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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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bewaldeten Hügel inmitten einer Savanne.
    Zwei Gleiterbesatzungen hatten ebenso monströse Trophäen erlegt wie Peets Team; einen Urbüffel und einen Triceratop, etwas Ähnliches wie ein sechsbeiniges Nashorn mit Nackenschild, mehreren Nasenhörnern und großen Hauern. Peet fragte:
    »Gab es Streit wegen der Abschüsse?«
    »Nicht im Geringsten. Wir haben gelost. Jeden Tag schießt ein anderer.«
    »Gute Idee. Bald werden die Ameisen etliche Festtage haben.«
    Nacheinander trafen die anderen Jagdgesellschaften ein, mit unterschiedlichen Trophäen. Peet und Nadoor wussten, dass etliche Männer Schmetterlinge, Riesenlibellen, Blätter und Blüten von urzeitlichen Pflanzen und anderes sammelten und vielleicht ein oder zwei Sauriereier. Peet und die Jäger seines Teams gaben unzählige Antworten, erklärten viele Zusammenhänge und tauschten Erfahrungen aus – insgesamt wurden es lehrreiche Stunden, bevor Peet die Gleiter über das morgige Jagdgebiet hinweg zurück zum Lager führte.
    Bald rannten die Männer geschäftig umher, schichteten Holz zum Lagerfeuer, säuberten die Roste und schleppten den Saurierbraten, handlich zerteilt, in den Kühliglu, holten Büffelfleisch, bereiteten das Abendessen vor und schienen nicht zu merken, dass sie noch nie gesünder gelebt hatten als in diesen Tagen. Die ersten Zeichen einer veränderten Lebensweise machten sich bereits bemerkbar.
    Bald würden die Freizeitjäger, die bleich und schlaff von drei Planeten hierher gekommen waren, überschüssiges Fett verlieren und längst verkümmerte Muskeln trainieren. Schon jetzt trugen die meisten eine gesunde Bräune.
     
    Irgendwo auf der anderen Hemisphäre des Planeten: Fancisco Phaon Tajiri und Don Spitfire halfen Nadoor, die restlichen Behausungen aufzustellen und in die Landschaft zu integrieren; wenn die Huckleberry Finn startete, würde einen halben Tag zuvor die Tom Sawyer mit fünfhundert frischen Gästen gelandet sein. Und so erfuhren die Safarigäste unangestrengt vieles über die Ökologie des Planeten, drehten Jagdberichte, übten an den Waffen, lernten Tiere und Pflanzen zu bestimmen und disziplinierten sich durch das Lagerleben selbst.
    »Das alles, Peet, muss dich zutiefst erfreuen. Der Pädagoge in dir sollte triumphieren«, sagte Clarity, als sie abends zum Essen ans Lagerfeuer gingen. »Fünfzig willfährige Schüler!«
    Er versenkte den Blick in ihre grauen Augen und flüsterte:
    »Ich gäbe alles hin für deine Willfährigkeit, Schönste. Mit oder ohne Blumen des Bösen.«
    »Deine männliche Größe macht mir Angst«, antwortete sie lachend. »Und für eine flüchtige Ferienliebschaft ist mir deine lange, galaktische Freundschaft viel zu wichtig, Victaner.«
    Er zuckte mit den Schultern und setzte sich neben sie. »Man wird sehen.«
    Als das Feuer zu roter Glut heruntergebrannt war, senkte sich wieder die unheimliche Stimmung über das Lager. Sandy begann mit dem zweiten Teil seiner Erzählung.
     
    »Montec, der Pionier, fragte den Soldaten: ›Sie versuchten also, die Eingeborenen zu verfolgen. Wie stand es um Genzales?‹
    ›Er war sofort tot. Im Fallen hat er das Amulett vom Hals des Mädchens gerissen. Ich wollte die Männer nicht weiter gefährden und befahl den sofortigen Aufbruch. Wir schlugen das nächste Lager inmitten einer mäßig bewachsenen Flussinsel auf, und Gebert übernahm die erste Wache. Ich schlief und wollte die zweite Wache übernehmen. Mitten in der Nacht weckte mich Gebert und zerrte mich zum Fluss. Vor uns, auf der anderen Seite, hörten wir Gelächter und Kreischen. Kurz darauf erschien der Mond; wir sahen viele Frauen, aber auch einige Männer, die fröhlich badeten.‹
    ›Das ist verdammt eigenartig.‹ Montec schüttelte nachdenklich den Kopf. ›Sonst verkriechen sie sich nachts in ihre Hütten und fürchten sich vor allen möglichen Geistern.‹
    ›Richtig. Wir haben uns auch gewundert. Ich beobachtete sie durch das Glas. Es schienen die Leute zu sein, zu denen auch das Mädchen gehörte. Ich wollte sie am Morgen besuchen, aber vor Sonnenaufgang riss das Geschrei ab, und alle verschwanden wie ein Spuk.‹
    Montec schwieg und wartete.
    ›Wir hatten nicht geschlafen, machten uns sofort an die Verfolgung und krochen den ganzen Tag lang durch den Dschungel. Wir wollten gerade aufgeben, da sah Gebert einen Jäger eine Gazelle jagen. Jetzt kommt das Verblüffende: Der Jäger schoss einen Pfeil in die Richtung des flüchtenden Tieres. Er traf die Gazelle, obwohl sie mit verzweifelten

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