Die irische Heilerin
bestimmt noch einmal versuchen, aber er war gewappnet.
Sie unternahm, wie vorhergesehen, einen nächsten Anlauf. „Du kannst mir nicht entkommen.“
Er wich dem Löffel erneut aus, und diesmal landete der Brei auf seinem Nacken.
Eileen musste lachen, dennoch drückte sie ihn zu Boden und zwang ihn mit ihrem ganzen Körper zur Bewegungslosigkeit.
„Ich ergebe mich.“
Sie entspannte sich für einen Moment, immer noch ein Lächeln auf den Lippen, das ihr gesamtes Gesicht veränderte. Genau wie er es gehofft hatte.
Er nutzte seinen Vorteil, hob den Kopf und rieb seine Wange gegen die ihre. Haferbrei, der sich dorthin verirrt hatte, schmierte er nun auf ihr Gesicht, und sie stieß einen Laut des Protests aus. „Ich habe gedacht, du hast dich ergeben.“
„Eine Kampfstrategie. Und sie ist aufgegangen.“
„Das war nicht fair.“
„Ich kämpfe nicht fair, a stór.“
Wenn er glaubte, sie mit Kosenamen besänftigen zu können, hatte er sich getäuscht. „Das verlangt nach Rache.“ Sie verteilte lustvoll eine weitere Portion der ekligen Masse auf seinem Gesicht, aber er schnappte nach ihren Fingern, sodass sie diese hastig zurückzog.
Die Weichheit der Kurven, die sich gegen ihn pressten, machte ihm wieder einmal bewusst, dass sie eine Frau war. Eileen Ó Duinne war auf jeden Fall eine Frau, und zwar eine, die beabsichtigte, diese Auseinandersetzung zu gewinnen. Er setzte sich vorsichtig auf. Ihr Po ruhte in seinem Schoß, und sein Körper spannte sich in Erregung.
Wilde dunkle Locken waren ihrem Zopf entkommen und umrahmten ihr mit Brei verschmiertes Gesicht. Ihre graugrünen Augen leuchteten, als sie ihn anlachte. „Du siehst aus wie ein Baby, das gerade lernt, selbst zu essen.“
„Ich muss mir das Gesicht waschen“, sagte er sanft.
Sie erhob sich aus seinem Schoß und brachte ein feuchtes Leinentuch. Anschließend kniete sie sich neben ihn und wischte ihm über Wangen und Mund.
„Du hast dein Gesicht vergessen.“
Sie faltete das Tuch ein weiteres Mal und säuberte auch ihr eigenes Gesicht. Sie verpasste ein paar Krümel, die an ihrem Mundwinkel hängen geblieben waren, und er stellte sich vor, wie es wäre, sie wegzuküssen, ihre weiche Haut zu kosten. Sie faszinierte ihn. Auch wenn sie nicht die ebenmäßige Schönheit der Frauen besaß, die ihm sonst gefielen, gelang es Eileen doch mühelos, seine Aufmerksamkeit zu fesseln.
„Ich glaube, ich weiß, wie ich den Brei schmackhafter machen kann“, meinte sie.
„Indem du ihn den Schafen gibst?“
„Nein.“ Sie holte ein Gefäß mit Honig und rührte etwas unter die zähflüssige Masse, um sie zu süßen. „Ist das besser?“
„Vielleicht ein kleines bisschen.“ Er nahm den nächsten Löffel als Friedensangebot an, und es freute ihn, sie wieder lächeln zu sehen.
Im nächsten Moment wechselte er das Thema und sagte: „Mein früheres Angebot war ernst gemeint. Es muss etwas geben, das ich dir im Gegenzug für deine Pflege anbieten kann.“
Sie zuckte die Schultern. „Das, was ich mir am meisten wünsche, kannst du mir nicht geben.“
„Und was ist das?“
„Ich möchte wieder die Heilerin des Clans sein. Aber das kann ich nicht beeinflussen. Sie denken, dass ich verflucht bin.“
„Dann ändere eben ihren dummen Aberglauben.“
„Es wäre einfacher, Steine in Regen zu verwandeln. Sie glauben, was sie glauben wollen.“
„Zeig ihnen, wie es um die Wahrheit bestellt ist.“
„Connor, ich kann sie nicht zu Boden ringen und sie zwingen, meine Pflege anzunehmen.“
Er hob eine Augenbraue. „Du bist recht gut darin, einen Mann unten zu halten und ihm deinen Willen zu diktieren, würde ich sagen.“ Die Anspielung auf ihren Krieg um den Brei zauberte ein Lächeln auf ihre Lippen.
Connor setzte sich auf eines der Lager. Das trockene Stroh raschelte unter ihm. Eileen stellte die Holzschalen weg und räumte die Hütte auf. Es schien, als wenn er sie nervös machte. Je länger er darüber nachdachte, desto mehr kam er zu der Erkenntnis, dass er etwas getan haben musste, um sie zu verletzen.
Lange Augenblicke vergingen. Eileen fegte den Boden und tat so, als wäre er gar nicht da. Connor war es nicht gewohnt, ignoriert zu werden, und stand deshalb auf. „Kann ich irgendetwas tun, um zu helfen?“
„Du kannst dich ausruhen.“
„Ich bin kein Schwächling, Eileen.“
Je näher er ihr kam, desto unruhiger wurde sie. Normalerweise hatten Frauen keine Angst vor ihm. Connor stellte sich nun hinter sie, während sie dazu
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