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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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Gebiete waren so groß wie frühere Kleinstaaten.
    »Keine kleinen Fische, aber auch keine Mega-Unternehmungen«, empfahl Anson Nadoor-Artagnano. »Besonders die unverfängliche Mittellage ist reizvoll und bleibt interessant.«
    »Nächstes Treffen heute Nacht elf Uhr!«, sagte Pompeo. »Ich wünsche uns allen viel Glück und eine spannende Auswahl.«
    Sie waren in konventionelle Kleidung der herrschenden Mode Aikmons gekleidet, meist zweifarbige Kombinationen in lockerem Schnitt und hellen Farben. Nacheinander verließen sie das Schiff und begannen die Umgebung zu durchstreifen auf der Suche nach Entwicklungen, die innerhalb eines Aikmonjahres ihren Höhepunkt erreicht haben würden. Sie fuhren mit Untergrundbahnen, die wie schlanke Tropfen auf Magnetrollenlagern durch die Röhrensysteme rasten, von Knotenpunkt zu Knotenpunkt.
    Sie bummelten durch kurze Geschäftsstraßen, unterhielten sich mit Chefs von Werbeagenturen, suchten in wissenschaftlichen Publikationen, hielten sich in Wettbüros auf und studierten die Werbeaussagen und -versprechungen von Banken und Investmentfonds. Sie zahlten ein kleines Vermögen an die Gleiterpiloten, die ihnen halfen; niemand kannte Aikmons Eigenarten besser als diese Männer und Frauen. Die Händler und die Sekretärinnen arbeiteten sich durch Menschentrauben, aßen in Restaurants galaktischer Ketten und zeichneten auf, was ihnen wichtig und reizvoll erschien.
    Todmüde schlossen sie abends ihre Geräte an die Schiffs-KIs an und beschlossen den Tag mit Cabromin oder kleinen Gläsern blauen Weins.
    Tagelang dauert die Aufarbeitung der eingesammelten Daten. Pompeo und Peet entdeckten Lücken und schickten ihre Freunde aus, sie zu füllen. Sportereignisse und Lotterien waren unterrepräsentiert, Karasingh Gargir, der Meister der Bestechung, hatte noch Schwierigkeiten mit der Beeinflussung der unruhigen Jugend, die an der Kunstgeschichte-Fakultät der Aikmon-Universität studierte.
    »Wir haben genügend Zeit«, meinte Anson Nadoor, der dank der neuen Kleidung viel von seiner romantischen Unordentlichkeit verloren hatte. »Je besser die Vorbereitung ist, desto sicherer ist unser Gewinn.«
    »Bezahlt ihr die Überstunden eurer Sekretärinnen?«, erkundigte sich Clarity gähnend. »Oder läuft es auf gewöhnliche Sklavenarbeit hinaus?«
    »Fünfundsiebzig Perzent«, murmelte Don Spitfire. »Ihr werdet schneller reich als wir.«
    »Schwerlich«, bemerkte Actres, gähnte und verließ müde den Konferenzraum. Ihre Sohlen schmerzten, und ihre Wirbelsäule schien aus Gummischaum zu bestehen; ein langer Tag in der um ein Fünftel größeren Schwerkraft zerrte an Muskeln und Gelenken.
     
    Jeder einzelne Versuch lief darauf hinaus, den Gewinner oder Sieger, die richtigen Ziffern oder Symbole möglichst vieler lotterieähnlichen Veranstaltungen oder die Kursgewinne bestimmter Investitionen innerhalb der Frist von weniger als einem Jahr zu kennen. Diese Ermittlung harrte noch der Durchführung. 370 von den 419 Tagen hatten sich die Händler als Frist gesetzt; zu Neujahr wollten sie ihre Gewinne eingestrichen, umgebucht und den Planeten verlassen haben. Vor knapp einem Monat waren sie auf Aikmon gelandet. Daher bestand die erste gemeinsame Arbeit darin, alle Daten, die im neuen Jahr lagen, zu eliminieren und in einem Nebenspeicher abzulegen.
    Während die Händler Daten sammelten, arbeiteten die Pilotin Siba Nuclide Shakrib und die KI-Spezialistin Saylory jene Beobachtungen auf, die Actres im Arm des Leutnants gemacht hatte. Die Informationen der Minigeräte und Actres’ eigene Feststellungen wurden in ein System gebracht, das Jupiter Mars Spitfire in die Lage bringen sollte, für zwei Stunden ins Labor der Zeitmaschine einzudringen.
     
    »Schließlich hast du darauf gedrängt, die Überschrift des zweiten Kapitels der Freihändler-Annalen selbst zu schreiben, Jupiter«, sagte Clarity Mestrellet-Aga. »Mein Chef, Gargir, hat alles und jeden bestochen, der zur betreffenden Stunde in deiner Nähe sein wird.«
    »Ich brauche zwanzig Stunden Tiefschlaf«, antwortete Strongfort. »Die Ausrüstung wird gerade getestet. Meine Kleidung ist fertig. Mein Einsatz wird sekundengenau erfolgen.«
    »Dann sind wir beruhigt«, sagte Clarity in trostvollem Ton. Sie erwartete, dass jeder Freihändler sich eines Teilgebiets der Daten bedienen würde, um den höchstmöglichen Effekt herauszuholen. Ihre Gedanken konzentrierten sich trotz der Müdigkeit auf J.M. Strongfort, der abgesehen von einer großen Menge

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