Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)
geschrieben stehe. Am nächsten Morgen standen er, Clarity und DeDoombacier auf der Terrasse des Bürohochhauses und betrachteten die Anordnung hinter dem großen Transmitter.
»Fertig, Herr Direktor«, sagte eine Stimme aus dem Funkgerät des Werfteigners. DeDoombacier und Gargir nickten einander zu. Gargir sprach scheinbar in seinen Ärmel.
»Verbindung mit meinem Planeten. Ich schalte unser Gerät ein.«
»Steht, Karasingh. Beides.« Clarity lächelte grauäugig.
»Der Transmitter schwebt im Weltraum«, erklärte Gargir. »Ab jetzt beginnt er zu arbeiten. Passen Sie auf.«
Wie aus dem Nichts erschien im Schnittfeld des Vierecks ein grauweißer, narbiger Koloss, der fast vollkommene Kugelform besaß. Er wurde von den Energiefeldern aufgefangen, abgebremst und auf die Plattform geleitet. Dort schlug er, während der zweite Schrottasteroid erschien, mit hallendem Dröhnen ein, rollte rumpelnd über die gesamte Länge des Nongravteppichs und kam schwer in den kiesartigen Belag vor der Gießerei zur Ruhe. Schlagartig überzog er sich mit Eis. Der nächste folgte auf dem gleichen Weg, der dritte Bolide schwebte in gespenstischer Lautlosigkeit heran.
»Zücken Sie Ihr Scheckstreifenbuch, Chef«, sagte Gargir zufrieden. »Wie finden Sie unsere Transportmethode?«
»Unfassbar! Ich bin restlos überwältigt!«, erklärte DeDoombacier. »Revolutionär!«
»Das Unfassbare ist der beste Verbündete der stellaren Freihändler«, sagte Gargir und rieb sich die Hände. »Nichts anderes als gut ausgenutzte Weltraumphysik.«
Sie warteten, umgeben von einer ständig wachsenden Menge Zuschauer, bis die fernen Beobachter den letzten Metallasteroiden ankündigten. Er schoss aus dem Transmitter, wurde auf einer Strecke von rund einem Kilometer abgebremst und dröhnte als scheinbar weiße Kugel auf die Nongravplatte. Gargir wandte sich an DeDoombacier und sagte:
»Ich danke für die Unterstützung. Den auseinander genommenen Transmitter nehme ich wieder mit.«
»Ich bin sicher, dass wir nicht die letzte Darbietung dieser Art erlebt haben. Oder täusche ich mich?«
»Die Herren Freihändler haben beschlossen, mit Transmitterverbindungen eher zurückhaltend zu operieren«, erläuterte Clarity unter dem stillen Beifall Gargirs. »Überdies, logischerweise, ist es ein Kapazitätsproblem.«
DeDoombacier breitete halb ratlos, halb begeistert die Arme aus; er ahnte eine gewaltige technische Herausforderung – wo Transmitter zuverlässig arbeiteten, brauchte niemand Raumschiffe. Über der Masse der Asteroiden, die Weltraumkälte mit sich gebracht hatten, begann es aus einer weißen Wolke heftig zu regnen. Clarity redete leise mit einem Ingenieur, der den Transmitter abschaltete und die Programmierung der Roboter veränderte; sie begannen den Rahmen auseinander zunehmen. DeDoombacier schrieb die Zahlungsanweisung aus, begleitete Gargir und Clarity zum Gleiter, verabschiedete sich und blieb, sehr nachdenklich geworden, so lange stehen, bis die Maschine außer Sicht war.
»Umsatz!«, murmelte Gargir und tätschelte diskret das Knie Claritys. Die Sekretärin antwortete ebenso leise: »Perzente!«
Sie bestiegen die Golden Desert, luden den Transmitter ein und starteten mit Gargirs Frau Aaleh, den drei Zofen und einer Ladung Geschenke in Richtung des Planeten Anadana.
Die Nachricht vom Scheitern der zehn ungeschickten Geheimdienstlern schien sich bis zur Verwandtschaft des Ministers Threb Rehlrak herumgesprochen zu haben, denn bald bestand kein Zweifel mehr: Die Händler wirkten auf Ronrico und Kobenah wie frisches Aas auf einen Saurier. Sie wurden sabotiert, angegriffen und verfolgt.
Zwei der Hotels Anson Naadors brannten. Die herbeirennenden Safariteilnehmer löschten den Brand. Es wurden Brandwachen gegründet, die prompt einen unbemannten Gleiter abschossen. Man fand darin Roboter, deren Robotgesetze überprogrammiert worden waren – die Brandstifter. Die Speedy Lady C. wurde von drei Handelsschiffen in einen Kampf verwickelt. Peet gelang es, drei Torpedos abzuwehren, die Raumgarde um Hilfe zu rufen und mit Höchstgeschwindigkeit zu fliehen. Wilyam Siccine und Teane Tweet Vlamengoa, die im All einen Transmitter einrichteten, konnten ihren Gegner nach waaghalsigen Manövern auf eine Flugbahn lo c ken, die ihn durch den Transmitter an einen naadorschen Badestrand schleuderte und dort notwassern ließ. Der Pilot glaubte an Raumflug-Halluzinationen, drehte durch und wurde ärztlich versorgt; das Schiff benutzte man zum Aufbau
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