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Die Invasion - 5

Titel: Die Invasion - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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um die Invasoren aufzuhalten, sämtliche von Caylebs Strategen überrascht. Zuerst hatte die Landung in Dairwyn alle Planungen über den Haufen geworfen, und dann war das Hauptaufgebot der beiden Armeen auch noch viel schneller aufeinandergetroffen als gedacht. Schon deshalb hatte keiner von Caylebs Strategen darauf zu hoffen gewagt, derart rasch könnte eine wichtige Schlacht zu Charis Gunsten entschieden werden. Entscheidend war die Schlacht bei Haryl's Crossing allerdings kaum gewesen, wenn man so ehrlich war und die Verluste auf Gahrvais Seite betrachtete. Die waren nämlich gemessen an der Gesamttruppenstärke der Corisandianer nicht sonderlich hoch gewesen. Setzte man allerdings seine Verluste nur mit der Truppenstärke ins Verhältnis, die ihm vor Haryl's Crossing tatsächlich zur Verfügung gestanden hatte, und verglich nur die relative Leistungsfähigkeit beider Armeen miteinander, war es eben doch eine Entscheidungsschlacht gewesen. Gahrvai hatte aus seiner Niederlage deutlich rascher die richtigen Schlüsse gezogen, als Cayleb lieb sein konnte.
    Dass der corisandianische Befehlshaber sich dafür entschieden hatte, sich so rasch wie möglich zum Talbor-Pass zurückzuziehen, machte es ausgeschlossen, ein zweites, größeres Haryl's Crossing herbeizuführen. Der Corisandianer wusste jetzt, wozu charisianische Gewehre und Artillerie imstande waren. Auch wenn Merlins Fernsonden bestätigten, dass Sir Koryns Vater daran arbeitete, ihm eine behelfsmäßig aufgestellte Gewehrschützen-Spezialeinheit zur Seite zu stellen, war der General doch nicht bereit, sich einem Kampf ganz nach Caylebs Bedingungen zu stellen, solange sich das irgendwie vermeiden ließ. Nach Haryl's Crossing also hatte Cayleb feststellen müssen, dass er deutlich schneller als erwartet bereits die gesamte Baronie Dairwyn eingenommen hatte, den südlichen Teil der Grafschaft Coris und einen beachtlichen Teil der östlicheren Regionen der Grafschaft Mahrak. Danach war aber die Corisandian Army im Ganzen deutlich weniger angeschlagen als gewünscht.
    Es war auch nicht gerade hilfreich, dass die Orkansaison tatsächlich so heftig zu werden drohte, wie Merlin das Cayleb unter Berufung auf seine ›Wettersatelliten‹ (was auch immer das nun wieder sein mochte!) bereits berichtet hatte.
    Im Osten grollte der Donner, als wolle das Wetter Cayleb genau das noch einmal ins Gedächtnis zurückrufen, und der junge Kaiser verzog gequält das Gesicht. Die Orkansaison war schon in Charis schlimm genug. Charis aber erlebte nur selten derart heftige Stürme, wie sie über Corisande hinwegrasen konnten. Bislang hatte Cayleb immer angenommen, das liege an der Silbererz-Insel, die Charis vorgelagert war und selbst immer wieder von Orkanen heimgesucht wurde. Laut Merlin hatten jedoch die Meeresströmungen damit mindestens genauso viel zu tun. Es blieb dabei: Die Stürme, die vom Großen Westozean her aufzogen und über Corisande herfielen, waren sogar noch heftiger als die, mit denen sich die Charisianer in ihrer Heimat herumschlagen mussten.
    Während Cayleb dem Donnergrollen in der Ferne lauschte, war er gleich aus mehreren Gründen froh darüber, einen Großteil seiner Frachter nach Zebediah und Chisholm zurückbeordert zu haben. Jetzt ging es im Hafenbecken von Dairos längst nicht mehr so beengt zu, und Cayleb wusste seine für seine Invasionsstrategie entscheidenden Transporter vor dem drohenden schlechten Wetter so gut es ging in Sicherheit gebracht. Zumindest Chisholm lag weit genug im Norden, um von den Orkanen kaum noch berührt zu werden. Zebediah dagegen lag noch mitten in der Orkanregion und damit im Gefahrengebiet. Allerdings dürfte die Anwesenheit einer beachtlichen Menge charisianischer Transporter in der Hannah Bay - ganz zu schweigen von den Galeeren und Galeonen, die ihnen als Geleitschiffe dienten - eine nachdrückliche Mahnung für Großherzog Zebediah sein, es sei eine äußerst dumme Idee, etwa plötzlich ... abenteuerlustig werden zu wollen.
    Zebediah in Zaum zu halten war sicher nützlich. Schiffe in Chisholm zu haben, war noch weitaus wichtiger. Viele charisianische Schiffe und damit viele charisianische Seeleute mit locker sitzendem charisianischen Geld würden in Chisholm dafür sorgen, dass sich mehr und mehr Chisholmianer an den Gedanken gewöhnten, Teil eines neuen, größeren Charisianischen Kaiserreichs zu sein. Selbst viele der Chisholmianer, die noch Vorbehalte gegen die neue politische Ordnung gehegt hatten, schienen sich

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