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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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des Handels‹ , lautete ein Freihändlerspruch, ›und erstklassige Konkurrenz bedeutet besseres Gewürz des Lebens.‹
    Als sie sicher waren, dass ihr Netzwerk stabil war, begannen Spitfire und die Händler ihren großen Coup zu planen. Fünfzehn Monate waren seit dem ›Verrat‹ Don Spitfires vergangen.
     
    Der Trividgenerator baute flackernd ein Hologramm auf. Das Abbild Howald Yulsmans wurde klar. Er saß in seinem Büro in der geringeren Schwerkraft Anadanas, von Don Spitfire durch ein Drittel der halben Milchstraße getrennt. Spitfire sagte erklärend:
    »Ich kann niemanden damit beauftragen. Wir haben – falls es sich nicht um einen von uns Zehn handelt – irgendwo eine undichte Stelle. Nichts darf hinaussickern; zu viel Geld und Verantwortung hängen davon ab.«
    »Du weißt, Don, dass wir es nicht mit Kaufleuten, sondern mit Verbrechern zu tun haben.« Yulsman fauchte zornig. »Sie schrecken vor nichts zurück, sie haben zu viel zu verlieren. Wenn wir sämtliche Vergehen und Straftaten zusammenrechnen, von denen wir wissen, kassieren die rund hundert Spitzenleute des Syndikats etwa ein Jahrtausend an Gefängnisstrafen.«
    »Deshalb habe ich dich angerufen, Howie«, antwortete Spitfire. »Vergiss deinen Frust mit Robot Rohanna, benütze den Transmitter und komm zu mir nach Terra. Ich habe alles vorbereitet.«
    Yulsman dachte eine Weile lang nach, dann nickte er.
    »Einverstanden. Ich werde dir helfen.«
    Zwei Stunden danach traf er im prächtigen Doppelstock-Apartment des Hochhauses ein. Es war später Nachmittag in Terras Hauptstadt; riesige Wolken begannen sich im Westen zu einem Sonnenuntergang zu ballen. Yulsman stellte sein Gepäck ab, sah sich um und begrüßte Ylaid Edradour.
    »Nur du und Don? Wir drei?«
    Er betrachtete erstaunt das aufwendige Arsenal an Mikrogeräten, das Spitfire auf einem Tisch ausgebreitet hatte. Die Freihändler umarmten sich kurz, Spitfire füllte Champagnergläser und sagte:
    »Zuerst wir beide, dann ich allein. Über deine Qualitäten als Kämpfer bestehen keine Zweifel.«
    »Danke. Wie ist mein Honorar?«
    »Ausreichend.« Spitfire überschüttete Yulsman mit Bildern und Informationen, zeigte einige Pläne auf Monitoren, und Ylaid zog einen Vorhang zur Seite. Dahinter standen zwei Kleiderpuppen, die zerlumpte, uralte Kleidung trugen. »Ich habe uns Spezialausweise der Garde besorgt, unterzeichnet von Admiral Cather Ocolorr. In fünf Stunden geht es los.«
    »Snob Hill also«, murmelte Howard. »Der Boss wohnt in der teuersten Gegend.«
    »Aus Gründen, die wir besser kennen als jeder andere.«
    Nach einem kurzen Abendessen zogen sie sich um und verwandelten sich in zwei abgerissene Gammler, die offensichtlich lange fern aller Zivilisation gelebt hatten. Unter den Lumpen verstauten sie jene Ausrüstung, mit der sie ein Polizeirevier stundenlang in Aufregung versetzen und viele andere Dinge veranstalten konnten. Ylaid brachte sie im Gleiter aus dem Stadtzentrum hinaus, bis zu einer der teuersten Wohnanlagen, die sich am Meeresufer über einen Hügel erstreckte. Der Muskelmann von Citabria wuchtete eine schwere Tasche von der Ladefläche; der Gleiter wendete und verschwand in der Nacht, und zwei augenscheinlich Betrunkene wankten, muffigen Geruch absondernd und nach billigem Fusel stinkend, auf den diskret beleuchteten Plattenpfaden hügelaufwärts.
     
    Don krächzte ein schnapsgeschwängertes Lachen, hielt sich am Lichtmast fest und drehte einige Runden um den Schaft. Dann torkelten die Gestalten eine endlos erscheinende Freitreppe zu einer Hangvilla hinauf. Weiße Mauern und fast unsichtbare Zäune grenzte die Grundstücke ab, und in den Baumkronen flüsterte der Nachtwind. Der Baugrund auf Snob Hill kostete stellare Preise; Howard rülpste demonstrativ und flüsterte:
    »Alles durch Verbrechen erworben, Don.«
    Vom Gelände, das sich unter den Baumkronen ausbreitete, erscholl heiseres Hundeknurren. Don zog aus dem Ärmel eine futuristisch aussehende Waffe und deklamierte: »Unrecht Gut gedeihet nicht.«
    Er stützte sein Handgelenk auf die Mauer, zielte bedachtsam und drückte ab. Die Nadel aus gehärteter Gelatine drang dem ersten Wachhund unter die Haut und lähmte ihn binnen Sekunden. Ein zweiter Schuss traf den heranhetzenden zweiten Wächter. Don und Howard schwangen sich über die Mauerkrone.
    »Das erste Hindernis beseitigt.« Howard zog die Tasche an sich und folgte Don durch Halbdunkel und Gebüsch zur hellen Front der Villa. Zwischen einzelnen Lichtoasen im

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