Die irische Heilerin
dieser Mann hätte ihr geholfen, ihn herzubringen.
„MacEgan“,sagte Riordan, als er ihn erkannte. Auch wenn seine Worte wie eine höfliche Begrüßung klangen, wusste Connor, dass Riordan ihm keine freundschaftlichen Gefühle entgegenbrachte. Als Jungen waren sie miteinander aufgewachsen, und Riordan hatte sich als nur zu eifriger Beschützer seiner Schwester Lianna erwiesen. Er hatte Connor nie gemocht und auch nie einen Hehl aus seiner Abneigung gemacht. „Wo ist Eileen?“
„Sie ist nicht hier“, sagte Connor, der den Besuch nicht unnötig verlängern wollte. Er versteckte seine bandagierten Hände hinter seinem Rücken und begegnete Riordans Blick, ohne ihm auszuweichen.
„Ich wollte sie darüber informieren, dass deine Brüder gesichtet wurden. Innerhalb der nächsten Stunde sollten sie wohl hier sein.“ Das schmale Lächeln auf Riordans Gesicht verriet, dass ihm diese Tatsache gefiel.
Connor zeigte keinerlei Reaktion auf diese Neuigkeiten. Stattdessen machte er einen Schritt nach vorn und forderte Riordan offen heraus. „Ich habe nicht vor, mit ihnen zurückzukehren“, sagte er. „Ich werde bleiben, bis meine Hände geheilt sind.“
„Eileen will dich hier nicht haben.“
„Wir haben eine Abmachung. Diese Angelegenheit geht dich nichts an.“
Riordan ballte die Fäuste, und Connor richtete seine Augen weiterhin fest und ohne Angst auf sein Gegenüber. Er traute ihm nicht. Die Grenzen ihrer Gegnerschaft waren gezogen worden.
„Du warst schon immer arrogant, Connor. Ich habe ihr die Ehe angetragen. Als ihr zukünftiger Ehemann und Versorger verlange ich, dass du gehst.“
„Hat sie deine Werbung angenommen?“
„Es ist noch zu früh.“
Connor verbarg seine Befriedigung. Eileen verdiente etwas Besseres als einen Hitzkopf wie Riordan. „Wenn du meinst.“
Die Eifersucht des Mannes wurde greifbarer. „Halte dich fern von Eileen.“
Verletzt oder nicht, Connor hatte nicht vor, sich von Riordan einschüchtern zu lassen. Er wich nicht zurück und begegnete der offenen Drohung mit einem ruhigen Gesichtsausdruck. Riordan konnte sein Temperament kaum noch unter Kontrolle halten, er war regelrecht auf Konfrontation aus.
Bevor es zu weiteren Wortgefechten kam, betrat Eileen den Raum. Der Korb, den sie trug, quoll über mit frischem Klee und Lavendel.
Sie wandte sich an Riordan. „Was ist geschehen?“
„Nichts“, antwortete Riordan. „Ich bin nur gekommen, um Connor mitzuteilen, dass seine Brüder bald hier sein werden.“ Er schien sich augenblicklich gefangen zu haben und sehr zufrieden mit sich selbst zu sein.
Connor war nicht glücklich über die Nachricht. Seine Brüder davon zu überzeugen, ihn hier zurückzulassen, würde nicht einfach werden. Er sah zu Eileen hinüber, aber sie wich seinem Blick aus.
Seine Brüder würden viel zu seinen Verletzungen zu sagen haben, und er bezweifelte, dass sie seine Gründe, warum er an diesem Ort bleiben wollte, verstehen würden.
„Ich muss mit den Vorbereitungen fürs Essen beginnen“, sagte Eileen. „Danke, dass du mir von den MacEgans berichtet hast, Riordan.“
Er nahm nun ihre Hand und drückte sie. „Es ist mir immer eine Freude, dich zu sehen, Eileen.“
Connor entging die Art, wie Riordans Augen über Eileen glitten, keineswegs. Er sah sie an wie ein Mann, der seinen Besitz sichern wollte, obwohl er ihn noch gar nicht sein Eigen nennen durfte. Er nahm eine Warnung wahr, wie einen Nadelstich, selbst als der andere schon längst fort war.
Allein in der Hütte, wickelte Eileen ein Stück Hammel aus einem Tuch. Er beäugte es misstrauisch. „Bist du dir sicher, dass du weißt, wie man es zubereitet?“
Ihre Augen verengten sich. „Natürlich.“
Er zuckte die Schultern, nicht vollkommen überzeugt. Sie hatte ihm in den zwei Wochen, in denen er in der Krankenhütte lag, keine einzige richtige Mahlzeit zubereitet. Wenn er in seinem Leben dafür nicht mehr ihre Suppe essen musste, sollte es ihm mehr als recht sein.
„Ich freue mich schon darauf, von diesem Hammelmahl zu kosten“, sagte er fast sanft. Ihr Blick fuhr zu ihm herüber, und sie errötete heftig. Die Farbe in ihren Wangen ließ vermuten, dass sie möglicherweise überlegte, dass er etwas ganz anderes probieren könnte. Auch wenn er gar nicht daran gedacht hatte, so wurden ihm ihre Lippen plötzlich sehr bewusst. Sie waren sehr sinnlich und von einem hellen Rosa. Sofort drängte er dieses Bild beiseite. Warum sollte er überhaupt auf die Idee kommen, Eileen zu
Weitere Kostenlose Bücher