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Die Intrige

Titel: Die Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Peterson Haddix
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Mutter als Geist. Glaubt ihr, damit wird die Zeit ausreichend repariert? So, dass wir wieder nach Hause können?«
    Er schämte sich, dass sich seine Stimme ausgerechnet in dem Moment überschlug, als er »nach Hause« sagte. Er würde sich nicht aufführen wie Katherine. Er würde nicht darüber nachdenken, wie viel schöner es doch wäre, in eine Zeit zurückzukehren, in der die Leute einen nicht für einen Ketzer hielten, nur weil mansich ein wenig seltsam anzog. Er würde nicht einmal darüber nachdenken, wie wunderbar es wäre, in diesem Moment einen saftigen, dicken neuzeitlichen Cheeseburger in der Hand zu halten.
    Doch als Alex sagte: »Warum sehen wir uns nicht zusammen den Definator an?«, hatte Jonas ihn im Nu aus der Tasche gezogen.

Einundzwanzig
    Sie beschlossen zu warten, bis es dunkel war, ehe sie die Krypta verließen. Das erschien ihnen sicherer, auch wenn Alex herausgefunden hatte, wie sie wieder unsichtbar werden konnten.
    Seltsamerweise war das so gut wie alles, was sie über den Definator hatten herausfinden können. Keiner von ihnen hatte es geschafft, die lange Auswahlliste wieder aufzurufen, die sie beim letzten Mal gesehen hatten. Ganz egal, wie oft sie ihn auch drückten, beklopften, rieben, umdrehten und hochwarfen oder sogar anschrien, der Definator zeigte ihnen nur eine einzige Option: UNSICHTBARKEIT? J/N .
    »Vielleicht hat er sich auf der Reise durch die Zeit einen Computervirus eingefangen?«, vermutete Alex völlig frustriert.
    »Oder er ist immer noch kaputt, weil Chip ihn hingeworfen hat«, meinte Katherine.
    »Er hat aber angezeigt, dass die Wiederherstellung abgeschlossen ist«, widersprach Chip.
    »Wenigstens funktioniert die Unsichtbarkeit«, sagteJonas, der die anderen beruhigen wollte. Er fing an, aus Spaß auf das J zu drücken, dann dorthin, wo dasN gestanden hatte, als der Definator noch sichtbar gewesen war. Dann drückte er wieder auf J. … Er konnte spüren, wie er selbst unsichtbar wurde, dann wieder sichtbar und wieder unsichtbar.
    »Hör auf damit!«, sagte Katherine. »Sonst machst du ihn kaputt!« Sie schluckte schwer. »Außerdem … wird mir schlecht von dem dauernden Hin und Her zwischen sichtbar und unsichtbar.«
    »Wirklich?«, fragte Jonas. Er unterdrückte den Impuls, noch einmal auf N zu drücken, nur um es ihr zu zeigen.
    »Die Zeitkrankheit, erinnerst du dich noch?«, fragte Katherine. Obwohl es in der düsteren Krypta nicht genau zu erkennen war, hatte Jonas das Gefühl, dass sie ihm gerade die Zunge herausgestreckt hatte. Vorwurfsvoll fuhr sie fort: »Was ist, wenn wir den Unsichtbarkeitsmodus nur begrenzte Male nutzen können? Oder wenn du die Batterien aufbrauchst, oder was immer dieses Ding antreibt, und es nicht mehr funktioniert, wenn wir es brauchen?«
    »Das blöde Ding funktioniert sowieso nicht gut«, murmelte Alex, nahm Jonas den Definator aus der Hand, hielt ihn verkehrt herum und schüttelte ihn. Dann drehte er ihn wieder um. Auf dem Display stand immer noch: UNSICHTBARKEIT? J/N .
    »Vielleicht machst du es einfach verkehrt«, sagteChip und nahm ihm den Definator weg. »Lass mich es mal versuchen.«
    Pizza, dachte Jonas. Alles wäre nur halb so schlimm, wenn wir eine große Pizza vor uns hätten. Oder eine Riesenschüssel Spaghetti. Oder Lasagne.
    Vielleicht hatte seine echte Identität irgendetwas mit Italien zu tun, weil er an nichts anderes denken konnte als an italienisches Essen?
    Alex riss Chip den Definator wieder aus der Hand.
    »O nein«, sagte er. »Du wirfst ihn ja doch bloß wieder hin.«
    »Hört auf!«, befahl Katherine. »Hört auf zu streiten! Wenn wir jemals von hier wegkommen wollen, müssen wir zusammenarbeiten.«
    »Streiten? Wer streitet denn?«, fragte Chip.
    »Dann kabbelt ihr euch eben«, sagte Katherine. »Ihr wisst schon, was ich meine.«
    »Wir sind im fünfzehnten Jahrhundert. 1483 hat man sogar bei Gekabbel Pfeil und Bogen oder riesige Speere benutzt«, erwiderte Chip schroff.
    »Oder Lanzen«, sagte Alex.
    »Schwerter«, sagte Chip.
    »Rammböcke«, sagte Alex.
    »Das macht mir die Zeit auch nicht schmackhafter«, sagte Katherine.
    Alex hörte kurz auf, den Definator zu schütteln.
    »Das Komische ist, dass ich mich daran erinnere, hier wirklich glücklich gewesen zu sein«, sagte er leise.
    »Ich auch«, stimmte Chip ihm zu. »Auf Schloss Ludlow waren immer alle sehr gut zu mir.«
    »Kein Wunder«, sagte Jonas. »Sie wussten schließlich, dass du irgendwann ihr König wirst.«
    »Nein«, entgegnete Chip

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