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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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nichts!«
    »Schon gut«, meinte Anson beschwichtigend. »Ich werde wieder nachdenken müssen.«
    »Viel Erfolg«, sagte Peet. Immerhin wussten sie, dass die Firma TTT dank eines neuen Gesellschafters sich erholt hatte und l.c.i. nicht ungeschickt kopierte. Nadoor und er hatten Teile der Siedlung Queytzinga Market geklont-nachgebaut und zu Bestandteilen einer Ausstellung gemacht. Im Eingangsbereich stand ein typisches Wohnhaus mit spitzem Giebel, eng, mit verkümmerten sanitären Einrichtungen und kleinen Fenstern, die hilflose Muster antiker Gardinen und Vorhänge erkennen ließen. Brüchiges Mobiliar und abgewetzte Teppiche standen und lagen unmotiviert umher; noch vor Monaten hatte hier eine Kleinfamilie samt Haushaltshilfe gehaust. Eine ausstellungsgerecht betonte Stimme erklärte laut:
    »Hier erfahren Sie, verehrte Besucher, eine weitere exotische Spezialität, von den stellaren Freihändlern ermöglicht: ungefüge Wesen, deren Gebärden und Sprachrudimente, und Lebensumstände der gerbsäurereichen Siedlung am Rand aller Bewohnbarkeiten.«‹
    Peet und Anson schlenderten langsam durch die Ausstellung. Entlang der Wände, in gläsernen Vitrinen, waren die typischen Gebrauchsgegenstände der archaischen Mischkultur ausgestellt, samt der Amtskette des Oberbürgermeisters, die aus Typenschildern alter elektrischer Maschinen zusammengesetzt war. Die Exhibition war die augenblickliche gesellschaftliche Sensation Terras. Snobs und Heranwachsende drückten sich die Nasen an den Glaswänden platt und sahen zu, wie die kleinen, graugesichtigen Menschen kochten, so genannten Wein tranken und aßen; alles geschah mit der Primitivität bronzezeitlicher Eingeborenenstämme. Erstaunlich, aber zu verstehen, dachten die Besucher, aber Stagnation und Abgeschiedenheit fern von allen Handelswegen ließen einstigen Stil und vergessenes Können veröden. Peet fragte plötzlich:
    »Was halten eigentlich Tajiri und Spitfire von den Aktivitäten der ruchlosen TTT?«
    »Sie sehen zu, wie TTT nach unserem Muster exotische Planeten einweihen«, sagte Nadoor und probierte einen winzigen Schluck Wein, der in alten Gefäßen hergestellt wurde und nach Schwefel roch wie ein mittelalterlicher Teufel. »Zuletzt einen Inselplaneten, ähnlich wie dein Fund Greb Maplehoney. Sie kopieren uns – mit viel Erfolg.«
    Die Erklärungen der hallenden Vortragsstimme befassten sich mit dem Traubenerzeugnis:
    »Das ist ein 41er Uferhang, ein Mayer-Thorgau-Traubenklon, mit erdigem Bukett und morchelartigem Abgang, falls es die Mundschleimhäute feststellen können ohne sich abzuschälen. In der Regel wird bei der Weinherstellung, ebenso wie beim Säubern von Raumschiffsdüsen, mit Handschuhen gearbeitet.«
    Peet lachte grimmig. »In unserer Organisation ist vielleicht eine undichte Stelle?«
    »Kann nicht anders sein. Wir zahlen zwar Spitzenlöhne, aber irgendjemand lässt sich immer bestechen. Die Treue zum Arbeitgeber ist wohl nur in ganz schlechten Zeiten sprichwörtlich.«
    »Wir werden uns während unseres Aufenthalts um die Personalia kümmern.« Sie schlenderten weiter durch die Ausstellung und stellten zum ersten Mal fest, dass Queytzinga Market auf einer der hässlichsten Stellen des Planeten zu finden war. »Vielleicht entdecken wir das Loch, durch das sich wichtige Informationen flüchten wie ölige Bilche.«
    Sie beobachteten die Besucher, sahen zu, wie die Prospektstapel verkleinerten, und schließlich, in der Näher des Ausgangs, zog Peet Anson hinter eine Säule aus Ma’Stoghamer Holzschnitzereien. Er deutete auf einen Oberleutnant der Raumgarde, der mit einer jungen Frau an der Kasse sprach.
    »Irgendwoher kommt mir der Mann bekannt vor«, sagte Anson. »Vor langer Zeit ... woher kenne ich dieses merkwürdige Gesicht?«
    Peet beobachtete den Oberleutnant; fast gleichzeitig erkannten sie ihn und riefen unterdrückt: »Garde ... Siccines Freilassung! Dieser arrogante Leutnant, der uns beleidigte ... er heißt ... Cassegert und lief ständig mit einem rosaroten Robot herum.«
    »Rut Deadra und ihre Vorliebe für Uniformen! Und für graues Haar! Das nur Alter bedeutet, aber nicht Reife. Könnte das Loch unseres Systems hier zu finden sein?«
    »Vielleicht – vielleicht auch nicht.«
    »Gehen wir ins goldene Haus«, schlug Marabenta Atef vor. »Sehen wir nach. Wir finden unseren Homo sarraviensis , da bin ich sicher.«
    »Welchen Homo?«
    »Ein Mensch, der auf Korruption und Bestechlichkeit spezialisiert ist. Alter Ausdruck der politischen

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