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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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das Büro des Admirals. Der Admiral und die Händler begrüßten sich; die Ordonnanz füllte Wein, den Spitfire als Gastgeschenk mitgebracht hatte, in raumschiffsichere Kunstgläser.
    »In medias res, meine Herren«, sagte der Admiral, trank und zwirbelte seine Schnurrbartenden. »Beweise gegen das Syndikat?«
    Don Spitfire antwortete mit ungewohntem Ernst: »Beweismaterial zur Genüge. Ist gewährleistet, dass keine Verbindung zwischen den Handelskammern zu unseren Partnern führt? Um mehr Sicherheit zu haben, versprühen Gargirs Sekretärin Clarity und meine Geliebte Rica gerade ihren Charme und versuchen, die Herren aus der Reserve zu locken.«
    »Jeder hat seine eigenen Methoden.« Cather ... senkte den ergrauten Kopf. »Meine Dossiers sind lückenlos und rein.«
    »Geld ...« Don versank kurz in eine Art Trance und lächelte, »es ist Dreck, aber notwendig; es düngt, und dann wachsen höchst angenehme Dinge. Ich kenne wenige Menschen, die nicht der Versuchung anheim gefallen sind. Fast jeder ist bestechlich – die Summe und das Verfahren müssen hoch variabel sein. Ich möchte fast wetten, dass einer der Handelskammerleute Clarity auf den Leim geht wie ein zerzauster Zeisigrüde. Hoffentlich irre ich mich.«
    »Wir werden alle Gespräche analysieren.« Der greise Admiral stellte sein Glas auf einen Stapel Folien. »Hier sind die Aussagen meiner Gardeleute, die, entgegen Ihrer zynischen Vermutung, unbestechlich sind.«
    »Mit den Gardisten, die sich als Syndikatskrieger verkleidet und uns geholfen haben, können Sie eine vorzügliche Kommandoeinheit zusammenzustellen. Glauben Sie uns!«
    »Jedenfalls werden meine Männer nicht für Ihre blütenweiße Unschuld lügen«, versicherte der Admiral. Die weibliche Ordonnanz hörte unbewegten Gesichts zu. »Auch die Freihändler haben dunkle Flecken in ihrem Curriculum vitae .«
    »Sicher«, bekannte Gargir. »Wir sind nicht immer unschuldige Lämmer. Aber wenn Sie zusammenrechnen, was wir seit knapp einem Jahrzehnt für die Wirtschaft und die Sicherheit der mächtigen drei Systeme getan, wie viele Menschenleben wir gerettet, wie viele Bösewichter wir Ihnen ausgeliefert haben, ergibt dies eine stattliche Summe. Denken Sie allein an die 111 Planeten, die potentiellen Gegner der Menschheit – unsere Pfiffigkeit und unsere Wirtschaftspsychologie haben die Lage gerettet!«
    »Sie hätten keinen Finger gerührt, wenn nicht Ihr Schlachtruf dabei laut geklungen hätte.« Cather starrte Gargir und Tajiri ohne Humor an. »Verkaufen Sie mir nicht Ihr moralisches Konzept! Ich glaube viel, aber längst nicht alles. In jeder Ihrer Brust von Ihnen steckt eine schillernde Krämerseele.«
    »Eines Tages werden Sie es schaffen«, antwortete Spitfire, »dass ich mich ärgere. Dann werden unsere Krämerseelen ein Konzept ersinnen, der Raumgarde ein kosmisches Bein zu stellen. Die Garde wird so auffallend stolpern, dass man das Fallgeräusch ohne Hörhilfe im Andromedanebel hören kann.«
    Cather zuckte mit den Schultern und schwieg. Don klappte einen Datenträgerkoffer auf und stapelte Ton- und Bildchips auf die Tischplatte. Der Admiral schob die winzigen Würfel in ein Abspielgerät; plötzlich summte der Holoprojektor. Cather aktivierte das Gerät, und der Oberkörper eines der Handelskammer-Vertreter zeigte sich.
    »Ja bitte?«
    »Eben hat die schöne Sekretärin Gargirs mir eine schwindelerregend hohe Summe geboten, wenn ich die Ergebnisse unserer Ermittlungen dem Syndikat verrate. Ich habe eingewilligt – zum Schein. Hier, der Scheckstreifen.«
    Der Inspektor wedelte mit dem Dokument vor den Linsen. Cather las die Summe. Don grinste anerkennend, und der Admiral antwortete unbewegten Gesichts:
    »In Ordnung. Man hat Ihre Unbestechlichkeit getestet. Werfen Sie den Wisch in den Konverter und nehmen Sie an unserer Besprechung teil.«
    Tajiri rief fröhlich: »Meine Anerkennung, Exzellenz!«
    Bei den anderen Inspektoren kamen weder Rica noch Clarity mit ihren Überredungsküsten an. Als die Ordonnanz die Männer hereinführte, verbeugte sich Karasingh Gargir und sagte feierlich:
    »Es steht geschrieben im Caputh des hungrigen Sandschakals, dass der Suchende oft findet, was er nicht gesucht hat. Ich freue mich, in einer Versammlung ehrlicher Menschen vom köstlichen Wein trinken zu dürfen.«
    In den folgenden Stunden verglichen die Männer die Hologramme der festgenommenen Syndikats-Leute mit den Bildern aus Rohannas reichem Filmmaterial. Die fremden Raumschiffe wurden ebenso

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