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Die Invasion - 5

Titel: Die Invasion - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ziehen, es gehe hier um die Tat einiger Eingeweihter. Vielleicht werden sie sogar bestreiten, wir seien überhaupt charisianischen Piraten begegnet.
    Es ärgerte Lizardherd, dass es in Wirklichkeit nicht so war: Es ging hier nicht darum, dass einige Eingeweihte versucht hatten, das Geld an sich zu bringen. Wenn man ihn schon verdächtigte, sich mit dem Geld der Kirche aus dem Staub gemacht zu haben, dann hätte er es vorgezogen, wenigstens auch wirklich schuldig zu sein.
    Naja, nun hieß es abwarten. Glücklicherweise hatte er keine engere Familie, die seine Rückkehr erwartete, und die meisten seiner Matrosen waren unverheiratet. Für Hairaym galt das Gleiche. Er konnte sich ja immer noch erkundigen, ob die Charisianer vielleicht daran interessiert wären, eine leicht gebrauchte desnairianische Galeone zu erwerben. Vielleicht wären sie ja sogar bereit, sich mit nur einem Teil der Fracht an Bord der Wind Hoof zufrieden zu geben, sodass die Besatzung besagter Galeone ein neues Leben anfangen könnte - unter anderen Namen und weit, weit vom Desnairianischen Reich entfernt.
    Vielleicht könnten wir sie auch dazu bewegen, uns in die Rettungsboote zu lassen, sodass sie ein paar Breitseiten auf das Schiff abfeuern können - wollen wir hoffen, dass diese Breitseiten das Schiff nicht gleich sinken lassen. Dann könnte jeder, der das möchte, wieder zurück an Bord gehen und versuchen, sie nach Hause zurückzusteuern, während diejenigen von uns, die lieber noch etwas mehr von der Welt sehen würden, sich den Charisianern anschließen. Das sollte genug Meldungen über ›Seebestattungen‹ erzeugen, um sämtliche Kritiker davon abzuhalten, allzu viel über die Treffgenauigkeit der Charisianer zu spekulieren, die wirklich ausschließlich Gardisten getroffen haben.
    Er zuckte mit den Schultern. Es gab nur eine einzige Methode herauszufinden, auf was man sich vielleicht würde einigen können. Lizardherd hob das lederne Sprachrohr.
    »Ahoi da drüben!«, bellte er über das wogende Meer hinüber. »Wir sind bereit, ein Beiboot in Empfang zu nehmen!«

.III.
 
Königlicher Palast, Manchyr,
Corisande-Bund
 
    Noch spät am Abend brannten Lampen im kleinen Ratszimmer, als Prinz Hektor durch die Tür trat, gefolgt von zwei seiner Leibwächter. Wie stets war Hektor makellos gekleidet, und doch ließ irgendetwas an seinem Auftreten vermuten, er habe sich dieses Mal ein wenig hastiger angezogen als sonst. Vielleicht lag es auch nur daran, dass die Männer, die ihn im Zimmer bereits erwarteten, wussten, dass dem tatsächlich so war.
    Mit raschen, entschlossenen Schritten trat Hektor an das Kopfende des Konferenztisches und ließ sich in den für ihn bereitstehenden Sessel sinken. Dann schaute er sich mit hartem, grimmigem Blick am Tisch um.
    Graf Anvil Rock, Admiral Tartarian, Graf Coris und Pater Mahrak Hahlmyn, einer der wichtigsten Berater von Bischof-Vollstrecker Thomys, hatten bereits ihre Plätze am Tisch eingenommen. Vielleicht wurde der Blick des Prinzen noch ein wenig härter, als er Hahlmyn streifte. Doch wenn dem tatsächlich so war, so nahm er sich zusammen und nickte dem Oberpriester respektvoll zu.
    »Ich bedauere, Sie derart kurzfristig hierherrufen zu müssen, Pater«, sagte er.
    »Macht Euch darum keine Sorgen, Euer Hoheit!«, erwiderte Hahlmyn, und Miene und Tonfall waren gleichermaßen ernsthaft. »Shan-weis Machenschaften dulden keinerlei Aufschub, und die Heilige Schrift lehrt uns, dass uns das Wissen darum nur allzu oft zu ungeziemender Zeit erreicht. Ich bedaure nur, dass der Bischof-Vollstrecker und Pater Aidryn beide heute Abend nicht in der Stadt weilen. Natürlich habe ich sie beide mit Hilfe von Brief-Wyvern über Eure Nachricht in Kenntnis gesetzt. Und der Bischof-Vollstrecker hat mich, ebenfalls mit Hilfe einer Wyvern, darum gebeten, Euch zu versichern, Pater Aidryn und er würden schon bei Tagesanbruch die Rückreise antreten. Für die Zwischenzeit wurde ich angewiesen, Euch jegliche Unterstützung zukommen zu lassen, die Mutter Kirche anzubieten vermag.«
    »Ich danke Ihnen, Pater.« Kurz lächelte Hektor ihn an, dann holte er tief Luft. »Das Erste, so denke ich, was Mutter Kirche heute Abend für uns tun kann, das wäre, Gott und die Erzengel darum zu bitten, uns beizustehen.«
    »Selbstverständlich, Euer Hoheit.« Hahlmyn schlug das Zeichen von Langhornes Zepter, dann senkte er den Kopf. »O Gott, wir bitten Dich im Namen Deiner heiligen Erzengel, uns in dieser Stunde der Prüfung Deine Stärke zu

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