Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
Vom Netzwerk:
Milliarden Ecum gestohlen haben. Wir wollen das Geld zurück, Zug um Zug, und selbstverständlich bezahlen Sie die Vitamine, die wir in vier Lieferungen hierher bringen. Klar?«
    Einer der Männer schien sich zu erinnern: »Interstellare Händler. Dramatische Flucht. Haben Sie den Liga-Präsidenten damals – mitgenommen?«
    »Nein. McWhitemount befindet sich hier, im Untergrund, und agiert gegen das Revolutionskomitee«, sagte Nadoor. »Und wir haben uns gegen jede Art von Sabotage geschützt.«
    »Erste Rate: 15 Milliarden, dazu Kauf- und Lieferpreis der Vitamine. Es liegt uns fern, Ihre Bevölkerung zu schädigen – aber wir wollen unsere konfiszierten Guthaben zurück.«
    Die Revolutionäre wechselten lange, stumme Blicke der Verzweiflung und Aussichtslosigkeit. Schließlich sagte Zadek:
    »Wir sind die offizielle Regierung. Sie nehmen einen Kreditbrief oder den Beleg einer Überweisung an die Planetare Bank Ronricos an?«
    Anson Nadoor hatte sich lange vor dem Start vergewissert, dass der Geldverkehr reibungslos funktionierte. Er aktivierte einen Holoschirm, der das Innere eines Laderaums zeigte. Zwischen den Kisten mit entsprechenden Aufschriften waren Sprengkörper und Säurebehälter angebracht.
    »Sollten Sie einen Überfall planen oder andere Gewaltmaßnahmen«, sagte er gedehnt, »ist die Ladung verloren. Natürlich beabsichtigen wir drei oder vier weitere Transporte – wie schon betont: Zug um Zug.«
    Die alten, müden Männer schienen sich entschlossen zu haben. Zadek sagte leise:
    »Erwarten Sie uns in einer Stunde wieder. Wir werden die erste Rate freigeben – Sie wiederholen Ihre Flüge? Wann können Sie wieder landen, mit neuer Ladung?«
    »Etwa in zehn Tagen«, erwiderte deBlois. »Sie brauchen zum Übernehmen der Ladung zehn schwere Lastengleiter und etwa hundert Mann, falls Sie keine Robots einsetzen.«
    Das Revolutionskomitee verließ das Schiff, kletterte in den Gleiter und schwebte davon. Die Männer machten einen besiegten, resignierenden Eindruck. Die Händler sahen ihnen nach, bis sie am Rand des unbeleuchteten Feldes zwischen den Gebäuden verschwanden. Sorgfältig beobachteten die Piloten die Ortungsschirme, aber die Revolution schien binnen eines kurzen halben Jahres ihren Schwung verloren zu haben.
    »Mir ist erst dann wohler, wenn die Transaktion bestätigt ist«, meinte Conradth. »Die Aussicht, unserer Darlehen zurückgezahlt zu haben, ist grandios; ich bleibe weiterhin skeptisch.«
    »Noch drei, vier Flüge und Scheingefechte mit der Raumgarde, und wir haben unsere Milliarden wieder«, murmelte Don Spitfire. Er wartete ungeduldig, wie seine Freunde auch. »Da. Sie kommen, Connie!«
    Der voll besetzte Gleiter, gefolgt von einer langen Reihe schwerer Lastenschweber, näherte sich durch die Dunkelheit des Hafens. Die Scheinwerfer der Spacemaid flammten auf und beleuchteten die offenen Frachtluken. Anson Nadoor legte die Hand wieder auf den Auslöser der Vernichtungsapparatur. Die graugesichtigen Männer betraten nacheinander die kleine Messe des Schiffs und sahen sich Conradth deBlois gegenüber, der die Zahlungsanweisung genau kontrollierte, über den Fern-Receiver mit dem Bankdirektor redete und dann zu Nadoor sagte:
    »Schalte die Minen in den Laderäumen ab, Anson.«
    Auf einer Schwebeplattform drangen Roboter und Hilfskräfte durch die Luken ein und entluden in den nächsten drei Stunden etliche Tonnen Vitaminpackungen. Nadoor schloss eine Luke der geleerten Laderäume nach der anderen; mit kraftlosen Händedrücken verabschiedeten sich die Revolutionäre.
    »Ich beginne zu ahnen«, meinte deBlois, der ihnen mit schwer deutbarem Gesichtsausdruck hinterhersah, »dass sich die Revolutionäre zurückziehen und Salâm McWhitemount wieder die Regierungsgewalt übertragen werden. Ob sie dazu länger brauchen als vierzig Tage oder zwei Monate?«
    »Wir werden es erleben.«
    Noch während der letzte Gleiter beladen wurde, leiteten deBlois und Spitfire den Start nach Ronrico ein. Das Schiff startete, schwang sich aus dem Orbit um Aikmon, ohne von » Isodas tapferen Jungens« beschossen zu werden und verließ den dreidimensionalen Weltraum. Bei den Insassen der Spacemaid blieb die Verwunderung darüber zurück, dass ihr Vorhaben so leicht geglückt war. Bei der nächsten Landung würden sie in jedem Fall eine andere Stimmung vorfinden. Ein knappes Viertel der Milliarden von Aikmon, indessen, war gerettet.
     
    Tage und Nächte addierten sich, Dinge geschahen oder wurden vergessen, und das

Weitere Kostenlose Bücher