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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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ausgesuchten Mitarbeiterinnen der Händler und einigen Dutzend wichtiger, handverlesener Planetarer Räte bestand, begann Don Spitfire sein Referat.
    »O Freunde!«, begann er. »Ich ahnte vieles, aber längst nicht alles, als ich die Freihändler mit dem Syndikat zusammenbrachte. Aber nun rudern wir zehn Freihändlern – scheinbar – in kleinen Booten auf einem mächtigen Geldstrom namens Syndikat, dem Meer der Insolvenzen entgegen. Die Medusa-Satelliten sind ein Beispiel ...«
    Er erläuterte, wie das Syndikat mit seinen bewaffneten, gut geschulten Söldnern in diesem Fall den Import von Korn (für Mehl, Brot, Croissants, Kekse, Nudeln, etc.), das bislang für einige Monate und die Hälfte der Planetarier gereicht hatte, unterbrochen und, als Korn zur Mangelware wurde, dieses Grundnahrungsmittel zu überhöhten Preisen an die Planetarier verkauft und zuvor, immerhin, mit der Hälfte des wirklichen Wertes »bezahlt« hatte.
    »Das sind Gewinnspannen, von denen Erzkapitalisten nur noch in wollüstigen Träumen träumen können!«, rief er. »Und, was Noblesse Gadir betrifft, haben sie es mit Ölen und Fetten, Kopfschmerztabletten, Schrauben und Nägeln, Laserdruckern und terranischem Chardonnay ebenso getrieben. Kurzum: Sie haben, vergleichsweise, mit 1 DEcum Kosten für ihre Söldner eine Ware, die 2 DEcum kostet, letztendlich für 1 ZentEcum an die Planetarier verkauft. Voraussetzung war, dass sie das Monopol für viele dringend benötigten Waren hatten und praktisch jeden Preis verlangen konnten. Aber: Die Syndikatorinnen und -katen sind klug: Sie haben dieses Verfahren bisher nicht überreizt.«
    Er richtete seinen Zeigefinger nacheinander auf die Hologramme seiner Freunde, genoss deren zunächst schweigende Zustimmung und fuhr fort:
    »Wir wiegen das Syndikat, das zweifellos glänzende Köpfe hat, zunächst in Sicherheit, indem wir uns so ähnlich gebärden wie dessen Mitglieder. Aber die Raumgarde soll ihre Verpflichtung wahrnehmen, die darin besteht, solche Vorfälle wie bei den Medusa-Satelliten zumindest zu dokumentieren und justiziabel zu machen, auch wenn sie zunächst nicht zu unterbinden sind. Wir beginnen hier und jetzt, ein Netz zu knüpfen – darin werden sich Dutzende, wahrscheinlich Hunderte fabelhafter Wirtschaftsverbrecher fangen.« Er lächelte triumphierend und hob die markigen Fäuste seiner muskelstarrenden Unterarme. »Große Aufgaben harren unser!«
    Auf Noblesse Gadir betrieb das Syndikat etwa die Hälfte aller Verkaufsstätten mit rund einer Million Angestellten. Alle anderen Märkte gehörten unabhängigen Kaufleuten; einzelnen oder kleinen Gruppen.
    »Um nicht in die fröhliche Lethargie der Planetarier zu verfallen«, erklärte Spitfire weiter, »werden unsere Teams mit Atemschutzmasken arbeiten und sich nicht länger als 36 Stunden außerhalb der Schiffsatmosphäre aufhalten. »Inzwischen ist die Werbung über die Medien Noblesses angelaufen. Die Planetarier erfahren, dass die S+F-Merkados erstens neue Ware bekommen, dass sie die Preise senken und jegliche Währung in Zahlung nehmen und dass die Qualität aller Waren kontinuierlich zunehmen wird. Die schnelle Versorgung ist einzig und allein Verdienst der neuen Syndikats-Partner. Und aus unserem Kampffonds erwerben wir – bevorzugt über Strohmänner! – die Mehrheit bei möglichst vielen Supermärkten, die nicht dem Syndikat gehören.«
    »Das hört sich gut an«, sagte Siccine. Er und seine erfahrenen Partner – Fred Vasilev Maliq, Frank Koontz, Derrald Satio Bazoka und das Grafikteam der jungen Tarifa Samsa-Royce – hatten mit professioneller Schnelligkeit für die neue Corporate Identity der Syndikatsmärkte gesorgt; an unzähligen Brennpunkten versprachen Buchstaben und Dekorationen der S+F-Mercados den Beginn überlebenswichtiger Einkaufserlebnisse. »Ich kaufe mich gern in gesunde Unternehmen ein!«
    »Es wird einige Zeit dauern«, warf Fancisco Tajiri ein, »bis alles glatt läuft. Aber wenn ich die Mengen der Lieferungen checke, wird auf Noblesse niemand verhungern.«
    Während die Freihändler sich berieten, strömten aus Dutzenden unterschiedlicher Fabriken Brote, Brötchen und andere Backwaren, Baguettes und Diätriegel, Toastbrot und Tiefkühlteigwaren in die Lagerhallen Anadanas und von dort durch die Transmitter nach Noblesse, wo sie auf die herkömmliche Art verteilt wurden. Zunächst versuchten die S+F-Mercados, die noch unter der alten Leitung arbeiteten, Überpreise zu verlangen. Aber bald strömten die

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