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Die Invasoren von Ganymed

Die Invasoren von Ganymed

Titel: Die Invasoren von Ganymed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick , Ray Nelson
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ebenso betroffen wird wie…«
     »Die grundlegende Qualität einer Waffe«, führte Balkani weiter aus, »besteht nicht darin, daß sie zerstört, sondern daß sie der Verteidigung ihres Besitzers dienlich ist. Bei dieser Apparatur wird der Benutzer ebenso desorientiert wie derjenige, gegen den sie eingesetzt wird. Sie funktioniert durch den Schnittpunkt, durch den alle Bewußtseinseinheiten in einem gegebenen Synchronizitätsfeld zusammenlaufen; daher würde sie vermutlich alle lebenden Wesen auf diesem Planeten erwischen, vermutlich auch all jene auf dem Ganymed, da sie telepathische Vertreter hier haben.«
     »Die Neegs werden sich vielleicht um den selbstmörderischen Aspekt dieser Höllenwaffe nicht kümmern«, sagte Ringdahl.
     Balkani nahm lächelnd eine weitere Tablette aus seiner geschmackvoll verzierten Pillendose.
    Hier oben war der Schnee noch nicht geschmolzen.
    Die Berghänge lagen im Dunst. Abend.
     Diese Stille. Das Zirpen der Grillen versank im Felsen. Auf einem kahlen Ast hockte eine Krähe und äugte auf den Boden hinab, der von hohem Gras und Gestrüpp überwuchert war. Der Wind zerzauste ihre Federn, aber sie blieb dennoch sitzen und beobachtete, während sich allmählich die Dämmerung herabsenkte.
     Im Gras floß etwas dahin, was in der Dunkelheit schwarz aussah. Es floß langsam, wurde von der Erde aufgesogen. Es war Blut.
    Da lag ein toter Mann, halb im Gestrüpp verborgen, wartete darauf, am nächsten Morgen gefunden zu werden. Es war ein kleiner und dünner Neger, und er lag mit ausgebreiteten Armen, das Gesicht nach unten, nackt.
     Auf seinem Rücken stand, eingeschnitten mit Laserstrahlen, eingeschnitten in verkrustetes Fleisch und trockenes Blut, eine Botschaft an Gus:
    WIR BRAUCHEN DICH NICHT, WEISSER MANN

    XI

     »Neeg-Parts bewegen sich weiter durch den Pinienwald, Netzlinien 27-39«, sagte der Beobachtungsturm mechanisch. »Etwa sieben von ihnen. Bestätigung, sieben.«
     Gus, der in dem vorausfliegenden Ionoschweber einer Staffel von zehn Ionoschweber-Bombern flog, sagte in sein Mikrofon: »Niedrig halten, aber so, daß wir vom Zielgebiet aus nicht gesehen werden können.«
    Die anderen Schweber reagierten mit knappen Bestätigungen.
      Sie scheinen ziemlich achtlos zu werden, jetzt, da Percy X nicht mehr da ist, um auf sie aufzupassen, dachte Gus. Sie wagten es doch tatsächlich, bei hellem Tageslicht herauszukommen. Das war doch wirklich einfältig. »Kreist sie ein«, sagte GUS in das Mikrofon. »Löst die Formation auf und sagt mir Bescheid, wenn ihr in Position seid. Darauf achten, daß ihr in Höhe der Baumwipfel bleibt. Und immer in Deckung fliegen, daß sie euch nicht ausmachen können.« Schließlich, fügte er in Gedanken hinzu, haben sie diese Waffen.
      Die zehn Bomber-Aufklärer lösten sich voneinander und schlugen verschiedene Richtungen ein. Gus ließ seinen Schweber hinter einem Gebirgskamm schweben, auf dessen entgegengesetzter Seite die Neeg-Parts geortet worden waren. Da die Überraschung auf meiner Seite liegt, sagte Gus zu sich selbst, werde ich leichte Beute machen und es diesen Kerlen heimzah len, was sie Little Joe angetan haben.
    Das Pfeifen der das Fahrzeug tragenden Abluft durch die Ionengitter hindurch war so schwach, daß Gus die Rufe der Vögel im Wald um ihn herum und direkt unter ihm hören konnte. Er hoffte, daß die Neegs über keine modernen Detektoren verfügten, mit denen dieses schwache Pfeifen aufgefangen und von den üblichen Windgeräuschen eines Bergnachmittags getrennt werden konnte. Es schien ihm wenig wahrscheinlich zu sein.
     Der Schweber hielt seine Position automatisch, und Gus brauchte nichts weiter zu tun als sich zurückzulehnen und von der Sonne bescheinen zu lassen, während er rauchte und sich seinen Tagträumereien hingab. Auf die eine oder andere Weise, sagte er zu sich selbst, wird Gus Swenesgard an die Spitze gelangen. Und ich meine die Spitze. Wenn es ihm gelang, die Neeg-Parts auszulöschen, was die Ganys selbst nicht geschafft hatten… das allein würde ihn schon zum wahrscheinlichsten Kandidaten für die höchste Position in dieser Zone machen – oder vielleicht sogar für etwas noch Höheres. Warum sollte er nicht der oberste Wük des nordamerikanischen Kontinents werden?
     Er begann in Gedanken die Ansprache zu formulieren, die er an Mekkis richten würde, wenn die Neegs endgültig befriedet waren. Ich bin ein Mann des Volkes, sagte Gus zu seiner imaginären Gany-Zuhörerschaft. Der kleine Mann wird

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