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Die Intrige

Titel: Die Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Peterson Haddix
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Definator haben und wir nicht?
    Und dann wirbelten er und die anderen durch die Zeit, fort aus dem fünfzehnten Jahrhundert.
    Das Letzte, was Jonas sah, ehe alles verschwand, war eine geisterhafte Marker-Streitaxt, die auf zwei geisterhafte Markerjungen hinabfuhr.

Sechsunddreißig
    Sie landeten rücklings auf hartem Gestein, über sich eine gewölbte steinerne Decke.
    Sie waren zurück in der Höhle.
    Jonas hörte Weinen und Geschrei und glaubte sekundenlang, dass sie die Schlacht mitgebracht hätten. Aber diese Schreie waren hoch und schrill wie bei der Auftaktparty vor einem Schulsportereignis: Es waren die Stimmen von Mädchen und Jungen im Teenageralter, die im Schulchor immer noch im Sopran singen könnten, wenn es sein müsste.
    Benommen setzte sich Jonas auf. Er vergewisserte sich, dass Katherine, Chip und Alex – und der Soldat mit dem Backenbart – bei ihm waren. Dann hob er den Kopf und suchte nach dem Ursprung des Geschreis. Ganz in der Nähe kauerte eine Gruppe Kinder und Jugendliche: Es waren die anderen verschollenen Kinder, die man aus der Geschichte herausgepflückt hatte. Jonas erkannte Andrea Crowell mit ihren langen Zöpfen; Ming Reynolds, auch wenn sie ihr Namensschild nicht trug; Emily Quinn, die sich beim letzten Mal sobesonnen verhalten hatte (und die auch jetzt eine der wenigen war, die nicht schrie). Und hinter ihnen Anthony Solbers und Sarah Puchini, Josh Hart und Denton Price …
    Eine stattliche schwarze Frau eilte gerade auf sie zu. Es war ihre Freundin Angela, die einzige Erwachsene aus dem einundzwanzigsten Jahrhundert, die über Zeitreisen Bescheid wusste.
    »Alles in Ordnung?«, fragte sie.
    Jonas fiel auf, dass sie nur ihn und Katherine ansah. Unerklärlicherweise steckten Chip und Alex wieder in ihren ursprünglichen Klamotten: Chip trug das Sweatshirt mit der Ohio-State-Aufschrift, Jeans und Nike-Turnschuhe; Alex seine Jeans und das Einstein- T-Shirt . Sie wirkten sauber und ordentlich, vollkommen normal.
    Jonas und Katherine dagegen trugen immer noch ihre verdreckten und ramponierten Rüstungen, die merkwürdigerweise sogar ein bisschen rostig zu sein schienen.
    »Es geht uns gut«, sagte Jonas. »Wir sehen nur furchtbar aus.«
    »Du vielleicht«, verbesserte ihn Katherine. Dann sah sie die Dreckklumpen, die ihr in den Haaren klebten, und die Lederriemen an ihrer Rüstung, die fast völlig durchgewetzt waren. »Na ja«, sagte sie. »Manchmal lässt sich ein bisschen Dreck nicht vermeiden.«
    Jonas war froh, dass wenigstens der backenbärtigeSoldat genauso schmutzig und mitgenommen aussah. Der Mann erhob sich quietschend und streckte Angela die Hand entgegen.
    »Hadley Correo, Ma’am«, sagte er. »Sehr erfreut, Sie kennenzulernen.«
    »Ganz meinerseits«, erwiderte Angela die höfliche Begrüßung. »Angela DuPre. Ich nehme an, Sie sind ein Freund von HK?«
    Jonas fehlte die Geduld für albernes Erwachsenengeplauder.
    »Wo ist HK?«, wollte er wissen. »Hat alles geklappt? Chip und Alex sind in Sicherheit, aber was ist mit der Geschichte?«
    HK kam hinter den schreienden Kindern hervor, die sich endlich ein wenig zu beruhigen schienen. Jonas war sich nicht sicher, ob er schon die ganze Zeit über da gewesen oder ebenfalls gerade erst aus einer fremden Zeit eingetroffen war.
    »Es gibt eine Redensart in unserem Metier«, sagte HK. »›Das wird die Zukunft zeigen.‹ Es wird eine Weile dauern, bis gesicherte Resultate vorliegen.«
    »Ach, komm schon«, sagte Jonas, der schon wieder gereizt war. »Ich weiß jetzt Bescheid über Zeitreisen. Wahrscheinlich bist du, bevor du hierherkamst, schon in die Zukunft geflitzt und hast jahrelang erforscht, welche historischen Konsequenzen die Veränderungen nach sich gezogen haben!«
    HK lachte gutmütig.
    »Stimmt, das hätte ich tun können«, gab er zu. »Habe ich aber nicht. Ich wollte mich erst vergewissern, dass es euch gut geht.«
    Jonas sah HK in die Augen und entschied, dass er die Wahrheit sagte. Vielleicht ging es ihm doch nicht nur um die Zeit.
    »Diese Kinder sind echte Teufelskerle«, sagte Hadley Correo und klopfte Jonas und Katherine auf den Rücken. »Sie könnten es mit einigen der besten Zeitagenten aufnehmen, mit denen ich je gearbeitet habe.«
    »Herzlichen Dank!«, sagte HK und verdrehte die Augen. »Erinnere mich daran, wenn ich mich das nächste Mal für die Verlängerung meiner Lizenz fast umbringe! Gegen dreizehnjährige Amateure habe ich ja doch keine Chance!«
    Trotz dieser Worte wirkte er nicht wirklich

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