Die Intrige
der Jungenversion der DESA -Schuluniform mindestens genauso schlimm aussah, doch Ryan war nur in Dubai, um den beiden Informationen über Ethan zu liefern, und konnte nicht widerstehen, sie aufzuziehen.
»Keine Angst«, meinte er, selbst in Cargo-Shorts und einem Ralph-Lauren-Polohemd, während er die beiden kritisch betrachtete. »Ihr müsst diese albernen Dinger ja nur sechs Tage die Woche zehn oder zwölf Stunden lang tragen.«
»Von Wolle krieg ich Ausschlag«, beschwerte sich Alfie und rieb über seinen Blazer. »Und wer zwingt denn Kinder, mitten in der Wüste so etwas zu tragen?«
An einem Glastisch in der Nähe stand Amy Collins vor einem nagelneuen Sport-Outfit, während ein indischer Verkäufer mit einer merkwürdigen Perücke in den Schubladen nach einer Sporthose in Alfies GröÃe kramte.
»Der Computer sagt, dass wir sie hier haben«, sagte er, als er aus der Schublade auftauchte, »aber das hier ist nicht meine Abteilung und ich kann sie nicht finden.«
Ryan sah Alfie an.
»Wenn du keine Sporthose hast, lassen sie dich in deiner Unterhose Sport machen.«
»Ryan, wenn du nicht aufhörst, dann furze ich dir auf den Kopf, wenn wir ins Hotel zurückkommen!«, warnte Alfie.
»Ich bin schnell wie ein geölter Blitz«, behauptete Ryan, nahm Boxhaltung ein und machte ein paar schnelle Hiebe in die Luft. »Du kommst mit deinem fetten Schweinchenhintern nicht mal in meine Nähe!«
»Ich bin am Verhungern!«, beschwerte sich Ning, als sie wieder in die Umkleidekabine trat, um die Uniform gegen Jeans und ein Trägertop zu tauschen. »Können wir uns nachher etwas zu essen holen?«
Sie waren erst am Tag zuvor in Dubai angekommen, doch nur Amy schien unter dem Jetlag zu leiden.
»Ein Einkaufsbummel mit euch dreien reicht mir, um mich davon zu überzeugen, dass ich nie Kinder haben will«, meinte Amy müde, als der Verkäufer mit dem Barcode-Lesegerät über Uniformen und Sportausrüstung im Wert von mehreren Hundert Dollar strich. »Wahrscheinlich ist es am einfachsten, wenn wir im Hotel den Zimmerservice bestellen.«
»Können wir nicht schnell etwas holen?«, fragte auch Alfie. »Burger oder so etwas?«
»Da hinten gibt es etwas«, nickte Ning. »Ich glaube, wenn wir zum Auto zurückwollen, müssen wir sowieso daran vorbei.«
»Wenn ich wieder in meinem Zimmer bin, brauche ich mindestens drei Gin Tonic«, behauptete Amy.
»Ich auch«, scherzte Ryan.
Im Einkaufszentrum war es ruhig und auf der zentralen Fläche mit über hundert Tischen saÃen höchstens ein Dutzend Gäste. Die Kinder kauften sich etwas bei McDonalds, während Amy sich den stärksten Kaffee bei Starbucks holte und hoffte, dass das Koffein sie beleben würde.
Dann sah sie Ning und Alfie an. »Wenn wir ins Hotel zurückkommen, will ich nicht, dass ihr zwei die Wände hinaufgeht. Ruht euch aus, geht vielleicht schwimmen. Und dann geht ihr in eure Zimmer zurück und arbeitet. Das hier ist eure letzte Chance, noch einmal eure Aufzeichnungen zu Ethan durchzulesen. Ryan, du bleibst in der Nähe, um eventuelle Fragen zu beantworten.«
»Ich habe da so eine Idee«, verkündete Ning und biss in ihren Cheeseburger. »Ich habe versucht, Schachspielen zu lernen, aber bei dem, was Ryan mir beigebracht hat, werde ich nie in der Lage sein, bei einem Wettkampf gegen Ethan anzutreten. Ich habe mir also gedacht, dass ich ihn, wenn ich mich mit ihm anfreunden will, vielleicht bitten könnte, mir das Schachspielen beizubringen.«
Amy nickte. »Ich habe schon schlechtere Ideen gehört.«
»Das hätte dir auch einfallen können, bevor wir tagelang stinklangweilige Bücher über Schachstrategien gelesen haben«, beschwerte sich Alfie.
In diesem Augenblick erklang aus Ryans BlackBerry das Signal, dass er eine SMS bekommen hatte.
»Wer das wohl ist?«, grinste Alfie.
Die Nachricht war von Grace. Ãber Ryans Schulter hinweg las Alfie sie und begann zu lachen.
Du elendes Arschloch! Ich hasse dich! Du bist tot!
»Sie wird dir kräftig in den Hintern treten«, prophezeite Alfie.
»Um was geht es denn?«, erkundigte sich Amy.
»Grace ist so besitzergreifend«, erklärte Ryan. »Ständig schickt sie mir Nachrichten und will wissen, wohin ich gehe. Ich will eine Freundin, mit der ich ausgehen und ein bisschen Spaà haben kann, aber sie
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