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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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Posten glitten zur Seite.
    »Ich bin alsbald auf Anadana«, sagte Spitfire zu Siccine. »Ich komme zurück, wenn wir das Netz aufgebaut haben.«
    Der Transmitter glühte auf, und Don verschwand. Er setzte sich auf Anadana im Zentralbüro vor seinen Schreibtisch, betätigte verschiedene Signalfelder, rief verschiedene Informationen auf und lehnte sich mit halb geschlossenen Augen zurück. In der Stille des luxuriösen, hoch aufgerüsteten Arbeitsplatzes schienen seine Gedanken und Überlegungen wie komplizierte Räderwerke zu schnurren.
     
    AUS: Hylobatos jr., Khalil-Mandjaossi & Capitána Sharçais: A.L.A.R. Atlas, Lexikon und Astronomischer Ratgeber zu allen bewohnten (...) Welten sowie deren Muttergestirnen. Verlag DIE GALAXIS, Terra/Mars, A.D.(c) 3402, XVI. Auflage:
    Der Planet Noblesse Gadir , 4. Welt der gelben Sonne Didgeridoo oder GGC 36 31 62 BD/Kobenah, gehört samt seinen beiden atmosphärelosen Monden Urweideris und Mordechay zu den Welten der V. galaktischen Kolonisationsphase. Die idyllische Welt ohne Gewächse höher als 7 Meter ist fast autark; Ferro-Metalle und Hightech-Artikel müssen eingeführt werden. Eine sauerstoff- und stickstoffreiche Atmosphäre erzeugt bei terra-humanoiden Bewohnern und Gästen durch Beimengung euphorischer Blütenstaub-Komponenten während des planetaren Frühlings periodische Sorglosigkeit. Am Rand der Einflusszone Kobenahs gelegen, erfreut sich der Planet regen Besucherverkehrs und einer Sonderwährung: Silber-, Gold- und Platinvorkommen, im Tagebau und Sandsiebverfahren an den Küsten ausgebeutet, ließen eine Ecum-Münzkultur hohen Grades entstehen. Sonderprägungen mit geringen Auflagen (unter: Numismatic oder die »Nostalgie der ledernern Börsen«) garantieren den Reichtum der Planetarier; körperliche Arbeit, obschon meist dringend nötig, wird als Schmach erachtet und meist schlampig, aber charmant betrieben ...
     
    Don grinste einen seiner geflügelten Abteilungsleiter an, hob den Zeigefinger steil zur Facettendecke und sagte mit geradezu lüsternem Gesichtsausdruck:
    »Dramatische Ereignisse kündigen sich an. Der gekidnappte Chef ist wieder in seinem Büro, die Ungewissheit weicht forcierter Tätigkeit. Coony Vust – bist du für dramatische Ereignisse bereit? Wir müssen etwa zwei Milliarden faule, reiche Planetarier vor dem Verhungern retten.«
    »Was ist zu tun?«
    Don Spitfire entwickelte binnen einer halben Stunde ein präzises Konzept, wie zwischen Anadana und Noblesse Gadir mit einem Transmitterverbund die nötigsten Nahrungsmittel transportiert und, zunächst, das unmittelbare Überleben der Planetarier gesichert werden konnte. Dann hob er die Hand und sagte:
    »Während du dafür sorgst, dass ein schnelles Schiff einen Transmitter nach Noblesse bringt, werde ich euch allen erklären, was es mit dem Syndikat auf sich hat.«
    »Verstanden. Haben Gus Gherenc und seine Leute zugehört?«
    »Sie sind längst verständigt«, antwortete Don und machte sich Notizen für sein Kapitel der Annalen. »Hör zu, merke auf, handle rasch – wir werden folgendermaßen vorgehen ...«
     
    In den nächsten Stunden und Tagen wurde der Spezialtransporter bemannt, der einen Großtransmitter samt Station an fast jedem beliebigen Ziel absetzen konnte. Er startete mit der bewährten Mannschaft nach Noblesse Gadir. Auf diesem Planeten existierten etwa 10 000 große, reich sortierte Supermärkte des Syndikats samt Lagerhäusern und Logistik, die gerade – provisorisch, aber wetterfest – mit dem neuen Firmenlogo »S+F« ausgestattet wurden. Die erste Order besagte, dass große Mengen wichtiger Grundnahrungsmittel nach Noblesse geschickt wurden, so dass einige Tage lang das nackte Überleben gesichert war. Die Barkodes der Lebensmittel wurden in die Freihändler-Computer eingespeist – aus Lagerhäusern ergossen sich titanische Massen wichtiger Grundnahrungs- und Lebensmittel in die Zentralen auf Anadana, wo sie, wenn die Transmitterverbindung stand, abgerufen werden würden. Als nach vier Tagen die erste Phase der Operation anlief, waren alle Beteiligten erschöpft. Aber dies war nur ein Teil der lebensrettenden Maßnahmen – die Gründe für die Notlage waren ebenso aufregend wie die Frage nach einer gerechten Bezahlung.
     
    Vor einem Auditorium, das aus neun Freihändlern, den Verantwortlichen auf Anadana, Gus Gherencs wichtigsten Frauen und Männern, Garde-Stellaroberst Spyro Isoda, Chefadjutant Larber Shoemakker und einigen seiner Raumkapitäne, sämtlichen

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