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Die Intrige

Titel: Die Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Peterson Haddix
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Backenbart und stieß das Schwert vor, sodass Chip zurückweichen und sich auf seinen ursprünglichen Gegner konzentrieren konnte.
    Es war unmöglich, Chip auf sich aufmerksam zu machen, während er in Kämpfe verwickelt war. Jonas setzte alles auf eine Karte: Er ließ von Alex ab undsprang den Kämpfer an, der Chip attackierte. Es funktionierte besser als gedacht, und der Mann brach unter ihm zusammen.
    Chip schaut verdutzt. Offensichtlich wunderte sich sein Marker darüber, dass sein Gegner plötzlich umgefallen war, während Chip sich fragte, wie Jonas so plötzlich aus dem Nichts auftauchen konnte.
    »Jonas?«, flüsterte er.
    »Wir – müssen – sofort – hier – weg!«, schrie Jonas.
    Der Soldat unter ihm rappelte sich auf. Er konnte jeden Moment erneut losschlagen.
    »Ich bin jetzt wieder König«, sagte Chip. »Ich bekomme die Krone zurück.«
    »Das wird nicht funktionieren«, entgegnete Jonas. »Wenn du nicht verschwindest, stirbst du!«
    Chips Gesicht schien unentwegt hin und her zu wechseln, mal war er der tragische mittelalterliche König, mal der verunsicherte Teenager aus dem einundzwanzigsten Jahrhundert. Es war, als könnte er sich einfach nicht entscheiden. Dann verhärteten sich seine Züge, das Kinn wurde markanter, der Bart erschien und die ach-so-wissenden Augen. Er war der mittelalterliche König.
    »Manchmal muss man für seine Ziele kämpfen«, sagte Chip mit entschlossener Miene. »Und manchmal ist der Kampf alles, was dabei herauskommt.«
    »Willst du das wirklich?«, fragte Jonas. »Den Tod auf dem Schlachtfeld?«
    Hinter Jonas sprang der Schwertkämpfer auf und richtete die Waffe gegen Chip. Jonas duckte sich weg; Chips Schwert prallte gegen das seines Gegners.
    »Meine Krone!«, schrie Chip. »Mein Thron! Mein Ruhm!«
    Zu wütend, um sich weiter in Acht zu nehmen, richtete Jonas sich auf.
    »Du bist genau wie dein Vater zu Hause«, raunzte er. »Weißt du noch, wie selbstsüchtig er war? Und dass er immer nur an sich gedacht hat? Katherine hat dir gerade erzählt, dass sie gerne mit dir gehen würde, aber dir ist das völlig egal. Dir ist auch egal, dass wir extra für dich hergekommen sind und Kopf und Kragen riskieren, um dich zu retten. Wenn du für deinen sogenannten
Ruhm
stirbst – also für nichts und wieder nichts, weil es nämlich überhaupt nichts bringt –, wenn das passiert, wird sich Katherine wegen dir die nächsten fünfhundert Jahre die Augen ausheulen.«
    Chip erstarrte mitten im Hieb, auch wenn die Arme seines Markers nach vorn fuhren. Im letzten Moment fing der backenbärtige Soldat Chips Gegner ab, der schon zum nächsten Schlag ausgeholt hatte.
    Chip wandte sich zu Katherine um, wobei sich sein Körper fast vollständig von seinem Marker wegdrehte. Jonas sah, wie Chips Gegner im aufblitzenden Markerleuchten verblüfft blinzelte. Doch soweit er sehen konnte, schien der Mann zu glauben, dass Chip komplett verschwunden sei.
    »Wirst du wirklich fünfhundert Jahre lang weinen, wenn ich sterbe?«, fragte Chip Katherine.
    Katherine sah zu ihm auf.
    »Besser nicht«, sagte sie. »Ich würde dir lieber das Leben retten.«
    Verwundert sah Chip sich um. Erst jetzt schien er die Schlacht um sich herum richtig wahrzunehmen, das Klirren der Schwerter, das Schwirren der Pfeile und die Schreie der Männer. Angst und ehrfürchtiges Staunen kämpften in seinem Gesicht miteinander.
    »Dann lasst uns von hier verschwinden«, flüsterte er.
    »Hol Alex!«, schrie Jonas.
    Chip marschierte zu seinem Bruder zurück und Jonas überlegte, dass es gut für ihn war, ganz von seinem Marker fortzukommen. Doch dieser war ebenfalls auf dem Weg zu Alex, er rannte förmlich.
    Alex war in Gefahr: Ein Soldat ragte mit hoch erhobener Streitaxt vor ihm auf.
    »Schnapp ihn dir!«, schrie Katherine.
    Chip schlang Alex einen Arm um die Schulter und riss ihn mit sich. Sobald er sich von seinem Marker abgewandt hatte, wurde auch Alex wieder unsichtbar, genau wie Chip, Jonas und Katherine.
    Hinter ihnen leuchteten die beiden Marker in einem gespenstischen Licht. Der Soldat mit der Streitaxt hielt verwirrt inne, was auch ihn von seinem eigenen Marker löste.
    »HK!«, brüllte Jonas. »Wir sind so weit!«
    »Ich gebe euch Deckung«, sagte der Soldat mit dem Backenbart, holte etwas aus der Tasche, das aussah wie ein schlichter flacher Stein, und drückte auf einen Knopf auf der Oberseite.
    Er hat einen Definator, dachte Jonas. Er ist auf unserer Seite. Er kommt aus der Zukunft. Warum darf er einen

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