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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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Gegenwart; Aufflammende Lust, etliche Erinnerungen und kühne Pläne vermischen sich.«
    Cearena setzte sich zu ihm. Das mehrfarbige Licht ruhig brennender Gaskerzen modellierte ihre aufregende Schönheit aus dem Halbdunkel und verwandelte das Rot des Weines in eine Flüssigkeit magischen Aussehens. Zugleich mit dem Besitz des neuen Schiffes und den ersten leidenschaftlichen Nächten mit Cearena, in die er sich tatsächlich verliebt hatte, hatte ein weiteres bewegtes Kapitel geendet, das seine Freunde und er in der Wirtschaftsgeschichte der Galaxis geschrieben hatten.
    Nach dem Zusammenschluss und den Olympischen Sektorspielen, nach denen Conradth deBlois den flüchtenden Diktator der Raumgarde übergeben und sich so deren Wohlwollen gesichert hatte, nach dem Zeitmaschinen-Coup Jupiter Mars Strongforts, der ihnen auf Aikmon zu Milliardengewinnen und deren völligem Verlust sowie deren listenreichen Wiedergewinnung verholfen hatte, schien ihr Reichtum zum gegenwärtigen Zeitpunkt krisensicher zu sein.
    Dumpfes Dröhnen erschütterte die Nachtluft. Peet hob das Glas und berührte damit den Rand von Cearenas Pokal. In das Landegeräusch eines Passagierraumers mit unzähligen erleuchteten Bullaugen mischte sich der Glockenton. Die hochgewachsene junge Frau fragte leise:
    »Sinnst du über die Lettern nach, o Händler der Vorausschau?«
    Der Raumer sank durch die Öffnung des Startschacht-Filigrannetzes auf die Fläche des Raumhafens und schaltete die strahlenden Antigravelemente ab. Peet, aus seinen träumerischen Überlegungen gerissen, fragte:
    »Über welche Lettern, Schönste?«
    »Die der gewaltigen Überschrift des fünften Kapitels der Händler-Annalen, das Peet Malinowski zu schreiben beabsichtigt?«
    »Möglich, dass ich im Dunkel meiner geistigen Armut etwas derartig Glimmendes finde ...«
    Peet lächelte versonnen, als er sich an den gekrümmten, schwierigen Weg der Händler erinnerte: Wilyam Iove Siccines Goldenes Haus auf Terra und die betäubend teuren Pelze der Pseudonutria borealis hatten nicht nur die Finanzen der Händler gerettet, sondern auch ein touristisches Riesenunternehmen angeschoben, das Anson Nadoor D’Artignanos gesamtes Können herausgefordert hatte; viele Freunde hatten ihn, wo immer möglich, selbstlos dabei unterstützt. Noch immer jagte er von pompösen Hoteleinweihungen zu ähnlichen Festen. Ma’Stoghams Planet, die Kunststoffhaus-Siedlungen, unzählige Reisebüros, Ordensverleihung, fast eine Million Urlaubskunden, zwei Filme, die in allen Sendern liefen, Gargirs wucherndes Tankstellennetz und seine Reparaturanlagen, rund 50 neu entdeckte Urlaubswelten – und schließlich die Daten von mehr als einer Million ausgefüllter Fragebögen.
    Aber: Mit diesen Daten ließ sich kaum etwas verdienen. Wenn er, Peet, ein neues Kapitel aufschlagen wollte, musste er zuvor einen mega-galaktischen Superplan generieren, den niemand und selbst er kaum zu durchschauen in der Lage war.
    »Noch fehlen mir – Teuerste, Schönste und Liebenswerteste«, sagte er und leerte den Pokal, »viele interessante Mosaik-Planetesimale zu diesem Sonnensystem eines Planes.«
    »Wirst du mich zur Ausführung brauchen, Mann von Victa?«
    Peet wartete, bis die hauchdünnen Glasgefäße wieder gefüllt waren und zuckte mit den mächtigen Schultern.
    »Vorausgesetzt, mir fällt etwas ein, brauche ich die Hilfe meiner neun Freunde, deren Sekretärinnen und Pilotinnen, und schließlich auch deine Hilfe. Es ist dies längst keine Frage von möglichst großem Gewinn, denn wir sind wieder atemberaubend reich.«
    »Ein Spiel, an dem du aber aus Prinzip etwas verdienen willst!« Cearena kannte den wahren Reichtum der Händler nicht, wusste aber, dass sie über schier unbegrenzte Ecum-Reserven verfügten. »Ein gefahrvolles Unterfangen, das Verstand und Körperkräfte fordert, und zwischen den Sternen gewisse Dinge und Umstände nachhaltig verändert.«
    Die Nacht, in der unaufhörlich Schiffe starteten und landeten, der Wein und ihre junge Liebe waren der Stimmung zuträglich, aber nicht einer geglückten Verschmelzung von Geist und Kosmos. Dazu kam eine reizvolle Art der Langeweile: Das Geld der Händler, wohlverteilt auf viele Konten, Beteiligungen und Hunderte ›sichere‹ Besitztümer, brachte Tag um Tag mehr Zinsen, als selbst mit praktiziertem Leichtsinn verbraucht werden konnten. Man saß da und wartete auf eine Herausforderung.
    »Solange sich nichts verändert«, sagte Cearena und deutete auf die Kulisse der Hochbauten

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