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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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begutachtet wie die Koordinaten des umgeschalteten Empfangs-Transmitters; die Spezialisten des Flaggschiffs erstellten Audigrafien aus dem Funkverkehr über Prospectors Luck. Besonders eine Aufzeichnung, deren wirre Kennlinien meist im Bassbereich verliefen, erregte das Erstaunen der Zuhörer. Cather Ocolorr sagte bedächtig:
    »Ich glaube, dass dieser Mann unter Sprachstörungen leidet. Oder er war in großer Erregung. Stimmbandoperation?«
    »Es war, Exzellenz, ein ausgesuchtes, schwarzhaariges Exemplar seiner Rasse«, sagte Tajiri. »Auf der Stirn hatte eine weiße Blesse.«
    »Ein Häuptling eines Primitivstammes?«
    »Der Leitstier der riesigen Herde, die man dem Planeten entwenden wollte«, meinte Spitfire und lachte schadenfroh. »Gepriesen sei Ihr Scharfsinn. Entspricht er dem Garde-Durchschnitt?«
    Cather lief dunkelrot an. Er holte Luft, um richtig losschreien zu können. Gargir murmelte:
    »Revanche für die ›schillernden Krämerseelen‹, Admiral. Beruhigen Sie sich.«
    Schiffe, Gleiter, Waffen, Geräte und Art des Überfalls wurden diskutiert. Besonderes Erstaunen rief Don Spitfires Rechnung hervor, welchen Wert selbst eine unsortierte Herde von 10 000 Rindern darstellte, wenn man die Tiere schlachtete und verwertete.
    »Die Gefangenen von Prospectors Luck«, warf Gargir ein, »können wir per Transmitter an die Garde ausliefern.«
    »Ich ziehe unsere Schiffe vor«, schränkte Cather ein. »Dadurch wird jeder Verdacht zerstreut, dass die Garde mit Ihnen zusammenarbeitet. Gute Arbeit, meine Herren.«
    »Wie immer«, brummte Tajiri. »Wir werden Ihnen alle schwarzen Schafe dieser Syndikats-Mafia auf einen Schlag liefern. Aber das dauert mindestens noch ein Jahr. Wir müssen das Syndikat unterwandern; das kostet Zeit, Geld und Arbeit. Solange wir nicht damit fertig sind, brauchen wir die Hilfe von Ihnen, meine Herren von der Handelskammer, und natürlich von der Garde. Schließlich geht es um den Ruf der drei Machtgruppen, um kolossal viele Ecum, um den gesunden Groß- und Einzelhandel. Die Verantwortung drückt mit planetaren Lasten auf die zarten Schultern aller zehn Freihändler, und ...«
    Er redete weiter, wie ein Wasserfall. Seine Argumente waren scharf und unzweideutig. Dass die Freihändler mit Gemeinnutz auch eine gehörige Portion reinen Eigennutzes verbanden – darüber schwieg er.
     
    Das Label, jene drei Quadrate, gewannen auf rund 3500 Planeten binnen zwölf terranischen Normmonaten große Bedeutung. Jeder kannte die Verkaufsstellen mit ihren fairen Preisen und den charakteristischen Kontrollcomputer an den Kassen. Die Freihändler versuchten, an jedem einzelnen Mercado die Besitz-Mehrheit zu erwerben und schleusten unzählige Freunde und Bekannte in dieses fein gewebte Netzwerk ein. Etwa 5000 Großhändler eines Planeten waren mit etwa 150 transmitterbeschickten Großlagern verbunden, die aus der Wüste Anadanas beliefert wurden, und unabhängig vom Syndikat hatte Pompeo Davyd eine komplette Entsorgungs-Struktur für alle Verpackungen aufgebaut; die Payroll der Händler wuchs schier ins Unermessliche. Ein Großcomputer war allein für die Gehaltsrechnungen geleast worden, ein Computerverbund unter den Dünen der westlichen Sahara Terras bearbeitete den Warenfluss.
    An jedem Einzelschritt der Kette zwischen Herstellung und Käufer verdienten die Händler. Der Verdienst des Syndikats war geringer, denn ihre Verträge sahen keine höhere Beteiligung vor. Viel wichtiger aber war, dass unzählige, vom Syndikat unabhängige Kaufleute – mit lukrativen Verträgen an die Freihändler gebunden – die Knoten des Netzwerks darstellten. Auch der Kampffonds schwoll an, stärker als die Honorare für Tarifa Samsa-Royce, die junge terranische Grafikerin. Der Umstand, dass die Freihändler schleichend und fast unbemerkt mehr und mehr Einfluss erhielten, entging dem Syndikat Planets’R’Us.
    Die Syndikalisten, von den hohen Summen ihrer Einkünfte geblendet, sahen, dass sich ihre Investitionskosten gut amortisierten; und während sich das Warensortiment ausweitete und die Preise stabil blieben (manchmal auch sanken), bezogen die Händler von den Herstellern der Transmitter mit verplombten Schaltungen und der Computer ihre Provisionen in beträchtlicher Höhe. Selbst die Firmen, die bestimmte Waren früher in Raumschiffen transportiert hatten, sparten den Aufwand und deren Kosten ein. Aber es gab weiterhin große Bereiche des Handels, die nicht von S+F kontrolliert wurden.
    ›Konkurrenz ist das Salz

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