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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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unterläuft.«
    »Es gibt für mich zwei Möglichkeiten«, sagte Viekanth und nickte schwermütig. »Hören Sie zu ...«
    Viekanths Version war die eines begeisterten Weinliebhabers, der dennoch alle Illusionen milchstraßenweit hinter sich gelassen hatte: Es gab in der bekannten Galaxis etwa eine Million trinkbarer Traubenflüssigkeiten, die etwa den Namen Wein verdienten. Davon waren drei Viertel einfache Kredenzen, die ihren Planeten zu Recht nie verließen und lediglich die Nieren und Lebern der langsam erblindenden Planetarier streichelten oder verwüsteten; je nachdem. Blieben jeweils 100 Weine von etwa 2500 Welten, die einigen Anspruch erhoben. Bei Flügen kreuz und quer zwischen jenen Sonnen, deren heiße Spektren auf bestimmten Planeten gute Lesen gedeihen ließen, verkostete, probierte oder begutachtete Viekanth etwa 3500 bis 4500 Weine auf rund 300 bis 350 Planeten. Mehr war pro Jahrgang für ein einzelnes Lebewesen nicht zu schaffen, selbst wenn die Leber auf Ballongröße schwoll.
    »Etwa 750 Weine eines Jahrgangs kenne ich, nach dieser Tortur. Ich trinke davon kaum mehr als von vierzig Marken. Ihnen schicke ich eine Auswahl, ja? Aber von diesen 750 Weinen kann ich selbst die Düngung des verfluchten Weinbergs nennen oder wenn die Finger des Winzers nach Morcheln oder Oliven oder Schwarzen Trüffeln riechen, oder nach Rohmilchkäse. Das alles muss dieser Anrufbeantworter wissen und können; er stünde hier auf Aikmon. Schaffen Sie das, Mister Spitfire?«
    Don rang sich zu einem Entschluss durch, der seiner Meinung nach das Beste von Sokrates, Seneca, Lukullus und seinem eigenen, völlig nichtssagenden Geschmack vereinigte. Er verbeugte sich und sagte völlig ernsthaft:
    »Schicken Sie mir sechs Flaschen. Jeweils mit Gebrauchsanweisung. Rufen Sie mich in sieben Tagen wieder an. Oder ich rufe Sie an. Sind Sie reich?«
    »Wenn Sie den Preis wissen, sag ich Ihnen, ob es reicht. Wenn Sie’s nicht schaffen, ziehe ich mich auf mein Weingut zurück und begnüge mich mit meinem tiefroten Zeug, das noch nie einen Preis bekommen hat.«
    »Sie haben in mir einen aufmerksamen Zuhörer, einen begeisterten Trinker und einen äußerst bemühten Erfindungs-Experten gefunden!«, versicherte Don. »Wie sagt man? Prost?«
    Viekanth erwiderte mit einem Satz, den Don nicht verstand. Vielleicht Französisch; aus dem Land der alten Erde, das angeblich vor zehntausend Jahren die Weintraube, die Kelter und alle Trinksprüche erfunden hatte. Das Holobild verwandelte sich lautlos in einen silbergrauen Kubus.
     
    Howard Yulsman und die Pilotin, Seite an Seite in den Sitzen des Cockpits, leerten bedächtig und genussvoll die Champagnergläser, und Yulsman betrachtete das Gewimmel der Sterne auf dem Voraus-Bildschirm.
    »Ich werde zwar nicht von meinem Ehrgeiz aufgefressen«, sagte Howard ruhig, »aber ich vermute, dass schon mein erster Flug die erfolgreichste Aktion der Händler war. Unsere Laderäume sind zum Bersten voll mit Nesyn-Kristallen.«
    »Und ich weiß noch immer nicht genau, wozu diese Kristalle zu gebrauchen sind«, sagte die Pilotin. »Und wie du den Planeten Sart Pantaläus gefunden hast.«
    »Eigentlich hat ihn Peet Malinowskij gefunden«, antwortete Yulsman und tippte mit einer Kralle auf verschiedene Sensorfelder vor sich. »Vor seinem Studium flog er als Küchenhilfe auf einem Trampschiff, das mit einfachen technischen Erzeugnissen auf der Spur alter Entdecker mit armen Planeten Handel trieb. Damals boten die Eingeborenen die Nesyns als exotischen Schmuck an. Während unseres Studiums, im Universitätslaboratorium, ließ Peet einen Kristall untersuchen.«
    »Erfolgreich, denke ich?«
    »Der Studienleiter fiel förmlich aus dem Stuhl, als er erkannte, dass ein einziges Gramm dieses Nesyns eine gehörige Menge Röhren, Relais und Halbleiter ersetzen konnte – du kennst die lange Geschichte der Mikroprozessoren bis zum optischen Computer und zur Künstlichen Intelligenz.«
    »Die Nesyns können selbst noch eine KI verbessern?«, fragte Shisha Mandraer neugierig.
    »Die Erfindung wird in zwei Monaten auf Aikmon gemacht«, gab Yulsman zur Antwort. »In bestimmten Anwendungsgebieten werden TriâVisobilder schärfer, sie verbessern Empfang und Wiedergabe in Grenzsituationen und werden, da die Menge begrenzt ist, bald zu abenteuerlichen Preisen gehandelt.«
    »Die Händler werden nur Teilmengen verkaufen!«
    »Zweifellos. Wir haben noch sechs Regenmacher-Satelliten. Auf einer anderen Welt finden wir andere, ähnlich

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