Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)
Vorgang zu beobachten.«
Conradth deBlois dachte an die vielen hochmotivierten, hoch bezahlten Mitarbeiter und die Computer-Batterien. Er nippte an seinem Wein und sagte:
»So sollte ein jedes gute Geschäft geführt werden. Machen Sie’s etwa anders?«
Nummer 3 antwortete anstelle seines Partners.
»Wir haben drei lange Jahre gebraucht, um Verkaufsräume, Kioske und Geschäfte in vergleichbarer Anzahl unter unsere Kontrolle zu bringen. Insgesamt dreizehn Millionen Punkte sind in unseren Karteien. Dennoch ist unser Umsatz weitaus geringer als Ihrer, prozentual wie real. Wie könnten Sie uns das erklären?«
»Ganz einfach. Wir haben schnellere Transportwege und setzen mehr Ware um.« Peet zuckte mit den Schultern und sog das Consommé mit dem Halm aus Hummergelatine ein. »Unsere Lager werden durchschnittlich einmal monatlich geräumt und gefüllt. Wir geben uns nicht mit Dingen ab, die geschäftlich uninteressant, leicht verderblich oder nicht verdienstintensiv sind. Verschiedene Artikel, die sich schlecht verkaufen, bewerben wir auf unsere Art. Sie kennen sicherlich die Werbung.«
»Sie haben kein Interesse daran, mehr zu verkaufen?«, fragte der vierte Syndikatssprecher eine Spur zu hastig. »Keine reichhaltigen Warenlisten? Wir vermissen in Ihrem Sortiment, zum Beispiel, Lebensmittel aller Art.«
»Vergessen Sie nicht unsere Delikatessläden«, meinte Siccine und hob einen kühn designerten Gewürzstreuer in die Höhe, »in denen Sie Unmengen exotischer Waren finden. Auch dieses gefüllte Würzwerkzeug ist, wie seine Brüder und Schwestern aus Edelmetall, eines unserer Erzeugnisse. Verkaufspreis ein ZentEcum.«
»Beachtlich. Wussten wir nicht.« Nummer 5 fragte aufgeregt: »Wenn Sie einschlagen, bieten wir Ihnen rund dreizehn, in absehbarer Zeit etwa fünfzehn Millionen Verkaufsstellen, an denen Sie anbieten können, was Ihnen beliebt.«
Howard Yulsman zog nachdenklich mit seiner Klaue tiefe Rillen in das Furnier des Tisches und erkundigte sich:
»Haben Sie eine Vertriebsorganisation?«
»Wir arbeiten an einem Verfahren, das sämtliche Verkaufsstellen des Syndikats zu einer Organisation zusammenfügt. Wir besitzen Verteilerlager, bauen und planen zusätzliche Standorte und deren Logistik. Wir haben den Bedarf bis zu den Spitzenwerten ermittelt und für jeden Planeten eine eigenständige Verwaltung, die nach Terra berichtet.«
Nadoor und Strongfort wechselten einen langen Blick. Sie kannten diese Konkurrenz, die eigentlich keine war; für die Wirtschaftsmacht der Händler stellte sie keine Gefahr dar. Wobei augenblicklich keine andere Organisation den Umsatz und Gewinn der Freihändler entscheidend schmälern konnte – niemand betrieb diese Art Geschäfte außer ihnen.
»Hört sich gut an«, sagte Nadoor. »Und wo sind die Schwierigkeiten?«
»Die ökologisch sinnvolle Beseitigung von Abfällen und Verpackungsmaterial. Wir entsorgen sie aufwendig mit Raumschiffen, die gepresste Würfel in die Sonnen schießt.«
»Ich nehme an, die gesamte Kette von der Herstellung bis zum Verkaufsregal ist computerisiert?«, erkundigte sich Pompeo und wickelte Scheiben von Flugechsen-Roastbird um seine silberne Gabel. »Und da Sie solch beeindruckende Summen für den Realisation dieses Treffens ausgegeben haben – was brauchen Sie von uns?«
Mittlerweile hatten die Freunde widerstrebend erkannt, dass Don Spitfire völlig richtig gehandelt hatte. Auf andere Art hätte dieses Treffen niemals stattgefunden. Aber da gab es noch etliche tausend Fragen zum Syndikat Planets’R’Us, dessen Auftreten etwas entschieden Mafiahaftes hatte.
»Den Willen zur Zusammenarbeit«, sagte Nadroj Tychard. »Ihr Riesenlager auf Anadana, einen Teil Ihrer Mitarbeiter und Ihre Transmitter. Wir schlagen eine Fusion vor. Wir vertreiben wechselseitig unsere Waren und verrechnen intern – am Jahresende wird der Überschuss vertilgt.«
»Hört sich verlockend und machbar an«, sagte Spitfire. »Was meinst du, o mausernder Falke des wilden Warak Kabiine-Gebirges?«
»Nun«, erklärte Karasingh in unschuldigem Tonfall, »ich bevorzuge ein modifiziertes Denkmodell. Wir werfen zunächst vieles in einen Topf: In Verkaufsstellen, deren Zeichen das S des Syndikats und das H oder F der Händler ist, also S+F oder S+H, wird ein Warensortiment unter einem neuen Label verkauft. Der einzelne Artikel, vorher festgelegt, enthält beispielsweise 40 Perzent Freihändler-Anteil und demnach 60 Perzent Syndikatsanteil, und dies gilt für vielleicht 100
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