Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Invasoren von Ganymed

Die Invasoren von Ganymed

Titel: Die Invasoren von Ganymed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick , Ray Nelson
Vom Netzwerk:
Weißen, selbst über einige Ganymedianer, die den niederen Kasten angehörten.
     Es wäre unmöglich gewesen, Percy etwas anzubieten, was seinen eigenen Ambitionen nähergekommen wäre.
     »Sie scheinen zu verstehen«, sagte Mekkis erwartungsvoll. »Wie entscheiden Sie sich? Sie müssen die Sache natürlich nicht überhasten; Sie können es tagelang überdenken. Sogar wochenlang. Mir fehlt es nicht an Zeit und Geduld. Aber während Sie zögern, werden wir unsere Aktionen gegen Ihre Leute in den Bergen selbstverständlich weiter fortsetzen müssen. Jeder Tag, den Sie noch zögern, wird den unvermeidbaren Verlust von Menschenleben bedeuten und…«
    Percy X sprang ohne jede Vorwarnung.
    Mekkis warf sich zur Seite, versuchte zu entkommen, aber es nützte ihm nichts; der große schwarze Terraner landete mit seinem vollen Gewicht auf ihm und schlug ihn fast bewußtlos; dann spürte Mekkis, wie sich kräftige Finger um seine Luftröhre schlossen und zudrückten, das Leben aus ihm herauspreßten. Einen Augenblick, bevor er das Bewußtsein verlor, stürzten sich die Creechs als heulende, schreiende Horde auf den Rücken des Erdenmannes und zogen ihn weg.
     »Tötet ihn! Tötet ihn!« schrien die Creechs hysterisch, doch Mekkis konnte noch keuchend hervorbringen: »Nein, haltet ihn nur nieder. Es ist schon in Ordnung. Er ist nur ein bißchen übereifrig, das ist alles.« Obwohl er durch den Kampf ziemlich mitgenommen war, vermochte Mekkis seine Haltung zu bewahren und schlüpfte in seine Nische hinter dem Tisch zurück.
     »Ich bedaure, daß ich das tun muß«, sagte Mekkis zu Percy mit nur geringfügig bebender Stimme, »aber ich fürchte, daß Sie eine kleine Psychotherapie benötigen, um diese Tendenzen zu Gewaltausbrüchen abzubauen, bevor wir unser Gespräch fortsetzen können. Es wird Sie jedoch sicher freuen zu hören, daß ein Mann Sie behandeln wird, der von vielen Terranern und Ganymedianern gleichermaßen als der größte Analytiker unserer Zeit angesehen wird, Dr. Rudolph Balkani.«
     Percy X gab sein Störmuster nur für den Bruchteil einer Sekunde auf; Mekkis fing etwas von der Furcht auf, die den Neeg-Part ergriffen hatte.
      Was für eine angenehme Überraschung, dachte Mekkis zufrieden. Ich dachte schon, dieser Mensch fürchtet sich vor nichts.
     In Paul Rivers heruntergekommenem Hotelzimmer herrschte unterdrückte Stille, als Dr. Newkom den Telepathieverstärker vorsichtig und ganz langsam von Pauls Kopf nahm. »Bist du zu Percy X durchgekommen?« fragte Newkom.
    »Ja.« Paul Rivers nickte. »Aber nur, um zuzuhören; ich habe nicht versucht, Verbindung mit ihm aufzunehmen. Es hat da eben ziemlich viel Aufregung gegeben – Creechs haben ihn zu den Gany-Militärs gebracht. Joan Hiashi haben sie ebenfalls. Sie wurde bereits in Balkanis Wük-Schule gebracht, und mit Percy haben sie das gleiche vor.«
     »Das ist schlecht«, sagte Newkom. »Wir hätten wohl schon früher versuchen sollen, zu ihm durchzukommen.«
     »Dein Spielzeug hat noch immer einen zu geringen Wirkungskreis«, sagte Paul. »Ich weiß nicht, warum ich erwartet habe, daß es schon auf den ersten Anhieb klappt.« Und jetzt haben wir den Salat, dachte er. Wenn jemand den Willen eines Mannes brechen kann, dann ist es Balkani. Rudolph Balkani hängt einer Schule der Psychotherapie an, die ich nicht mit einer zehn Kilometer langen Stange zu berühren wage, aber ich muß zugeben, daß er Resultate erzielt. Es ist immer einfacher und eindrucksvoller, etwas niederzureißen, als etwas aufzubauen oder aufrechtzuerhalten. Ein menschliches Wesen braucht lange, um zu wachsen und zu reifen, aber es kann in einem einzigen Augenblick verletzt und zerstört werden.
      Und, dachte er, ein Wük-Percy ist noch schlimmer als ein gehäuteter. Wenn sich selbst der ersehnte Retter kaufen läßt…
     »Man kann nicht immer gewinnen«, sagte Newkom, schaltete die Energiezufuhr des Verstärkers aus und machte sich bereit zum Gehen.
    »Ich habe noch nicht völlig aufgegeben«, sagte Paul.
    »Aber sie haben Percy.« – »Willst du mich nach Norwegen begleiten?« fragte Paul. Ohne eine Antwort abzuwarten, suchte er seine Sachen zusammen und verstaute sie in seinem Koffer.

    VII

     Joan Hiashi konnte kaum sehen, wohin sie ging, seit sie in die dunkle Halle getreten war. Das grelle Licht der Sonne flimmerte noch immer in ihren Augen.
     »Hier entlang, Miss Hiashi«, sagte die Wache und öffnete eine Tür. Der Raum, in den sie durch diese Tür gelangte, erschien

Weitere Kostenlose Bücher