Die irische Wildkatze
und die Augen schienen aus seinem Kopf zu treten, als er sah, wer in Begleitung Hamiltons war.
»Die Dame ziert unseren Hof mit ihrer Schönheit.«
»Euer Majestät, meine Herzogin und ich fühlen uns geehrt.«
»Ah, was?« Der König betrachtete den Hermelinumhang über Hamiltons Arm und verstand, was er bedeutete. Elizabeth sank vor ihm in einen tiefen Hofknicks, und seine hervortretenden Augen richteten sich starr auf die doppelten Erhebungen aus sahneweißem Fleisch, die so verführerisch zu seiner Freude dargeboten waren. Sein Ärger über die Ehe legte sich, als er ihre Hand nahm und küsste. »Ihre Gnaden wird immer eine willkommene Ergänzung an unserem Hof sein.« Er streichelte ihre Finger eine ganze Minute lang, bevor er sie aufstehen hieß. »Ich nehme den ersten Tanz mit ihr in Anspruch, Hamilton.«
»Elizabeth! Ich kann nicht glauben, dass du James geheiratet hast, ohne mir davon zu erzählen.« Charlie war mit ihrem Mann Will im Schlepptau durch den Raum geeilt, sobald der König ihre Freundin freigab.
Beth sah ihrer Freundin in die Augen in dem Versuch, ihre tiefe Abneigung mitzuteilen. »Ich habe ihn zurückgewiesen, aber meine Eltern haben angenommen. Sie ließen mir keine Wahl!«
»Deine Eltern haben eine großartige Wahl für dich getroffen, Elizabeth«, gab Will zu, bevor seine Frau etwas Unpassendes sagen konnte.
»Meine verehrte Marquise«, sagte Hamilton gedehnt, indem er sich zu ihnen gesellte. »Will, gut dich zu sehen. Ich hoffe, die Ehe macht dich so zufrieden wie mich. In unserem kleinen Kreis von Freunden werden zu Ostern alle Frauen haben, wenn George auch verheiratet ist. Alle außer John, natürlich, oder stimmt es, dass er zu diesem Zweck nach Schottland verschwunden ist.«
»Es stimmt absolut nicht«, sagte Will finster. »Hast du nicht gehört, dass Henry Campbell auf dem Kontinent gefallen ist?«
Elizabeth holte entsetzt tief Atem. Ein lautes Summen begann in ihren Ohren, sie wurde eiskalt, dann heiß. Der Fußboden schien sich ihr zu nähern und sie ins Gesicht zu schlagen. Sie fächelte sich hastig Luft zu, um nicht ohnmächtig zu werden.
»Der junge Henry? Das sind allerdings tragische Neuigkeiten.« Er betrachtete das Gesicht seiner Frau. »Geht es dir gut, meine Liebe? Kanntest du den jungen Mann?«
»Ich bin ihm in Irland begegnet.« Mutter hat mich angelogen! John ist nicht nach Schottland gegangen, um zu heiraten. Oh, John, mein Liebster, wie wirst du den Tod deines Bruders ertragen ? Ein überwältigendes Verlangen erfüllte sie, ihn ausfindig zu machen und zu trösten. Der Rest des Abends kam ihr vor wie ein einziger Brei. Ständig erschienen Leute und gratulierten den Neuvermählten. Sie tanzte, machte Konversation, und später erinnerte sie sich daran, dass der Herzog ihr befahl: »Lächle. Du bist die Herzogin von Hamilton.«
Um Mitternacht brachte der Herzog sie in der Kutsche nach Hause. »Ich mache jede Wette, dass du die schönste Herzogin bist, die je den Hof des Königs zierte. Jeder Mann, der mich mit dir am Arm sah, war voller Neid.« Als sie zu Hause ankamen, trat der Haushofmeister aus der Tür von Hamilton House und die Treppe hinunter, öffnete die Tür der Kutsche und half ihr beim Aussteigen. Der Herzog blieb sitzen. »Gute Nacht, Elizabeth.« Die Kutsche verschwand mit Hamilton darin.
Sie war erleichtert. Die stundenlange Zurschaustellung und das gezwungene Lächeln hatte sie erschöpft, aber wenigstens wusste sie, dass sie bis zum Morgen von seiner beherrschenden Gegenwart befreit war. Seit der Hochzeitsnacht war er nur zweimal in ihr Bett gekommen, aber die lähmende Furcht, dass er jede Nacht kommen könnte, verließ sie nie ganz.
Kate Agnew schien eine Ewigkeit zu brauchen, um sie von allem zu befreien - Juwelen, Perücke, Make-up, Kleid - und sie fürs Bett fertig zu machen. Die Frau blieb immer in ihrer Nähe und hinterbrachte dem Herzog jedes Wort, das sie äußerte. Als Elizabeth endlich allein war, ging sie hinüber zum Spiegel und starrte sich an. Lächle. Du bist die Herzogin von Hamilton. Tränen rollten über ihre Wangen.
Zwei Tage später kam John Campbell in London an. Er verbrachte den Nachmittag damit, Geschäftliches nachzuholen und seinem Sekretär Robert Hay die Korrespondenz zu diktieren, während er mit wachsender Aufregung daran dachte, dass er Elizabeth bald sehen würde. Er kam beinah in die Versuchung, sie in der Great Marlborough Street aufzusuchen, dann überlegte er es sich anders. Lieber würde er sie
Weitere Kostenlose Bücher