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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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hohle Hand zurückspuckte, ihn kichernd an seinem Damastbrusttuch trockenrieb und Actres zurückgab. Sie steckte ihn in die Fassung und klappte die Platinklammern zurück. Gargir kommentierte den Vorgang mit behaglichem Kopfschütteln. Als Strongfort wieder ernsthaft zu reden begann, drehte der pelzhäutige Händler den Kopf, hob einen Finger und bestellte eine neue Runde. Strongfort fragte:
    »Mitunter bin ich ein wenig begriffsstutzig – wie sieht unser Aikmon-Plan aus?«
    Die Freihändler und ihr Anhang hatten schon kurz nach der Landung eine seltsame Eigenschaft Aikmons gespürt. Eine Art Summen oder Brodeln, schwer zu definieren und zu schildern; kreatives Vibrieren, ein Eindruck von andauernd pulsierendem Stress, der bei allen Wesen innere Unruhe zu provozieren schien. Die Händler fühlten sich in dieser Umgebung wohl, aber sie wussten nicht genau, warum.
    »Wir benachrichtigen unsere Freunde auf Buccaneer. Sie sollen ihre Arbeiten so bald wie möglich abschließen und hierher kommen.« Yulsman schloss die Augen und holte tief Luft. »Und gleichzeitig sollte Actres Suntide ihren sprachbehinderten Leutnant abermals unter zwei Augen treffen.«
    In einer Gesellschaft, wie sie auf Aikmon lebte, und in einer übertechnisierten Umwelt, würden die einfachsten Vorhaben die größten Chancen auf Erfolg haben. Pompeo Davyd blickte auf seine Ringuhr, als sei sie Teil der mysteriösen Zeitmaschine. Leise sagte er:
    »Wir ziehen weitere Erkundigungen ein. Peet und ich haben in allen frei zugänglichen Info-Netzwerken gesucht: die Maschine wird nirgendwo erwähnt.«
    »Wenn das klappt«, sagte Karasingh fröhlich, »kann ich mir eine zweite Frau kaufen.«
    »Und ich einen neuen Stein in meinem Ring. Mitunter sind deine Scherze sehr gewöhnungsbedürftig, Jupiter Mars«, fügte Actres Suntide hinzu.
    »Tut mir Leid. Geschah aus reiner Gewohnheit.« Strongfort lachte. »Darf ich dich als Entschädigung um einen Tanz bitten?«
    Karasingh Gargir glaubte, dass es an der Zeit war, sein Zeltlager aufzusuchen. Er trank seinen geeisten Fruchtsaft aus, zahlte die gesamte Zeche und murmelte:
    »Im Caputh der privaten Vorsorge heißt es, dass der Lohn des allzu Mutigen oft Verwundung oder Tod, zumindest jedoch unnennbare Verblüffung ist.«
    Er verließ gemessenen Schrittes die Starlightbar, benutzte den Expresslift und war, als er den Hals seiner Lieblings-Kamelstute tätschelte, noch immer beunruhigt; es war immerhin denkbar, dass beim offiziellen Empfang der Händler beim Rat der Liga der Außenbezirke mehr über geheime Vorhaben durchsickerte.
     
    Nachdem Tajiri, Nadoor und Blois gelandet waren und ihre Räume im GRAND COSMOS bezogen hatten – die Händler wohnten auf Einladung und Kosten der Liga –, trafen sich die Zehn in der Konferenzkabine der Desert Queen, des geräumigsten Schiffs der Händler. Zwischen den Männern am runden Tisch saß Actres Suntide Nycaura im weißen Bademantel; das Schiffsinnere war abhörsicher gemacht worden. Peet starrte Clarity an, als erbitte er ihren Rat, dann wandte er sich an Actres.
    »Du bist als elftes Mitglied in unsere ... Mysterien eingeweiht worden. Dir ist klar, was das für dich bedeutet?«
    »Nicht mehr und nicht weniger als unbedingte Treue zum Arbeitgeber.« Actres senkte ernst den Kopf.
    »So ist es. Sollten wir mit hineingezogen werden, können wir dich nicht decken. Sicherlich würden wir – werden wir – durch gezielte Bestechung versuchen, Folter und Todesurteile in lebenslange Haft umzuwandeln.« Er grinste, um anzudeuten, dass er nicht mit solchen Schrecknissen rechnete. »Du bist heute Nacht mit dem Leutnant verabredet?«
    »Ja. Ich werde nicht versagen. Vorausgesetzt, Eure Mikrotechnik versagt nicht«, antwortete Actres und fuhr mit den Fingern durch ihre auffallende Haarpracht. »Wir sind bei der Dryad-Eshbach-Bar im Park verabredet. Ich werde dafür sorgen, dass mein süßer Stotterer so viel trinkt, dass seine Rede flüssig wird.«
    Gargir reichte einen Kreditstreifen, der auf Ducados ausgestellt war, die zweite Währung auf Aikmon. Sie schob das Kärtchen achtlos in die Brusttasche.
    »Dann schlägst du einen Ausflug vor. Im Luxusgleiter. Ich sorge dafür«, sagte Blois, »dass der richtige Gleiter zur Stelle ist. Eine Suite ist unter dem Namen deines Verehrers für eine Nacht gebucht und bar bezahlt worden.«
    »Woran erkenne ich den Gleiter? Welche Zimmernummer?«
    »An der unkorrekten Beleuchtung. Zimmer 112 mit Meerblick. In dieser Nacht macht ihr einen

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