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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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Verantwortung für Angebote und Verkauf übertragen; dies blieb auf Kobenah und Ronrico beschränkt. Es wurde beschlossen, dass die kämpferischen Auseinandersetzungen nach bestimmten Spezifikationen erfolgen und daher besondere Einrichtungen in den Schiffen zur Folge haben sollten. Die Raumgarde würde sofort verständigt werden.
    Gargir grinste niederträchtig. Er war ein Mann des Handels und des Geldes, aber friedlichen Verdienstes. Krieg lehnte er als Ausdruck schieren Schwachsinns ab, Gefährdung oder gar Tod von Menschen wegen politischer Differenzen oder Machtstreben war für ihn von undenkbarer Verwerflichkeit, ebenso wie für seine Freunde. Der Kampf zwischen Ronrico und Kobenah um den Vulcan-Cluster würde, nach seinen Regeln, einzigartig in der Geschichte der Galaxis sein. DeDoombacier streckte die Hand aus und fragte:
    »Die Bedingungen sind akzeptabel? Wir warten auf Ihre Nachricht und suchen dann die Räte Vulcans auf. Wir hoffen, dass Ihre Freunde dort erfolgreich waren.«
    »Haben Sie jemals«, ließ sich Gargir hinreißen zu sagen, »von einem erfolglosen Händler gehört?«
    »Ich kannte einen, dem ich eine halbe Milliarde Ecum lieh.« Jetzt grinste DeDoombacier. Gargir verschluckte sich.
    »Zu einem Zinssatz, der mir noch heute die Röte verständlicher Wut ins Gesicht treibt. Werden Sie die Angelegenheit des spionierenden Attentäters unaufwendig beilegen können?«
    »Seien Sie unbesorgt. Für den Zwischenfall entschuldige ich mich.«
    Gargir, der es eilig hatte, nickte der Sekretärin zu, die noch immer hingerissen an dem Riesenstrauß schnupperte, verabschiedete sich von den verdutzt-beeindruckten Werftherren und eilte mit Clarity und wehendem Burnus zum Gleiter, der ihn im schnellen Flug zur Golden Desert brachte. Das Raumschiff mit dem multihöckerigen Mehari auf den Flanken stieß in den Raum vor und richtete die stumpfe Nase auf das Gebiet, in dem neun Sonnen mit 21 wertvollen Planeten glühten; im Vulcan-Cluster brauchten die Freunde Gargirs Verhandlungsgeschick und, nötigenfalls, seine Fähigkeiten, gezielt und wirkungsvoll zu bestechen.
     
    Zur gleichen Zeit hatte sich Anson Nadoor, der Händler von Temco VI im Spica-System, mit einiger Mühe wieder in jenen Nadoor verwandelt, der vor Jahren den Daten-Auftrag von Kobenah angenommen hatte. Nadoors Meinung über Militär in allen Erscheinungsformen war geradezu deprimierend niedrig, und so trug er als Reverenz die Lumpen eines heruntergekommenen Gammlers, roch erbärmlich nach billigem Fusel und trug einen künstlichen Buckel. Dank einer angeschnallten Stahlschiene hinkte er, hob seine Bettelschale aus mehrfach recyceltem Plastik auf – sie trug den Aufdruck Autosisierter Bettler – Amt f. öffentl. Ordnung/Kobenah – legte eine verrostete Ecumpatrone hinein, einige Knöpfe und drei Scheidemünzen, dann humpelte er los und fuhr auf der Rammstange eines Lastengleiters vom Raumhafen in die Stadt.
    Mitten auf einer Kreuzung sprang er ab und fragte sich krächzend nach dem Hauptquartier der planetaren Militärverwaltung durch. Er keuchte die unvermeidliche Prunktreppe hinauf und blieb neben einem Posten stehen, der eine hochmoderne Strahlwaffe präsentierte, hochmütig auf Anson herabsah und schnarrte zwischen den Zähnen:
    »Ich gebe nichts, Penner.«
    »Ein Almosen, der Herr General, möchte ich bitten«, winselte Nadoor. Der Posten zischte:
    »Hau ab, Bettelbruder. Sonst trete ich dir in dein lahmes Kreuz.«
    »Auch ich war einmal ein schmucker Soldat, Herr Oberst! Bitte ein Almöselein.«
    Der Schnapsgeruch war betäubend. Der Posten trat wütend nach Nadoor; plötzlich segelten er und seine Waffe durch die Luft, landeten prasselnd zwölf Stufen tiefer, und Waffe und Helm polterten die Treppe hinunter. Der Posten sammelte sie ein und sprang rasend vor Zorn die Stufen aufwärts und griff nach Nadoor.
    »Viel Feind, viel Ehr‹.« Nadoor nannte das Losungswort des Tages. Der Posten hielt inne, als sei er gegen einen Schutzschirm gerannt, und fragte ungläubig: »Wie viel Ehr?«
    »Ich sagte«, schrie Nadoor so laut, dass man die Worte auf der gegenüberliegenden Straßenseite gut verstehen konnte, »das heutige Lösungswort heißt: ›Viel Feind, viel Ehr‹!‹ Sind Sie taub?«
    Der verschreckte Wächter schulterte seine Prunkwaffe, stülpte sich den Helm auf den Kopf und zerrte Nadoor an weiteren Wächtern vorbei und in ein spartanisch eingerichtetes Büro. Er baute sich hinter Nadoor auf und meldete:
    »Verdächtiges Subjekt

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