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Die Invasion - 5

Titel: Die Invasion - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Problem?« Clyntahn wirkte beinahe schon höhnisch.
    »Das Problem, dass die Charisianer zwar vielleicht keinen Beweis für die Echtheit der Dokumente haben, die sie an sich bringen konnten - aber sie haben immerhin die Dokumente selbst, nicht wahr? Glauben Sie mir, wenn die Charisianer diese Dokumente verbreiten, dann wird es genügend Leute geben - vor allem Leute, die überall auf dem Planeten auf irgendwelchen Thronen sitzen -, die sofort die Wahrheit erkennen, wenn sie damit konfrontiert werden. Zu meinem Amt gehört die Diplomatie von Mutter Kirche, Zhaspahr. Glauben Sie mir, ich weiß, was all diesen mächtigen Herrschern durch den Kopf gehen wird, und das wird uns überhaupt nicht gefallen. Weil, Zhaspahr, sie auch die Wahrheit darüber begreifen werden, was mit Ferayd geschehen ist, nachdem König Zhames genau das getan hat, was zu tun wir ihn geheißen haben. Sie werden die Hinrichtung der Schueleriten für gänzlich berechtigt halten, was auch immer wir sagen oder was auch immer diese hohen Herren öffentlich verkünden werden.«
    »Na und?«
    »Na und? Wie viele Greyghor Stohnars wollen Sie noch erschaffen, Zhaspahr?«
    Trynair hatte diese Frage in sehr scharfem Tonfall gestellt, und Clyntahn hielt abrupt inne. Greyghor Stohnar, der Reichsverweser der Republik Siddarmark, und seine Vorgänger waren schon seit Jahren der schlimmste Albtraum der ›Vierer-Gruppe‹ und deren unmittelbaren Vorgänger gewesen. Zhaspahr Clyntahn zweifelte keinen Moment daran, dass Stohnar in seinem Land voller Freude die Kirche des Verheißenen stürzen würde, wenn er auch nur einen einzigen Moment lang glaubte, er könne diesen Versuch unternehmen und das auch überleben. Trynair hingegen hatte sich nie mit Clyntahns Vermutung anfreunden können, Stohnar suche aktiv nach einem Vorwand, mit Mutter Kirche zu brechen. Er fürchtete lediglich, dass sich eines Tages irgendein Disput, irgendeine Meinungsverschiedenheit zwischen Siddarmark und der Kirche zu einer offenen Konfrontation auswachsen würde, ob die eine oder andere Seite das nun wollte oder nicht. Doch in gewisser Weise verlieh dieser Unterschied zwischen Clyntahns Ansicht über Stohnar und Trynairs eigener eben dieser Frage nur noch mehr Gewicht.
    »Was meine Sie damit?«, fragte Clyntahn nach kurzem Schweigen, und Trynair gestattete sich ein sardonisches Lächeln.
    Mach dir ruhig etwas vor, wenn du unbedingt möchtest, Zhaspahr, dachte er, aber erwarte von mir nicht, es ebenso zu halten! Du weißt ganz genau, was ich meine!
    Natürlich konnte er das unmöglich laut aussprechen.
    »Was ich damit meine«, sagte er stattdessen, »ist, dass wir bereits miterlebt haben, wie Nahrmahn die Seite gewechselt hat. Und Sharleyan hat Cayleb auch noch geheiratet. Allen Berichten zufolge, die mir bislang vorliegen, sieht es ganz danach aus, als werde Herzog Zebediah Nahrmahns Beispiel folgen - selbst Hektor wäre dazu bereit, wenn er ernstlich glauben würde, Cayleb könne sich mit irgendetwas anderem zufriedengeben als damit, seinen, Hektors, Kopf auf einem Silbertablett serviert zu bekommen. Im Augenblick schaut sich jeder Fürst, jeder Prinz und jeder König dieser Welt an, was in Ferayd geschehen ist. Und ein jeder begreift das Gleiche: Wäre er an Caylebs Stelle gewesen, hätte er in genau der gleichen Art und Weise gehandelt.«
    »Von wegen!«
    »Ich habe gesagt, jeder begreift, dass er an Caylebs Stelle in der gleichen Art und Weise gehandelt hätte«, betonte Trynair. »Auch wenn ich, um der Wahrheit die Ehre zu geben, vielleicht hätte sagen sollen, dass sie in genau der gleichen Art und Weise gehandelt hätten, wenn sie den Mut dazu aufbringen könnten. Aber das Wichtigste hier ist etwas anderes: Wenn man sich anschaut, wie Charis präsentieren wird, was geschehen ist, haben wir wirklich keinerlei Handhabe. Nein«, hob er die Stimme und fuhr heftig mit dem Zeigefinger durch die Luft, als Clyntahn dazu ansetzte, ihn zu unterbrechen. »Nein, haben wir nicht! Vor allem nicht, nachdem wir der ganzen Welt bereits erklärt haben, was Sie dem Rest von uns dargelegt haben - die Charisianer hätten als Erste geschossen. Naja, jetzt haben sie den Beweis vor Augen, dass die Charisianer das nicht getan haben, Zhaspahr. Darüber werden sie alle nachdenken, wenn die Kirche jetzt plötzlich zu einem Heiligen Krieg aufruft und sie auffordert, zu den Waffen zu greifen. Zhaspahr, Sie haben doch selbst gesehen, was passiert ist, als Chisholm gezwungen war, sich auf einen Kampf einzulassen,

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