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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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um dann vorübergehend in geistige Klausur gehen zu können. Wir sprechen morgen darüber.«
    Teane Tweet schob sich durch das Gewühl aus Gästen, Musik und servierenden Androiden auf Don Spitfire zu und zog eine junge Frau hinter sich her.
    »Hier ist die Grafikerin, Don«, rief sie. »Tarifa Samsa-Royce. Sie hat eine Menge Arbeitsproben dabei.«
    »Her zu mir, Samsa«, sagte Don. »Kannst du zwei Buchstaben zeichnen?«
    »Auch drei oder mehr. Scherzen Sie, Freihändler?« Sie musterte Don von oben bis unten. »Ich habe akademische Bildung; ein Vorteil im Daseinskampf. Wollen Sie Hieroglyphen, Sanskrit, Runen oder Kursiv?«
    Spitfire legte ihr die Hand auf die Schulter und antwortete:
    »Wir brauchen einen Schriftzug, der gut genug ist, um auf mehr als 3000 Planeten als Warenzeichen einzuschlagen. Leicht erkennbar, in auffallenden Farben, als Label binnen weniger Monate in den drei Sternenzonen bekannt wie Gargirs dreihöckriges Kamel bei den Raumfahrern.«
    »Ich mache bis morgen einige Skizzen«, sagte Tarifa selbstbewusst. »Was kann ich verlangen?«
    »Höchstpreise, Künstlerin«, antwortete Don. »Höchstpreise!«
    »Dann kostet Sie der angenommene Entwurf fünfzig MillEcum.«
    Don schüttelte den Kopf.
    »Nein. Sie verlangen hundert MillEcum, zahlen die Einkommensteuer, und die Differenz zwischen den fünfzig MillEcum und der Gesamtsumme zahlen Sie in einen Kampffonds ein. Meine Sekretärin gibt Ihnen die Bankverbindung. Wir brauchen ein gut ausgestattetes Kampfkonto. Dafür sichere ich Ihnen sämtliche grafischen Arbeiten zu; Sie werden mit der galaxisweit berühmten Agentur Fred-Vasilev-Malik-Inc.-Manipulations zusammen arbeiten. Einverstanden?«
    »Sie sind ein wahrer Enthusiasmatore«, versicherte die Grafikerin. »Wollen Sie Ihre zukünftigen Partner schon jetzt betrügen?«
    »Betrug ist ein hartes Wort.« Don Spitfire und Siccine lachten. »Und das Leben ist hart. Wir haben Informationen darüber, dass unsere Partner uns schon betrogen haben, als wir noch nichts von der Existenz des Syndikats wussten. Aber – als Freundin meiner Freundin wissen Sie von nichts, klar?«
    »Wovon?«
    Don nickte zufrieden und zog Ylaid hinaus auf die Terrasse. Sie sahen in den Sternenhimmel, schwiegen eine Weile und dachten daran, dass dieses Kapitel eines der verwirrenden und verworrenen finanziellen Begebenheiten werden würde. Zehn Milliarden Ecum hatte das Syndikat eingebracht, zwölf Milliarden betrug die Einlage der Händler. Horrende Beträge – und seit dem Schlag von Aikmon würden die Händler nicht ein Ecum durch anderes als eigene Dummheit verlieren.
     
    Don starrte die Lichterscheinungen landender und abhebender Raumschiffe an. Ylaid neben ihm rauchte schweigend und lauschte auf die Gesprächsfetzen aus den Wohnräumen. Über ihnen ertönte ein wohlbekanntes Geräusch; riesige Schwingen rauschten vor den Sternen. Don deutete nach oben und rief:
    »Klaro! Was treibst du hier? Nachtflug nach Terra?«
    »Ja. Zu euch. Ich muss euch etwas Wichtiges mitteilen.«
    Er taumelte. Er war am Ende seiner Kräfte. Sie schafften ihn in Siccines winzige Schlafklause, fütterten ihn mit kalter Fleischbrühe und mit Kaviar-Sandwiches, brachten ihm terranischen Himbeergeist und eine angezündete Zigarette. Endlich war er wieder soweit, dass er ausgestreckt und mit angelegten Flügeln liegen und reden konnte.
    »Ich bin mit einem Schiff der Reclan Arpons gekommen.« Die Wolfsmenschen hatten sich, durch AntiGrim unterstützt, dem Handel ergeben und taten vieles, um sich bei den Händlern und den Avihomiden einzuschmeicheln. Ihre kampfstarken Schiffe beförderten jetzt Transmittereinrichtungen und exotische Frachten; ihre Leistungen verrechneten sie gegen Tausende und Abertausende wertvoller Pelzmäntel und kleine Schafherden. Die Strecke vom Raumhafen bis zu Siccines Apartment betrug 40 Kilometer, die Klaro in schnellem Flug zurückgelegt hatte. »Euer Transmitter ist auf eine andere Station geschaltet. Ich musste fliegen.«
    »Wir werden den Gebrauch der Transmitter streng limitieren«, sagte Siccine zu seinem geflügelten Freund. »Das Syndikat weiß nicht, dass hier ein Transmitter steht – sie hätten nichts lieber als die Konstruktionszeichnung dieser Erfindung.«
    »Ich komme von einem Inspektionsflug«, berichtete Klaaro. »Qualitätskontrolle. Ihr erinnert euch an die Medusa -Kette?«
    Schlagartig verloren die drei Freihändler und ihre Freundinnen das Interesse an den Vorgängen im Wohnraum. Don Spitfire knurrte:

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