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Die Intrige

Die Intrige

Titel: Die Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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herumzuwirbeln.
    Â»Ich kenne bessere Internetcafés als das hier«, beschwerte sich Natalka, an deren Hals sich Schweißperlen bildeten.
    Â»Aber hier würden Leonids Kerle auffallen«, erklärte Ethan, als er seine Facebook-Seite aufmachte. »Hier sind alle in unserem Alter.«
    Â»Ohhh, ist der süß!«, rief Natalka, als sie Ryans Profilbild in Ethans Freundeliste sah. »Ganz und gar nicht das, was ich erwartet habe.«
    Â»Was hast du denn erwartet?«, erkundigte sich Ethan.
    Â»Mehr so einen mickrigen Loser wie dich«, grinste Natalka.
    Â»Wirklich ausgesprochen nett«, fand Ethan.
    Die russische Tastatur war ungewohnt, aber bald darauf tippte Ethan eine Antwort auf mehrere Wo bist du? Geht es dir gut? -Nachrichten von Ryan.
    Ich habe einen Speicherstick aus Leonids Computer, schrieb er. Ich lade alles auf deinen FTP -Server. Vielleicht kannst du es dir ja mal ansehen, wenn du Zeit hast. Wenn nicht, mache ich es selbst, denn Sonntag reise ich ab. Ich fange am Montag an einer Schule in Dubai an. Heute will ich mir auf dem Basar noch ein paar andere USB -Sticks besorgen. Leonid arbeitet hauptsächlich an seinem Computer im Stallgebäude, deshalb will ich wissen, was da vor sich geht.
    *
    Alle Facebook-, E-Mail- und MSN -Accounts für Ryan Brasker und Ethan Kitsell wurden rund um die Uhr von einem CIA -Büro in Dallas überwacht. Als Ryans BlackBerry fiepte, rannte er kurz darauf den Gang seines schicken Hotels in Dubai entlang und hämmerte an Amys Zimmertür.
    Â»Ethan ist wieder online«, berichtete er atemlos, als ihm Amy in einem weißen Hotelbademantel die Tür aufmachte. Sie rieb sich die Augen und schien noch halb zu schlafen. »Er hat mir eine lange Nachricht geschickt und lädt Dateien aus Leonids Computer auf den FTP -Server.«
    Â»Kannst du dich einloggen und mit ihm reden?«, fragte Amy und trat beiseite, um ihn einzulassen.
    Â»Da macht uns der Zeitunterschied einen Strich durch die Rechnung«, wandte Ryan ein. »In Bischkek ist es drei Uhr nachmittags. Ethan glaubt, ich sei in Kalifornien und da ist es jetzt zwei Uhr morgens. Da ist es sehr unwahrscheinlich, dass ich online bin.«
    Nachdenklich tippte sich Amy ans Kinn.
    Â»Ruf Ted Brasker an und sag ihm, was los ist«, befahl sie dann. »Ich rufe das Informationsteam in Dallas an und stelle sicher, dass sich ein Analyst Ethans Daten ansieht, sobald er sie bekommt.«
    Â»Hoffentlich sind sie es wert, dass Ethan dafür den Hals riskiert«, meinte Ryan. »Denn ich muss mich schon fragen, ob jemand wie Leonid Aramov seine düsteren Geheimnisse einer Festplatte anvertraut …«

14
    Dubai stellte für Ethan zwar nicht die Lösung aller Probleme dar, aber die düstere Neonbeleuchtung des Kreml und die Tabakflecken an den Wänden würde er sicher nicht vermissen, und der Gedanke, ein wenig Abstand zwischen sich und Onkel Leonid zu bringen, gefiel ihm.
    Großmutter Irena hielt sich gut für jemanden, dem man zwei Jahre zuvor eine Lebenserwartung von sechs Monaten zugesagt hatte. Als Ethan ihr beengtes Schlafzimmer betrat, saß sie auf Kissen gestützt, ein Frühstückstablett neben sich, und sah CNN . Da sie ihre obere Gebissschiene nicht trug, sprach sie ein wenig undeutlich.
    Â»Sieh dir das mal an«, befahl Irena und deutete mit dem runzligen Arm auf einen Platz zwischen Wand und Nachttisch. »Ich kenne mich mit so etwas nicht aus, aber man hat mir gesagt, dass es gut ist.«
    Ethan drückte sich vorsichtig an der Wand entlang, um keine Bilder herunterzureißen. Strahlend nahm er einen hochmodernen originalverpackten Toshiba-Laptop hoch. Daneben stand eine Plastiktüte mit Zubehör: Maus, Software, eine Neopren-Schutzhülle und sogar ein Haufen der neuesten Piratenspiele vom Basar.
    Â»Toll!«, begeisterte sich Ethan.
    Â»Ist der gut?«, fragte Irena.
    Ethan nickte. »Richtig gut.«
    Â»Ich lasse dich in Dubai zur Schule gehen und gebe dir einen Computer, weil du das Recht hast, dein eigenes Leben zu leben«, erklärte Irena. »Aber du musst vernünftig mit dem umgehen, was du hier erfahren hast, und darfst niemanden kontaktieren, den du in den Vereinigten Staaten gekannt hast.«
    Â»Natürlich, Großmutter.«
    Â»Ich weiß, dass du nicht das Gefühl hast, einer von uns zu sein«, meinte Irena, »aber vergiss nie, dass du ein Aramov bist.«
    Wieder nickte Ethan.
    Â»Und? Habe ich

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