Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)
sehen, was sich machen lässt.«
Er drückte ihm ein Medoset in die Hand. Der Mann presste es sofort auf die Wunde und hastete dann davon. Don stapfte gelassen weiter und kam in eine Anzahl Zimmer, deren Wände riesige Öffnungen aufwiesen. Zwischen den Treppenabsätzen klafften breite Lücken. Die Verteidiger hatten die Stufen gesprengt. Don klappte das Visier herunter, aktivierte die Innenversorgung und schaltete seinen Strahler ein. Er befestigte ihn an Haken des Panzerarms und der Ellenbeuge. Ein Druck auf die Anzugsteuerung brachte ihn bis unter die Decke, ein zweiter steuerte ihn vorwärts zwischen die überraschten Verteidiger. Er drehte sich zweimal um 360 Grad, und aus der Mündung des Strahlers tobten energiereiche Schockstrahlen. Wo die spitzkegelig projizierte Strahlung auftraf, sackten die Verteidiger bewusstlos zusammen. Neben ihm schlug eine verirrte Granate ein und zerstörte ein Ölgemälde Clemmerts in Galauniform völlig. Don winkte nach unten, zu den Angreifern, tauchte nach einem weiteren schnellen Flugmanöver im Rücken der Verteidiger auf und feuerte aus seiner Waffe. Keine zehn Minuten später erloschen die letzten Aktivitäten der Verteidiger. Der Palast war endgültig in den Händen der Rebellen.
Auf seinem Flug zurück zur Dysfunction Star glaubte sich Don Spitfire zu erinnern, dass sie, die Zehn, etwas übersehen hatten. Es war sicher nicht der Auftritt der Sieger auf der Plattform des höchsten Turms des Palasts.
Dort erschien eine Sportlermannschaft vieler, wenn nicht aller Disziplinen. Sie bugsierte eine riesige Signalrakete in ein Startgestell, zündete sie, und es erschien eine lange Flamme, auf der sich das Projektil in den Dämmerungshimmel über Buccaneer-Center erhob. Der Sprengkopf der Rakete zerbarst, und über der Stadt, weithin sichtbar unter den sieben Ringen der Satelliten, entfaltete sich eine weiße Rose, das einstige Wappenzeichen des Planeten. Sie blieb lange kompakt, bis ein Jetstream aus ihr einen langen weißen, dornenlosen Stiel herauszog.
5. Kapitel
Ruhm, Ehre und Perzente für die Händler – und ein schwerwiegendes Versäumnis
Die Pressekonferenz fand in einem nur mäßig verwüsteten Saal des Palasts statt. Die künstlerisch wenig bedeutsamen Zeugnisse Clemmertscher Selbstdarstellung an Wänden und auf Postamenten waren durch Landschaftsholografien und Satellitenfotos ersetzt worden. Die Interstellaren Händler, drei Tage nach dem Putsch ausgeschlafen, satt und wieder in sich gefestigt, erschienen in ihrem teuersten, charakteristischen Aufzug und mit ihren schönsten Sekretärinnen. Von Peets büscheligen Wolfsohren schienen Elmsfeuer zu züngeln, als er die grauäugige Clarity Mestrellet-Aga in einem weißen Hosenanzug sah, der aus viel Aussparungen und wenig mundgekautem Leinenstoff bestand; ein einsamer Triumph galaktischen DOB-Designs.
Der erste Korrespondent begann zu fragen, und nacheinander gaben die Händler klug vorbereitete Antworten, aber wenig von sich preis; zwar wuchs ihr Bekanntheitsgrad durch die Teilinterviews in stellare Dimensionen, aber sie hüteten beharrlich ihre persönlichen und geschäftlichen Geheimnisse.
»Sehen Sie«, erklärte Conradth deBlois seelenruhig im Lauf der Befragung, »die Einfachheit des Denkansatzes: Wir Zehn mit dem großartigen Vorteil, verschworene Freunde zu sein, denken während unserer Arbeit – nicht jedoch außerhalb! – in kosmisch determinierten starren Bahnen. Geld. Umsatz. Perzente! Von dieser elitären Warte betrachten wir die Probleme unseres Tuns.«
Karasingh Gargir führte weit gestikulierend, mit blitzenden Ringen an den Fingern, den halb wahrheitsgetreuen Dialog mit der Presse fort: »Nach der Machtübernahme werden wir als Zwischenhändler an manchen Aktivitäten weiterhin verdienen. Aber jeder einzelnen Transaktion stehen wir mit Rat und Tat ehrlich bei; wir verdienen, indem wir fair und entschlossen helfen.«
»Drei Händler«, wagte ein Reporter zu insistieren, »haben sich bei den Kämpfen besonders hervorgetan. Aus Langeweile oder innerer Beteiligung?«
Conradth deBlois legte die Hand auf die Gabelung seiner Schleuder. »Ich erfüllte die Bitte des Diktators, das O-Feuer zu entzünden und zu löschen. Ich glaube, ich habe diese und alle anderen Aufgaben im Sinn fairer Partnerschaft zu Buccaneer zufrieden stellend gelöst?«
»Zweifellos.« Der V.P.B. – Vorübergehender Präsident Buccaneers – lächelte und sah das Blinzeln Conradths. »Aber die Leistung Siccines
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