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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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romantischen Spaziergang durch den Park, der sich über dem Forschungszentrum ausdehnt. Wir warten notfalls bis zum Morgen. Überrede deinen Anbeter, dass er dir möglichst viel von den Forschungsanlagen zeigt.«
    Wilyam Siccine unterbrach in ruhigem Ton: »Nach unserem Empfang wird man uns das Zentrum sicherlich auch zeigen. Aber uns führt man auf einem bedeutungslosen Spaziergang hindurch. Du solltest den richtigen Weg zu den innersten Räumen herausfinden.«
    »Ist das alles? Nicht mehr?«, fragte Actres. Siccine staubte seinen Jackenärmel ab und blickte versonnen den wenigen Staubkörnchen nach.
    »Im Gleiter empfange ich sämtliche Impulse der technischen Ausrüstung, die wir in deinem verwirrend geschnittenen Kleid versteckt haben. Mit viel Glück bekommen wir, was wir wollen.«
    »Nach eurem Spaziergang komme ich ins Bild«, sagte Strongfort. »Zwar passt mir meine Rolle nicht, aber ich werde den Leutnant überzeugen. Der Plan ist bisher so simpel wie perfekt.«
    Actres hatte mit Spitfire ausgemacht, sie an der Schleuse von Gargirs Schiff abzuholen und zum Park zu bringen. Noch einmal sprachen sie die Einzelheiten des Vorgehens durch, dann ging Actres zur Suite von Gargirs Frau, legte den Morgenmantel ab und bewunderte das dunkelblaue Kleid aus einem der Modegeschäfte des Hotels. Die drei Robotzofen halfen ihr, Unterwäsche, Kleid und Schuhe anzuziehen und brachten Make-up, Schmuck und Haar in Ordnung. Als Actres eine halbe Stunde später wieder den Konferenzraum betrat, stießen einige Händler begeisterte Pfiffe aus; die anderen schwiegen beeindruckt.
    Actres bewegte sich souverän auf Schuhen mit hohen Absätzen. Die Säume des matt glänzenden Kleides mit großzügigem Ausschnitt am Rücken und einem herausfordernden Dekolleté funkelten in schwerer Platinstickerei. In den Ringen, dem breiten Halsschmuck, dem schweren Ohrgehänge und den Armbändern waren die Geräte versteckt, von denen sich die Händler wichtige Informationen versprachen. Die tropfenförmigen Ohrgehänge warfen eine endlose Folge blitzender Lichtfunken auf Actres’ anmutig geschwungenen Hals und ihr blaugoldenes Haar. deBlois sagte bewundernd:
    »Leutnant Creethzer wird sprachlos sein!«
    »Dann stottert er wenigstens nicht«, meinte Siccine, ging zögernd auf Actres zu und küsste sie, um das Make-up zu schonen, behutsam auf die Wange. »Alles Glück, Mädchen«, sagte er. Actres strahlte ihn an und nickte.
    Siccine startete den Gleiter, den er unter Gargirs Schiff geparkt hatte und ließ das Gefährt aufsteigen. In mäßiger Höhe testete er methodisch jedes einzelne Instrument, das Actres trug: die Mikrogeräte lieferten vorzügliche Bilder und scharfe akustische Informationen. Siccine zündete sich eine Zigarette an, lehnte sich zurück und wartete.
    Don Spitfire zog sich um und erschien in der Uniform eines teuer bezahlten persönlichen Piloten neben dem gemieteten Taxigleiter, steckte das Abzeichen der Taxigewerkschaft an die runde Mütze, aktivierte Nongrav und Innenversorgung des Gefährts und wartete neben den geöffneten Gleitertüren. Am Arm Strongforts, der ein besorgtes Gesicht machte, erschien Actres in der Schleuse und stolzierte zum Taxi. Im breiten Dialekt eines mürrischen Piloten sagte Don:
    »Hier hinein, Lady.«
    Actres ließ sich in den Sitz helfen und legte die Abendtasche, die ebenso wie das Kleid aufgerüstet war, neben sich. »Bringen Sie mich zum Dryad-Eshbach, Mac.«
    »Klar, Lady«, antwortete Don und steuerte, nachdem er den Raumhafen verlassen hatte, den Gleiter in den breiten Strom der Flugapparate hinein, der sich auf den Park am Strand des Pangmatischen Ozeans zubewegte. Don wandte sich halb um und krächzte:
    »Sie scheinen Großes vorzuhaben, Lady?«
    »Halten Sie den Mund, Mac«, entgegnete Actres hoheitsvoll. »Sie werden fürs Steuern, Lenken und Landen bezahlt, nicht für meine Unterhaltung.«
    »Danke, Lady. Sie sind zu gut zu mir.«
    Actres legte ihre Hand ruhig auf Dons Schulter und murmelte:
    »Hoffentlich ist der Leutnant da. Er tut mir jetzt schon leid.«
    »Tja.« Don zuckte mit den Schultern. »Das All ist groß und meist dunkel, das Leben ist hart, und er wird darüber hinwegkommen.«
    Der Park war nachts womöglich noch schöner als tagsüber. Von den großen Blüten, die sich zu schließen begannen, gaukelten Falter mit leuchtenden Flügeln. Dutzende bezaubernder Gerüche kamen mit dem Seewind, der in Baumkronen raschelte. Die wartenden Piloten anderer Gleiter starrten Actres noch

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