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Die irische Wildkatze

Die irische Wildkatze

Titel: Die irische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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zarte Nebelwolke. Ich muss mich beeilen. George und ich wollen uns Häuser ansehen. Ich nehme Emma mit, um sicherzugehen, dass mein eifriger Bräutigam seine Hände bei sich behält.«
     
    Da Maria aus dem Haus war, beschloss Bridget, dass es an der Zeit war, Elizabeth über ihre glorreiche Zukunft aufzuklären. »Komm und setz dich. Dein Vater und ich haben dir eine unglaubliche Neuigkeit mitzuteilen.«
    Elizabeth setzte sich und sah misstrauisch zu ihrem Vater hinüber. Bridgets Ankündigungen hatten manchmal einen Effekt wie ein Erdbeben.
    Bridget begab sich auf die Mitte der Bühne. »Du magst bemerkt haben oder auch nicht, dass dein Vater und ich vor ein paar Tagen beim Herzog von Hamilton zum Essen eingeladen waren. Die Pracht seines Hauses am Grosvenor Place übertraf alle meine Erwartungen. Du kannst dir vorstellen, wie neugierig ich war zu erfahren, warum wir eingeladen waren, aber den Grund dafür hätte ich auch in einer Million Jahren nicht erraten können.« Bridget hob dramatisch die Hände, wie ein Zauberer, der ein Kaninchen aus dem Hut zieht. »James Douglas, der Herzog von Hamilton, hat uns um deine Hand gebeten!«
    Elizabeth hatte das Gefühl, als bewege sich der Boden unter ihren Füßen, und sie griff hastig nach den Stuhllehnen. Ihre Sinne schwammen, und ihr Mund wurde völlig trocken. Eine Stimme im Innern ihres Kopfes schrie: Nein! Nein! Nein! Nein! Die ganze Angst, die sie instinktiv empfunden hatte, als sie ihm zum ersten Mal begegnete, kam in einer Welle wieder über sie. Ein Bild von seiner stämmigen Statur und seinen halb geschlossenen, harten Augen erschien plötzlich vor ihr, und sie wusste, dass er zu Grausamkeit fähig war. Sie leckte sich über die blutleeren Lippen und flüsterte: »Ich kann sein Angebot nicht annehmen.«
    »Mach dich nicht lächerlich.« Bridget überging ihre Worte ohne weitere Überlegung. »Wir haben für dich angenommen, weil du noch nicht alt genug bist. Ich weiß, dass der Gedanke Ihre Gnaden, die Herzogin von Hamilton zu werden, überwältigend für dich sein muss, Elizabeth, aber du solltest dich daran gewöhnen. Ich kann mir denken, dass ein solcher Reichtum und Titel deine wildesten Träume übersteigt, aber die Ehre und das Prestige, nicht nur für dich, sondern für die ganze Familie, ist schon beinah ein Wunder. Du erfährst einen besonderen Segen, Elizabeth. Dies ist ein Geschenk der Götter!«
    Beth stand so erregt auf, dass ihr Stuhl hintenüber kippte. Sie rannte davon und blieb nicht mehr stehen, bevor sie die Sicherheit ihres Schlafzimmers erreicht hatte.
    Als Jack aufstand, um seiner Tochter zu folgen, sagte Bridget: »Lass sie! Du hast sie ihr ganzes Leben lang verzogen. Was Elizabeth jetzt braucht, ist, dass man sich überhaupt nicht um sie kümmert.«
    Als Maria an diesem Abend in ihrer beider Schlafzimmer kam, begann sie pausenlos über die Häuser zu reden, die sie und George sich angesehen hatten. Beth, die so tat, als würde sie schlafen, war unglaublich erleichtert, als Maria es schließlich aufgab und ins Bett ging. Elizabeth konnte nicht schlafen, sondern lag wach und kämpfte gegen eine Furcht an, die sie zu überwältigen drohte.
    Für Stunden gelang es ihr, die Gedanken an den Herzog von Hamilton in Schach zu halten, aber schließlich begannen sie, ihr Schutzschild zu durchdringen und sie zu übermannen. Ich werde einer Heirat mit ihm niemals zustimmen, schwor sie sich nachdrücklich, und doch steckte unter ihrer trotzigen Entschlossenheit die Furcht, dass ihre Mutter wie immer den Ton über ihr Leben angeben würde. Ich werde Hamilton nicht heiraten! Ich liebe ihn nicht, und ich könnte es auch nie! Wenn er mich fragt, werde ich sagen, die Antwort ist NEIN!
    Langsam aber sicher drängten sich die Erinnerungen an John Campbell in den Vordergrund und vertrieben stetig und eindringlich alle Gedanken an Hamilton. Kurz vor dem Morgengrauen schlief Elizabeth ein und fing an zu träumen. Sie war in Combe Bank, Johns Haus in Kent. Sie steckte gelbe Lilien in eine blauweiße chinesische Vase. Freude und Glück tanzten um sie her wie die Staubkörnchen in den Strahlen von Sonnenlicht, das durch die bleiverglasten Fenster hereindrang. Sie drehte sich um, sah ihn mit geöffneten Armen dastehen und rannte lachend zu ihm, um die Sicherheit zu spüren, wenn er sie an sein Herz drückte.
    Als Elizabeth erwachte, wusste sie, dass der Traum ihr die Antwort auf die schwierige Lage gegeben hatte, in der sie sich im Augenblick befand. Es war

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