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Die Invasion - 5

Titel: Die Invasion - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Merlin. Caylebs Mundwinkel zuckten, und die Ernsthaftigkeit in seinem Blick war einen Moment lang vor Belustigung wie fortgeblasen. Merlin schüttelte den Kopf. »Euer Vater hat verstanden, dass das Ziel in einem Krieg nicht ist, herauszufinden, wer am fairsten kämpfen kann. Vergesst nicht, er war einer der ehrenhaftesten Menschen, die ich jemals kennen lernen durfte. Aber er wusste ganz genau, dass die größte Verantwortung eines Kommandeurs die Verantwortung seinen eigenen Truppen gegenüber ist. Er muss so viele seiner Männer wie nur möglich überleben lassen, und er muss sein Bestes tun, um sicher zu gehen, dass die, die trotzdem den Tod finden, ihr Leben für etwas Sinnvolles hingegeben haben. Man darf von seinen Männern nicht erwarten, dass sie im Namen der Ehre irgendwelche törichten Risiken eingehen. Es bedeutet, jeden Vorteil auszunutzen, den man finden, kaufen, stehlen oder sich sonst irgendwie verschaffen kann, und ihn dazu zu nutzen, das Leben der eigenen Leute zu retten. Das hat jemand anderes in diesem Krieg, in dem Churchill so wichtig war, sehr treffend ausgedrückt: ›Es ist nicht das Ziel des Krieges, für dein Land zu sterben, sondern den anderen Bastard für seins sterben zu lassen.‹«
    »Das ist aber keine sehr ritterliche Vorstellung vom Krieg«, bemerkte Cayleb.
    »Zumindest in dieser Hinsicht bin ich auch nicht sonderlich ritterlich«, gab Merlin zurück. »Und Gleiches gilt für jeden König - oder Kaiser -, der die Treue seines Volkes auch verdient.«
    »Dann ist es wahrscheinlich gut, dass ich von Natur aus so ein hinterlistiger Bursche bin. Ich möchte Euch schließlich nur ungern enttäuschen oder Euch dazu bewegen, Euch jemand anderen zu suchen, der hinreichend hinterhältig, verschlagen, gerissen und skrupellos ist, um für Eure ruchlosen Ziele nutzbar zu sein.«
    »Oh, darum würde ich mir keine Sorgen machen«, versetzte Merlin und grinste übers ganze Gesicht. »Angesichts Eurer kurzen Erklärung darüber, was Ihr für Großherzog Zebediah vorbereitet habt, denke ich nicht, ich könnte überhaupt jemanden finden, der noch hinterhältiger, verschlagener, gerissener und skrupelloser wäre als Ihr!«
    »Oh, na vielen Dank!« Cayleb grinste. Dann aber nahm er sich sichtlich zusammen. »Und nachdem das jetzt geklärt ist, sollten wir einen Signalgast hierherschaffen, damit ich Clareyk meine ›Ich habe da ein ganz mieses Gefühl‹-Nachricht übermitteln kann.«

.IX.
 
In der Nähe von Haryl's Crossing,
Baronie Dairwyn, Corisande-Bund
 
    Nachdenklich betrachtete Brigadier Kynt Clareyk die Depesche in seiner Hand. Dann schaute er auf die Karte, die ausgebreitet vor ihm lag. Trotz des weltumspannenden Atlas des Erzengels Hastings war die Karte, mit der Clareyk hier arbeiten musste, deutlich weniger detailliert, als ihm das lieb war. Hauptsächlich lag das natürlich an dem Maßstab, mit dem er sich hier abgeben musste. Die Tatsache jedoch, dass die Original-Karten des Erzengels achthundert Jahre veraltet waren und seitdem die Aufgabe, sie auf dem neuesten Stand zu halten, einfachen Sterblichen zugefallen war, erwies sich nicht gerade als hilfreich. Als ganz und gar nicht hilfreich sogar.
    Clareyks äußerst knapp bemessene Kavallerie, seine Aufklärer-Schützen-Gruppen und die zugehörigen Pioniere hatten zwar einiges an kartographischen Details hinzufügen können. Bedauerlicherweise beschränkten sich diese Details hauptsächlich auf Orte, die sie bereits aufgesucht hatten.
    »Was sagt Ihnen das?«, erkundigte sich Mahrys Haimyn leise.
    »Was mir das sagt?«, wiederholte Clareyk und blickte seinen Brigadier-Kameraden an. Haimyn schaute ihm einen Moment lang in die Augen. Dann gestattete er sich ein kleines Lächeln.
    »Jetzt schauen Sie mich doch nicht so unschuldig an!«, sagte er. »Wir beide, Sie und ich, arbeiten doch schon seit fast einem Jahr unmittelbar mit Seiner Majestät und Seijin Merlin zusammen. Haben Sie wirklich gedacht, ich würde nicht herausfinden, dass dieses kleine Schreiben Seiner Majestät Ihnen mehr verrät als nur die Worte, die er tatsächlich aufgeschrieben hat?«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden.« Clareyks unschuldiger Tonfall klang nicht sonderlich überzeugend. Andererseits war es so ja auch gar nicht gedacht gewesen.
    »Natürlich nicht. So, und jetzt wiederhole ich meine Frage noch einmal: Was sagt Ihnen das?«
    »Ich glaube«, sagte Clareyk sehr langsam und ernst, »dass wir geradewegs in Scheiße reinmarschieren.«
    »Komisch. Genau

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