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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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Ronrico plant, mit Hilfe vieler Kampfschiffe die Vulcan-Planeten zu überfallen und sie den Inneren Sonnen einzuverleiben.«
    Die Eröffnung war so ungeheuerlich, dass die Anwesenden bestürzt schwiegen. Gargirs Blicke irrten flink durch den Raum und bemerkten dennoch die unmissverständliche Bewegung ihm gegenüber. Er beobachtete scheinbar gelangweilt, wie der Mann am anderen Ende des Tisches zwischen die Säume seiner teuren Jacke griff und eine kurze, schwere Waffe in Anschlag brachte.
    Naiv grinsend wartete Gargir, bis der Projektionskegel von DeDoombacier zu ihm herumschwenkte und feuerte, gleichzeitig mit dem Sicherheitsmann.
    Aus Gargirs Ärmel zuckten Feuerstrahlen und röhrten über die Tischplatte. Eine Flasche Alkohol zerbarst knallend, und der Inhalt brannte mit fahlen blauen Flammen. Gargir stieß Clarity nach links, ließ sich nach rechts fallen, der Bodyguard warf sich vor seinen Chef und schoss dem Attentäter in den Kopf. Alles geschah binnen einer Sekunde. Die Einschläge wirbelten den Schützen aus dem Sessel, warfen ihn gegen die Wand, die Waffe entlud sich ein zweites Mal, und die ultrahelle Glutbahn fuhr dicht neben DeDoombacier in die Panoramascheibe. Es hagelte Panzerglassplitter. Die Kaufleute waren schreiend und fluchend aufgesprungen.
    DeDoombacier half Clarity, aufzustehen und sagte zu seinem Sicherheitschef:
    »Bitte, zuerst aufräumen, dann die Leiche mit dem Chip der Überwachungskamera nach Ronrico schicken. Adresse bekannt. In den Informationen Mister Gargirs Aussage nachhaltig unverständlich machen. Unseren Justiziar verständigen.« Er deutete auf die Scheibe. »Schadensersatzklage. Entschuldigung, meine Freunde – wir wechseln in mein Büro. Ist irgendwie gemütlicher.«
    »Es steht geschrieben«, deklamierte Gargir und nahm Clarity tröstend in den Arm, »im Caputh des Blitzes, dass jener Schütze nun auf den Schwingen des Todesengels Azrael in die Hölle der schurkischen Bedeutungslosigkeit herabgeflogen wird, auf dass er lange büße. Ein Mordanschlag auf die Wissenden, o Vater tausender Schiffe. Verhandeln wir weiter.« Er machte eine Pause, löschte mit Mineralwasser den schwelenden Ärmel, blickte in die schreckensstarren Gesichter der anderen und fuhr fort: »Zuvor war ich nicht ganz sicher, ob die Sache mit Ronrico stimmt. Jetzt bin ich’s, notgedrungen.«
    Die Versammlung schritt an der verwirrten Sekretärin vorbei und setzte sich in DeDoombaciers Büro um den wesentlich kleineren Konferenztisch. Gargir sagte fast fröhlich, jedenfalls im Plauderton:
    »Nette Freunde haben Sie, Mister DeDoombacier. Unter uns integren Geschäftsleuten: Das Vulcan-System soll geschluckt werden. Wir, die Interstellaren Großhändler, lieferten die Daten von rund einer Million potenzieller Raumsoldaten. Ronrico will durch Strohmänner im Vulcan-Cluster Werften errichten und jene Schiffe bauen, die man zum Überfall braucht. Sind Ihnen die Konsequenzen evident?«
    »Klingt wie ein raffinierter Plan«, sagte einer der Männer und stellte sich vor. »Aber ...«
    »Hören Sie bitte weiter, meine Herren. Sie werden diese Strohmänner sein. Aber wir werden zuvor die Planetaren Räte Vulcans einweihen. Und die Raumgarde. Und – die Planungshoheit haben wir, die zehn Händler.«
    »Wir sollen Kampfschiffe bauen?«, ereiferte sich DeDoombacier. Gargir nickte.
    »Ganz besondere Kampfschiffe. Deren Konstruktionsgeheimnisse werden wir nachher mit Ihren Technikern verhandeln. Meine Freunde verhandeln jetzt gerade mit den Vulcan-Räten. Wenn wir schnell genug sind, kann Ronrico nicht anders, als die Schiffe vom Rat kaufen. Sie und wir bauen eine Werft, finanzieren sie und bauen Schiffe. Wir Händler nehmen die Schiffe in Kommission und verdienen daran.«
    »Wie viele Schiffe?«, fragte einer der Werftbesitzer.
    »Tausend Schiffe«, erwiderte Gargir ungerührt. »Zwei Typen. Bausteinprinzip. Fünfhundert für Ronrico.«
    »Tausend Schiffe!!!« Die kühl kalkulierenden Geschäftsleute waren nahe daran, die Fassung zu verlieren. Gargir weidete sich an ihrer Verlegenheit; ein Teilnehmer stürzte ein großes Glas Weißwein herunter und fragte:
    »Und die anderen, die nicht für Ronrico sind?«
    »Sind für Kobenah, die das Gleiche planen wir die Inneren Sonnen. «
    »Mister Gargir«, rief entrüstet und bleich vor Wut der Reeder, der sich als Zetlov Kotaka vorgestellt hatte, »wir sind ja nur kleine, unwissende Raumschiffhersteller, die von nichts eine Ahnung und nur große Hochachtung vor den stellaren

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