Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)
Ortstermin-Kontrollflugs, aller notwendigen Honorare usw. usf. aufzukommen hat. Das Gericht wird die Summe vorstrecken und von der Klägerin eintreiben. Das Gericht spricht die Gruppe der stellaren Freihändler wegen erwiesener Unschuld frei. Das letztinstanzliche Urteil, an Bord eines Gardeschiffes unter dreizehn unverdächtigen Zeugen erarbeitet und getroffen, formaljuristisch einwandfrei, wird in den TriâVisonachrichten veröffentlicht; Einspruch oder Berufung sind unmöglich!‹ Das Schiff landete, die Händler organisierten einige Gleiter und sammelten sich im goldenen Haus. Als Nadoor an einem Stadtbüro der TTT vorbeikam, ließ er anhalten, suchte lange nach einem halb kopfgroßen Stein und wickelte eine Kopie des Urteilsausdrucks darum. Der Gleiterpilot und der mitfliegende Anwalt sahen ihm in steigender Verwunderung zu, als Nadoor weit ausholte und den Stein in die Panoramascheibe des Offices schleuderte, die mit einem zufrieden stellend lauten Klirren in tausend Splitter barst.
»So!«, sagte Anson, der Mann von Temco VI, »jetzt werden diese geschäftlichen Selbstmörder einen kleinen Prozess gewinnen können, nachdem sie einen großen verloren haben. Euch droht Vernichtung, ihr TTTler! Übernehmen Sie den Fall, Anwalt Cranston?« Cranston lachte schallend. »Mit Vergnügen. Kostet Sie zwei Tausender.« Nadoor lehnte sich zufrieden zurück, während der Gleiter weiterschwebte. »Zahlt die Teamkasse. War mir dieser Akt der Befreiung wert. Weiter, Mac – zum goldenen Haus. Kennen Sie’s?«
»Klar, Mann«, sagte der Pilot. »Wer kennt diese verrückte Scheune nicht?«
Das Schwert des Damokles , dachte Anson Nadoor, groß wie ein Stahlträger, kracht bald auf die Häupter der Aufsichtsräte von TTT nieder; er hat hiermit seinen Kampf gegen beziehungsweise um Schiffe, Touristen, Fertighäusern und All-Inklusive-Angebote eröffnet.
Pompeo Davyd ral Roborgh schaukelte in seinem antiken Schaukelstuhl hin und her, hin und her, und sagte befehlend: »Berichte, o Jäger der goldenen Felle – ehe dich der Zorn der Neugierde würgt –, wie du’s geschafft hast. Denn dass du’s geschafft hast ... kein Zweifel.«
»Hör mit dem nervösmachenden Schaukeln auf«, sagte Peet und betastete das hautfarbene Wundpflaster. »Also: Ich hätte nicht geglaubt, dass die unerbittliche Zeit reichen würde. Ich raste zu Ma’Stoghams Planet, landete am Südpol – in ungebührlicher Distanz – und habe alle Arbeiten vom schwebenden Gleiter aus erledigt. Die Südpolantenne war mit einem Laser in sieben Teile zerschnitten, die Kugel war wieder korrekt verschlossen, aber eine Magnum-Ecum-Patrone hatte über die Erdleitung einen Kurzschluss erzeugt.« Mit barocker Geste deutete er auf Karasingh Gargir, der hinter seinem Bart grinste. »Von Karasings Werkstattplaneten holte ich alle benötigten Einzelteile, präparierte sie mit Säuren und Laugen und Rosterzeugern während des Fluges auf alt, las unentwegt in einem Werkstatt-Handbuch, schwebte zu den betreffenden Stellen und schuftete mit unserer Strongfort-Pilotin Siba Nuclide Shakrib wie zwei Rasende. Wir erneuerten die Verankerungen, spannten die Stahlseile, ersetzten verschmorte Verbindungen – die TTT-Leute sind ziemlich vandalös vorgegangen! – und testeten die Ecum-Patronen. Dank der Kälte half warmes Wasser in simplem Pumpen und Schläuchen, die Sender und den Boden darum wieder entsprechend zu präparieren. Wir hatten kaum Schlaf, froren erbärmlich, unsere Finger bluteten, und unentwegt testeten wir die Durchsagen.« Er blinzelte und hob dann die breiten Schultern. »Ihr werdet fragen, woher wir das konnten? Allgemeinbildung. War gar nicht so kompliziert. Dann rasten wir davon, hierher. Ich setzte Siba Shakrib in ein Urlaubsflugzeug der TTT – sie erholt sich exklusiv teuer in der Südsee.«
»Bravo!«, rief J.M. Strongfort. »Wohlgetan, Peet!«
Über der Zusammenkunft der Händler schwebte schon der erste Hauch des Abschieds. Binnen weniger Tage würden die Männer mit ihren Schiffen, Sekretärinnen und Piloten wieder zu ihren eigentlichen Aufgaben zurückkehren. Peet trank Black Velvet; schwarzes irisches Bier mit Champagner, ein hervorragender Müdemacher, und redete weiter.
»Wir reparierten den einen Sender, testeten die Durchsage, schwebten zum Schiff zurück, schleusten den winzigen Gleiter ein und schliefen zwei Stunden, landeten auf dem Weg zum Nordpol an einer unserer Safariquellen und pumpten leicht angeschmutztes Wasser in die Tanks, und als
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