzter Helfer, der Schauspieler das Goldene Haus. Eine unbeschreibliche Unordnung blieb zurück; Siccine schaltete den Fern-Receiver ein und strahlte einen Rundspruch an alle Freihändler ab, der sie von der gegenwärtigen Entwicklung verständigte. Gargir und die anderen waren empört. Ein Taxigleiter brachte Teane Tweet fort.
    Siccine war allein.
    Wir sind fertig , sagte er sich, zündete sich eine der letzten Zigaretten an und schenkte das Glas voll Dschinnladdich . Mein glanzvolles Kapitel schließt im Chaos und wird in Kummer enden. Und weil meine Freunde, die Jäger, vergessen haben, die Batterien der Funkbojen auszutauschen oder die Geräte zu kontrollieren, wandere ich ins feuchte, rattenwimmelnde Verlies. Eine halbe Stunde lang hatte er Zeit, sein Vorgehen zu überdenken und nach Breschen in seiner Verteidigung zu suchen: Er fand keine.
    Der